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die Wachmannschaft, brachte sie in Sicherheit und eine geballte
Ladung Sprengstoff zur Explosion. Danach brach Feuer aus, und
die Feuerwehr rückte an..

Über den Erfolg der Aktion gibt es verschiedene Meinungen.
Deutschsprachige Quellen behaupten, dass Tausende Karteikarten
von Einwohnern, denen die Deportation ins KZ oder Zwangs¬
arbeit drohte, ein Raub der Flammen wurden. Der Bericht einer
niederländischen Fachzeitschrift beschreibt die Aktion detailliert
und kommt zu einem weniger optimistischen Schluss. Hier heißt
es, dass die Wirkung des Anschlags geringer war als erwartet. Nur
15 Prozent der Dokumente wurde durch den Brand zerstört.
Allerdings wurde durch die Löscharbeiten der Feuerwehr eine
größere Zahl von Unterlagen unbrauchbar. In Wikipedia ist sogar
zu lesen, dass der Aktion nur beschränkter Erfolg beschieden war,
weil die Widerstandsgruppe nichts von der Existenz eines zweiten

identischen Registers wusste. Gröger glaubte vermutlich bis zum
Ende an den vollen Erfolg der Aktion.

Zunächst konnte Karl in einem Bauernhof untertauchen, brachte
aber die SS durch ein Telegramm („Alles in Ordnung“) an seine
Freundin auf seine Spur. Die Gestapo verhaftete ihn und brachte
ihn ins Amsterdamer Polizeigefängnis. Er wurde am 18 Juni 1943
vom SS- und Polizeigericht in Den Haag zum Tode verurteilt. Ein
Gnadengesuch wurde vom Reichsführer SS Heinrich Himmler
abgelehnt. Gröger und seine Mitstreiter wurden kurz darauf,

am 1. Juli 1943, von einem Kommando der Sonderpolizei in
den Dünen von Amsterdam erschossen. Vor seiner Hinrichtung
erklärte Gröger seinem Anwalt in der Gefängniszelle: „Ich hoffe,
dass meine Taten später zu einem guten Verständnis zwischen
Holland und Österreich führen werden. Vielleicht hat mein Leben
so doch mehr genützt als wenn ich Arzt geworden wäre“.

Karl war sich treu geblieben. Er war nur reifer und differenzierter
geworden. Schon als Schulbub hatte er feste Überzeugungen, die
er sich nicht ausreden ließ, ohne Rücksicht auf die Konsequenzen.

Vor seiner Hinrichtung schrieb Gröger in einem Abschiedsbrief
an seine Eltern: „Innigstgeliebte Mutti, innigstgeliebter Vati. Das
Urteil wird morgen Früh vollstreckt. Ich konnte nicht anders
handeln. Gott hat mir die Kraft gegeben, das alles zu ertragen. Ich
habe mich auf den Tod vorbereitet, mich vom Irdischen zu lösen
getrachtet, vor allem aber habe ich Hass- und Rachegedanken
vollkommen von mir gewiesen. Ich werde mit Gottes Hilfe stark
bleiben und wenn es ihm gefällt, wie ein Mann sterben. Viele
Busserln, Karl“.

Sein Grab befindet sich in den Niederlanden im Ehrenfriedhof
Bloemendaal, der den Opfern des Zweiten Weltkriegs gewidmet
ist. Yad Vashem zeichnete ihn 1986 posthum als „Gerechten unter
den Völkern“ aus.

26 _ ZWISCHENWELT