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1731 wird in Haag unter der Leitung von Desaguliers Franz Stephan von Lothringen Freimaurer. Ein britischer Hugenotte und bedeutender Wissenschaftler und ein zukünftiger katholischer Kaiser sind plötzlich Brüder. 1738 Erste päpstliche Bulle gegen die Freimaurerei. Katholiken wird bei Mitgliedschaft mit Exkommunikation, Verfolgung und Hinrichtung gedroht. Dieser Bann wird bis ins 20. Jh. dauern. Ab 1740 entstehen in ganz Europa verschiedenste Freimaurersysteme. In manchen Logen werden die oft verbotenen Ideen der Aufklärung diskutiert, in anderen neue und oft verbotene Erkenntnis der Wissenschaften. In vielen Logen wird auch einfach nur das Beisammensein gefeiert oder Alchemie betrieben. Die sogenannten Hochgradsysteme entstehen in verschiedenster Ausformung, in ihnen sollen sich die Meister weiter perfektionieren können. In dieser Zeit entstehen auch die ersten Logen für Frauen, Adoptionslogen genannt, weil sie unter der Aufsicht einer Männerloge stehen müssen. 1742 Gründung einer kurzlebigen, ersten Loge in Wien 1763 bis 1776 Amerikanische Revolution. Unter den Freiheitskämpfern befinden sich viele Freimaurer, unter den Briten jedoch auch. 1773 Gründung des Grand Orient de France, der ersten Großloge Frankreichs. 1776 Gründung der bekanntesten Pariser Loge im Zeichen der Aufklärung: „Les Neuf Soeurs“ (Die neun Schwestern). Zu ihren Mitgliedern zählten Helvetius, seine Frau Anne-Catherine, Voltaire, Benjamin Franklin, La Fayette, Pascal Paoli, Lalande, Montgolfier, Camille Desmoulins, Condorcet, d’Alembert, Andre Chénier, Johann Georg Forster. In den 1780er-Jahren erscheinen die ersten antimaurerischen Schriften und Verschwörungstheorien. Die öffentliche Meinung wird stark durch jene des Abbe Augustin Barruel geprägt. 1781 Gründung der Loge „Zur wahren Eintracht“, welche die Wiener Version der „Les Neuf Soeurs“ ist. Mitglieder waren Angelo Soliman, Ignaz von Born, Joseph Haydn, Aloys Blumauer, Johann Baptist von Alxinger, Joseph Franz Ratschky, Johann Pezzl, Karl Leonhard Reinhold, Franz Anton von Zauner, Joseph von Sonnenfels, Johann Georg Forster. 1786 Das Freimaurerpatent von Joseph II. sollte die Anzahl der Logen im Habsburgerreich regeln und diese einer neu gegriindeten, österreichischen Großloge unterstellen. Großmeister war Fürst von Dietrichstein. Seine rechte Hand war Ignaz von Born, eines der Vorbilder für Mozarts Sarastro. Das Patent sollte ebenfalls den Einfluss ausländischer Großlogen und esoterischer Kreise zurückdrängen. 1789 Französische Revolution. Frankreich wird zur konstitutionellen Monarchie. Ratifizierung der amerikanischen Verfassung. Ab 1794 Verfolgung der Wiener und ungarischen Demokraten, welche zum Großteil auch Freimaurer waren. Unter den als „Jakobiner“ Verhafteten waren viele bekannte Persönlichkeiten, so Andreas Riedel, Franz Hebenstreit, Siegfried von Taufferer, Martin Joseph Prandstätter, Ignaz Joseph Martinovics. (Siche den Beitrag von Fritz Brügel). Verbot der Freimaurerei in Frankreich durch die Jakobiner, erst unter dem Direktorium und dann Napoleon kommt es wieder zu einer Blüte der Freimaurerei. 1796 Endgültiges Verbot der Freimaurerei im Habsburgerreich. 1801 Im Habsburgerreich mussten bis 1918 alle Beamten und Militärs den Revers unterschreiben, keiner Geheimorganisation anzugehören. Der Alte Angenommene Schottische Ritus (A.A.S.R.) wird in Charleston, West Virginia (USA), gegründet. 28 _ ZWISCHENWELT Diese besondere Form der Freimaurerei, mit einem Hochgradsystem, findet im 19. Jhd. u.a. in Frankreich unter Republikanern große Verbreitung, da der Hauptsitz in den USA, somit in der damals einzigen, funktionierenden und stabilen Republik lag. Der Schauspieler und 'Iheaterdirektor Ludwig Schröder begründet in Hamburg die sogenannte Schröder-Lehrart der Freimaurerei. Diese lehnt das Esoterische und die Hochgrade strikt ab. Sie wird in abgeänderter Form die österreichische Freimaurerei des späten 19. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert prägen. 1848 Die französische Republik übernimmt die Devise des Grand Orient de France ,,Liberté, Egalité, Fraternité“ (Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit). In Wien existiert während der Revolution für einen Tag eine Loge. 1868 Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich, Gründung einer ersten ungarischen Loge mit englischem Patent. 1871 Während der Pariser Kommune schließen sich mehrere Tausend, also fast alle Pariser Freimaurer den KommunardInnen an. Gründung der Symbolischen Großloge von Ungarn. 1872 Gründung einer ersten Wiener Loge namens Humanitas unter dem Schutz der Symbolischen Großloge von Ungarn. Treffen finden in Ödenburg oder Neudörfel statt. In Wien bilden die Logenmitglieder nichtpolitische Vereine, meist literarische Zirkel oder karitative Organisationen. Es gehört seit 1723 zum Ritual der Freimaurer, sich auf den Großen Baumeister aller Welten, also auf Gott, zu beziehen und ein heiliges Buch, meist die Bibel, während der Treffen aufzulegen. Der Großorient von Belgien verzichtet auf religiöse Referenzen, statt der Bibel wird ein „weißes“, also unbeschriebenes, Buch aufgelegt. 1877 Der Grand Orient de France übernimmt die belgische Praxis, so auch die Wiener Loge „Zukunft“. Viele französische Freimaurer setzen sich für eine radikale Demokratisierung der III. Republik ein. 1881 Aufnahme der Feministin und Schriftstellerin Maria Deraismes in eine Loge der Symbolischen Schottischen Großloge von Frankreich (A.A.S.R.) 1884 Papst Leo XII.: „Humanum genus“: Freimaurerei ist eine Sekte, eine verbrecherische Vereinigung im „Reich des Satans“ 1893 Gründung des Freimaurerordens für Männer und Frauen „Le Droit Humain“ in Frankreich nach Abspaltung von der Symbolischen Schottischen Großloge. 1903 erscheinen die „Protokolle der Weisen von Zion“ auf Russisch. Mit dieser vom russischen Geheimdienst beauftragten antisemitischen und antimasonischen Schrift sollte der Beweis einer jüdischen und freimaurerischen Weltverschwörung erbracht werden. 1905 In Frankreich wird eine alte Forderung vieler Freimaurerorganisationen gesetzliche Realität: die Trennung von Kirche und Staat. 1911 Alfred Hermann Fried, seit 1908 Freimaurer, erhält den Friedensnobelpreis. 1919 Gründung der Großloge von Wien (siche den Beitrag von Marcus G. Patka). In Ungarn wird die Freimaurerei durch die Räterepublik, dann durch die rechte Gegendiktatur verboten. 1921 Gründung der Association Maconnique Internationale (AMD). Mitglieder einer zur Komintern gehörenden kommunistischen Partei dürfen keine FreimaurerInnen mehr sein. Ab 1923 verbieten und verfolgen in Italien die Faschisten die Freimaurer. 1929 Die „General Regulations“ der Großloge von England verbieten weltweit jeden Kontakt der von ihr anerkannten Logen mit