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Ausländer im Alter von 17 bis 50 Jahren für den Fall eines Krieges ausgearbeitet. Mai: Galerie Saint Etienne: Personale Oskar Kokoschka. 23.5.: Tschechoslowakischer Abend im Cercle, bestritten von österr. und tschechischen Komponisten, Schriftstellern und Musikern. 24.5.: Vortrag im Cercle von Kurt Blaukopf: Beethoven und die französische Revolution. Ab 7.6.: Im Internierungslager Gurs entsteht eine von Hermann Langbein und Leopold Mallina gegründete Volkshochschule Gurs mit 153 eingetragenen Hörern. Unterrichtsgegenstände: Geschichte, Deutsch, Geographie, Naturgeschichte, Physik, Mathematik, Spanisch, Stenographie, Englisch, Französisch, Turnen. Prüfungen wurden abgenommen und Zeugnisse ausgestellt. Ein Mitteilungsblatt für die Gefangenen Die Lagerstimme (Nr.100, 2. Juli 1939) erscheint. (Erscheinen nachgewiesen bis Nummer 145). 9.6.: Gedenkfeier der franz. Revolution des Cercle unter künstlerischer Leitung von Leo Askenasy (L. Askin). 24.8.: Deutsch-Sowjetischer Nichtangriffspakt. In Frankreich gelten ausländische und franz. Kommunistinnen bald als gefährlich für die Sicherheit des Staates. 31.8.: Verhaftung der Führung der italienischen KP im Exil in Paris; darunter Luigi Longo. August: F: Innenministerium warnt vor der Gefahr der „5. Kolonne“ aus Deutschland und Italien. 1.9.: Deutsche Truppen überfallen Polen. 3.9.: Frankreich erklärt Deutschland den Krieg. September: Es befinden sich ca. 10.000 österr. Flüchtlinge und 10.000 ÖsterreicherInnen ohne Flüchtlingsstatus, zum Großteil Antinazis, in Frankreich. 2.000 von ihnen werden vor der Invasion Frankreichs nach England flüchten können. Gleich zu Beginn des Krieges werden Flüchtlinge aus dem „Reich“ zu „feindlichen Ausländern“ erklärt. Männer von 17 bis 50 (später bis 65) Jahren werden interniert und in etlichen Zentren (centres de rassemblement) festgehalten. 12.10.: Erster Transport von Internierten aus Deutschland und Österreich in das Lager Vernet d’Ariége. September: Die KPF wird mit all ihren Vorfeldorganisationen wegen des Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes verboten. 76 Parlamentsabgeordnete verlieren ihr Mandat. Winter: Errichtung weiterer Aufnahmelager für spanische Flüchtlinge: Agde, Bram, Septfonds. November: F: ca. 18.000 BürgerInnen aus Deutschland und Österreich sind interniert. 29.11.: F: Verordnung, um Revisionskommissionen zu gründen. Diese funktionieren nur schwerfällig. 21.12.: F: Rundschreiben: Ausgenommen von Internierung sind: werdende franz. Staatsbürger, mit Franzosen verheiratete Ausländer, solche mit franz. Kindern, Träger von Auszeichnungen, ehemalige Fremdenlegionäre, Saarländer, schwer Erkrankte. Dezember: Ca. 170.000 spanische Flüchtlinge befinden sich noch in F. 1940 13.1.: F: Verordnung, die Internierten in zwei Gruppen zu teilen: Mitglieder der Hilfstruppe „prestataire de l’armee frangaise“ und nonprestataires. Zur ersten Gruppe gehören „unverdächtige“ Ausländer im Alter von 18 bis 48 Jahren. Sie können sich für die unités de prestataires oder für die Fremdenlegion freiwillig melden. Davon machen ca. 9.000 Österreicher Gebrauch, darunter Max Deutsch, Ernst Frey, Hugo Gottlieb (später General), Hans Reichmann. Die „non-prestataire“ bleiben interniert, es gibt zwei Gruppen: jene, die eine Gefahr für die öffentliche Ordnung darstellen (Kriminelle), und jene, die den Staat gefährden, politische Aktivisten, darunter auch KommunistInnen. Le Vernet und Rieucros (Frauen) werden zu „camps répressifs“ fiir non-prestataires des Innenministeriums. A Sa —| WD Je it a ES Wi | eg ert WIN MN ae Bil Spira, Franz Pfemfert, 20. Xl 1939, Camp des Prisonniers de Guerre, Damigny, 1939, Zeichnung 18.2.: Es erscheint zum letzten Mal Pariser Tageszeitung. Journal quotidien de Paris (ab 1939: Journal Anti-Hitlerien 4 Paris). War täglich seit dem 12. Juni 1936 erschienen. Hrsg.: Fritz Wolff. Österr. MitarbeiterInnen: Frank Arnau, Béla Balazs, Vicki Baum, Moshe Ja’akov Ben-Gavriel, Fritz Brainin, Felix Braun, Max Brod, Ferdinand Bruckner, Fritz Brügel, Franz Theodor Csokor, Albert Ehrenstein, Paul Elbogen, Theodor Fanta, Hans Flesch-Brunningen, Bruno Frei, Egon Friedell, Robert Friedlander, Albert Fuchs, Rudolf Fuchs, Fritz Gross, Grete Hartwig, Hans Habe, Arnold Höllriegel, Ödön von Horvath, Marta Karlweis, Lili Körber, Arthur Koestler, Felix Langer, Leo Lania, Joe Lederer, Robert Musil, Hans Natonek, Robert Neumann, Alfred Polgar, Hertha Pauli, Emil Alphons Rheinhardt, Alexander Roda Roda, Arthur Rosenberg, Joseph Roth, Jura Soyfer, Adrienne Thomas, Friedrich Torberg, Karl Tschuppik, Ludwig Ullmann, Berthold Viertel, Joseph Wechsberg, Ernst Weiss, Franz Werfel, Viktor Wittner, Hermynia Zur Mühlen, Stefan Zweig u.a. 19.2.: F: Innenministerium entscheidet auf Empfehlung der Präfekten über Internierung. 20.3.: Rücktritt der Regierung Daladier, Nachfolger Paul Reynaud. 28.3.: F: Frankreich und Großbritannien verpflichten sich gegenseitig keinen Separatfrieden zu schließen. 10.5.: Beginn der Schlacht von Frankreich. Aus Belgien flüchten ca. 6.000 Osterreicherlnnen bzw. werden als Internierte nach Frankreich gebracht. 11.5.: Es erscheint zum letzten Mal Das Neue Tage-Buch. War seit 1. Juli 1933 wöchentlich in Paris als Fortsetzung des 1920 in Berlin gegründeten Tage-Buch erschienen. Hrsg.: Leopold Schwarzschild. Österr. MitarbeiterInnen: Moshe Ya’akov Ben-Gavriel, Max Brod, Archibald Douglas (= Alfred Polgar), Paul Elbogen, Theodor Fanta, Alfred Grünewald, Ödön von Horväth, Heinrich Eduard Jacob, Fritz Jellinek, Lili Körber, Arthur Koestler, Theodor Kramer, Leo Lania, Nek oder H.N. (= Hans Natonek), Robert Neumann, Stefan Pollatschek, Emil Alphons Rheinhardt, Alexander Roda Roda, Joseph Roth, William S. Schlamm, Arnold Schönberg, Sonka (= Hugo Sonnenschein), Friedrich Torberg, Karl Tschuppik, Berthold Viertel, Ernst Weiss, Franz Werfel, Stefan Zweig, Friderike Maria Zweig-Winternitz u.a. Mai 2016 75