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Leserinnen und Leser zu ihrer Zeit meinten und zum Teil heute noch meinen. “'? Die Haltung der Familie von Hoyer dem Nationalsozialismus gegenüber wird darin besonders augenscheinlich. Auch über die Ausweisung der Familie aus der Sowjetunion im Jahr 1926 und die Flucht des Ehepaars in die Schweiz im April 1945 enthält Riggenbachs Kommentar viel Erhellendes — und Nachdenkliches, da die bis 1937 geschriebenen Tagebücher fast vollständig in dem sonst sehr umfangreichen Nachlass fehlen. Weshalb sie „nicht mehr vorhanden sind, ist eine noch ungeklärte Frage.“ Der 16-jährige Sohn Alexander/“Jurka“ war nach dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 von Anfang an in der Hitlerjugend aktiv. Unter anderem war er auch bei der Bücherverbrennung auf dem Salzburger Residenzplatz am 30. April beteiligt. Alja Rachmanowa notierte zu diesem Ereignis in ihrem Kalender seine Worte: „Drei Leiterwagen voll Bücher haben wir herbeigeschafft.“ „Dank den Kalendernotizen von Alja Rachmanowa zeigt sich, dass die Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend intensiv und die Anteilnahme der Eltern groß war.“ Sohn Alexander engagierte sich in der HJ bis zur Verausgabung und wurde am 6. Juli 1938 zum Kameradschaftsführer gewählt. In den Folgejahren gehörte er als Mitglied der Kameradschaft Lützow dem NS-Studentenbund an. Arnulf von Hoyer war schon ab März 1938 Mitglied des NS-Kraftfahrkorps, einer der sieben Gliederungen der NSDAP Zudem gehörte er dem NS-Lehrerbund an und wurde nach dem Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion als Auskunfts- und Kontaktmann der Salzburger Außenstelle der (gleichgeschalteten) Reichsfachschaft für das Dolmetscherwesen (RfD) kundgemacht. Alja Rachmanowa selber trat 1938 der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) bei. „Somit gehörten alle Mitglieder der Familie von Hoyer einer Organisation der NSDAP an, Arnulf von Hoyer sogar deren zwei.“'° -\ N > eA Te a bürgl. Name : Galina v. 'Boyer_ Salzburg, Langemarckufer 41/Il Reichsdeutsche/ ,»% ie Ayes Am 30. Mai 1938 notierte Alja Rachmanowa in ihrem Taschenkalender: „Wir haben die Villa am Giselakai gekauft.“ Gemäß den Notizen in diesem Kalender tauchte die Idee, dort auch zu wohnen, erst im Verlauf des Jahres auf. „Dies lässt auf einen Gelegenheitskauf als Geldanlage schließen.“ Zeichen des Wohlstands waren auch Reisen mit dem eigenen Auto (ab 1938 ein Ford V8), u.a. nach Schweden.'” Das Deutsche Biicherverzeichnis'® registriert fiir die Jahre ab 1938 als Neuerscheinungen der „verbotenen“ Autorin: Jurka. Tagebuch einer Mutter (nach August 1938) — es erreicht rasch eine 4. Auflage (26.- 30. Tsd.); 1940 erscheint: Wera Fedorowna. Roman einer russischen Schauspielerin, eine 6. Auflage folgt bereits 1941. Weiter sind noch als lieferbar verzeichnet'”: Tragödie einer Liebe. Roman der Ehe Leo Tolstojs (10. Auflage, 46.-50. Tsd., 1939); Die Fabrik des neuen Menschen (16. Aufl.,78.-83. Tsd., 1939); Geheimnisse um Tataren und Götzen, Erinnerungen aus dem Ural (6. Auflage, 1939); Ehen im roten Sturm. Tagebuch einer russischen Frau (30.Auflage, 1939); drei Bände der „russischen Tagebücher“ zum ermäßigten Preis in einer Geschenkkassette. Niemals ist auf einer amtlichen, aber geheim gehaltenen „Liste des unerwünschten und schädlichen Schrifttums“ noch in der dem Buchhandel zugänglichen „Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften“ ein Werk Rachmanowas aufgeführt.” Allerdings gab es offenkundig auch informell durchgesetzte Weisungen ab 1939 durch die Schrifttumsabteilung (VIID des Goebbels-Ministeriums. Opfer einer solchen Weisung wurde Rachmanowa, deren ältere Bücher ab 1938/39 im Buchhandel ET EEE TE ET SK-XP-4010-04/42-64 | Wo 0 Dy 2 Fy Gv 898--Lnaeh~ rues: Keler der 15.6. Die FE: und..Ausland..bekannaten--Schrif Schriftsteller der RR. 2 mit ee RT er alge cece ase aOR 5 ren ans STiipesetat. Sie selhst hat lect owa in GLUBP! anes hman Rac Jes ~D.. v.on..Jznuar..1942..abgelehnt nannies wey I yon Hoya nunmenhr nken sercen die Auf. &2 21.11.42 f aoe EY RN November 2018 9