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9 Hadda, Siegmund: Als Arzt am Jüdischen Krankenhaus zu Breslau 1906-43. JbSFWU Jahrbuch der Schlesischen Friedrich Wilhelm Universität zu Breslau 17 (1972) S. 198-238. 10 Hadda, Siegmund: Medizinstudent in Breslau am Anfang unseres Jahrhunderts. Jahrbuch der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universität zu Breslau 14 (1969) S. 234-274. 11 Kozuschek, Waldemar: SIEGMUND HADDA (1882 - 1977). The last Chief-Surgeon of the Jewish hospital in Wroclaw. POLSKI PRZEGLYD CHIRURGICZNY (2007) 79, 3 S. 256-262. 12 Unter den Buchenwald-Häftlingen finden sich zahlreiche prominente Namen, z.B. der Sachbuchautor Heinrich Eduard Jacob, Leo Stahl, David und Julius Schuster. Nach deren Berichten richteten sich Schikanen „gerne“ gegen Neuankömmlinge und solche, die etwas schwächlich aussahen. Die letztgenannten sind Vater und Großvater des gegenwärtigen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster 13 Der Leidensdruck im Zusammenhang mit der ungewissen Ausreise wurde oft geschildert, besonders eindrücklich in Susanne Bach (verst. 10.2.1997): Karussell. Von München nach München. Frauen in der Einen Welt. Nürnberg (1991); nicht mehr im Handel. 14 Crohn und Mitherausgeber: Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933 bis 1945. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1998. 15 Trude Fried, zitiert bei Izabela Maria Furtado Kestler: Die Exilliteratur und das Exil der deutschsprachigen Schriftsteller und Publizisten in Brasilen. Peter Lang, Europäische Hochschulschriften Vol. 1344 (1991). 16 Nicht nur die (oftmals nationalistisch angehauchten) Deutsch-Brasilianer sondern sogar die Exilierten selber verwendeten gerne das Wort „Immigration“. Der nach Argentinien geflohene geniale Übersetzer und Dolmetscher George Bernard Sperber sagte:“... ich benutze das Wort ‚Immigration‘ sehr bewusst. Denn das war das Wort, dass meine Eltern und meine Freunde im Exil benutzten; sie vermieden das Wort ‚Exil‘ oder ‚Verbannung‘. Sie wollten vergessen dass sie nicht freiwillig dorthin gekommen waren.“ Sperber, Bernard: Vergessene und unvergessene Erinnerungen. ZW 30. Jg. Nr. 3-4 Dezember 2013 S 60-64. 17 Müller, Daniel: Brasilienchronik 1930 -1985. ZW 30. Jg. Nr. 3-4 Dezember 2013 S. 39-41. 18 Dieses Verbot traf deutsche Literaten hart Bei denen, die über deutsche Kultur schrieben gibt es eine Ausnahmeerscheinung: Otto Maria Carpeaux. Er gewann die Gnade des Diktators, brachte dem brasilianischen Publikum deutschsprachige Literatur nahe und stieg zu einem wichtigen brasilianischen Intellektuellen auf. Siehe: Eckl, M.; „es erscheint mir wie ein Wunder“ Otto Maria Carpeaux Weg vom österreichischen Exilanten zu einem der wichtigsten brasilianischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. ZW 30. Jg. Nr. 3-4 Dezember 2013 S 47-51. 19 Von zur Mühlen (1988) in Crohn und Mitherausgeber: Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933 bis 1945. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt (1998) 20 Furtado-Kestler war von 2006 bis zu ihrem Tod am 1.6.2009 Professorin für Germanistik in Rio und Mitbegründerin der Associacäo Goethe do Brasil, Casa Stefan Zweig in Rio. Im vielfach zitierten Handbuch von Crohn schrieb sie den „Brasilien-Beitrag“. Sie kam kurz vor ihrem 50. Geburtstag ums Leben. 21 Bildende Künstler (wie Axl Leskoschek oder Hein Semke) hatte im Exil einen kleinen Vorteil gegenüber den Dichtern 22 Bei U. Becher kam die „Machtergreifung“ der Erstaufführung seines Stückes „Niemand“ zuvor. Das zitierte Werk ist nur eines aus einem großen CEuvre. Auf der Flucht machte er in verschiedenen freien Ländern Europas Station und wurde sich erst langsam klar über den Ernst der Situation. Bechers Frau Dana, geb. Roda Roda, war Susanne Bachs Freundin und Organisatorin der gemeinsamen Flüchtlingsgruppe. Becher wanderte 1948 zurück und starb 1990 in Basel. 23 Bresslau-Hoff, Louise u. Dr. Carl Fried: Deutsche Dichtung aus Brasilien, 1954 Selbstverlag, herausgegeben von B. Aust. 24 Häntzschel, Hiltrud: Unterschiede in der Exilerfahrung von Männern und Frauen; in Crohn, Handbuch der deutschsprachigen Emigration, wie oben; und persönliche Mitteilung. 25 Erich Fried, der mit Carl Fried nie in Kontakt getreten ist, dichtet in der „Nacht von London“: Und alles ganz real und so schön,/ dass man weiß, dass es sich zu leben lohnt,/ weil man glauben kann,/ dass es das wirklich gibt. 26 Werkverzeichnis 32. 27 Genug (Werkverzeichnis 44)30 ZWISCHENWELT 29 Diese Verhaltensweise ist nicht ungewöhnlich. zum Beispiel sagt über den Exilanten und Übersetzer Paulo Rönai sein Freund, der zitierte Dichter Ribeiro Couto: ,,... aus der ihm eigenen humorvollen Bescheidenheit mag er es nicht für möglich erachtet haben, sein eigenes schweres Schicksal öffentlich darzulegen.“ (Ähnlich der Pyschoanalytiker und Exilant in Brasilien Theon Spanudis). Murany, Heike: Paulo Rönai — Leben als Übersetzung. ZW 30. Jg. Nr. 3-4 Dezember 2013, S. 51-53. 30 Helwig, Heide: „Ob niemand mich ruft“. Das Leben der Paula Ludwig. Langewiesche -Brandt (2002). 31 Zit. nach: Ludwig, Paula: Dem dunklen Gott. C.H. Beck textura 2015 (S. 42, 49, 52, 59). Die Dichterin ist 1900 in Vorarlberg geboren, sie stammt nicht aus einer jüdischen Familie. Genial und kreativ, hatte sie Kontakt zu vielen Künstlern ihrer Zeit. Durch ihre menschliche Einstellung war ihr Nazideutschland unerträglich. Rückzug 1934 von Berlin nach Österreich, 1940 Flucht von Frankreich (Internierungslager) über Spanien und Portugal nach Brasilien. Langjährige Freundin von Ivan Goll, Streit um dessen Nachlass mit Golls Dichter-Ehefrau Claire. Sie verkannte Golls intensive Bemühungen, ihre Flucht zu organisieren. Sie kehrte 1953 nach Europa zurück, verstarb 1958 nach langer Krankheit verarmt in Darmstadt und ist mit ihrem Sohn auf dem Waldfriedhof beerdigt. 32 Werkverzeichnis 124. 33 Werkverzeichnis 19. 34 Sedlak, Karin: „Vamos A Colombia“.In: ZW 30. Jg. Nr. 3-4 Dez. 2013, S. 36. 35 In den USA wurde jedes Jahr ein „deutscher Tag“ gefeiert; dies geschah auf „Nazi-Weise“ oder aber in alter deutscher Tradition nach den Ideen der Freiheit und Demokratie (Mann, Erika und Klaus: Escape to Live. (14.04.1939) Boston, Verlag Houghton Mifflin. Deutsche Originalausgabe (1991) rororo. — Sie hatten bei ihren gewaltigen antifaschistischen Anstrengungen Unterstützer und Vordenker wie Prinz Hubertus zu Lowenstein: After Hitler’s Fall; Conquest of the Past. London. Faber & Faber (1934). 36 Oesterreicher, Erwin: Streiflichter auf Deutsches Schrifttum in Brasilien nach 1945. Brasil-Post, S40 Paulo Nt.188 (1987) S 6 ff. 37 Bach, S. beschreibt 1939 noch vor Kriegsbeginn auf einem deutschen Passagierdampfer (aus Kuba kommend und in Boulogne gelandet) eine ,,konzentrierte Nazi-Atmosphire, die einer (geographisch entfernten) Diktatur, ihren Gesetzen und ihrer Mentalität gehorchte“ (S. 51). 38 Keller hat das deutsch-brasilianische Kulturinstitut in Rio (eng verknüpft mit dem Goetheinstitut) begründet. 39 Die Notgemeinschaft deutscher Antifaschisten gilt als Abzweiger des argentinischen Komitees „La otra Alemania“. Dieser Gruppe standen rechtsgerichtete Bewegungen gegenüber, die mit den Nationalsozialisten kooperierten, oder, so wie Otto Strassers Frei-Deutschland-Bewegung, dies nicht taten. 40 Dies betraf natürlich besonders Emigranten die in linken Parteien aktiv gewesen waren wie Heiz Ostrower. — Prutsch, Ursula: Rückzug und Rampenlicht — Leopold von Andrian und Paul Frischauer im brasilianischen Exil. ZW 30. Jg. Nr. 3-4 Dezember 2013, 42-45. 41 Bossmann, Reinaldo: CARL FRIED, ARZT UND DICHTER, ein Nachruf mit mehreren Gedichten. Revista Letras 9 (1958). 42 Schlaraffen-Zeitung, S. 1196.