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(Wien 1904). Amsterdam: Rodopi 1992 — Jacques LeRider: Stefan Zweig und Hippolyte Taine. In: Stefan Zweig. Positionen der Moderne. Hg. von Martina Wörgötter, Würzburg: Königshausen & Neumann 2017, 17-50. 13 An Sigmund Freud, dem er den Sammelband „Der Kampf mit dem Dämon“ widmete, schreibt Zweig am 15. April 1925: „[...] manche Kapitel wie ‚Die Pathologie des Gefühls‘ bei Kleist oder die ‚Apologie der Krankheit‘ im Nietzsche hätten nicht geschrieben werden können ohne Sie.“ (Stefan Zweig an Sigmund Freud. In: Stefan Zweig: Briefe 1920-1931. Hg. von Knut Beck und Jeffrey B. Berlin. Frankfurt/M.: Fischer 2000, 136. [= Briefe III]. 14 Stefan Zweig: Der Kampf mit dem Dämon, 10. 15 Stefan Zweig: Drei Meister, 10: „Jeder dieser drei Romanschriftsteller hat seine eigene Sphäre. Balzac die Welt der Gesellschaft, Dickens die Welt der Familie, Dostojewski die Welt des Einen und des Alls. Vergleiche dieser Sphären zeigen ihre Unterschiede, niemals aber ist unternommen, diese Unterschiede in Werturteile umzudeuten oder die nationalen Elemente eines Künstlers in Neigung oder Abwehr zu betonen. Jeder große Schöpfer ist eine Einheit, die ihre Grenzen und ihr Gewicht in eigenen Maßen in sich schließt: es gibt nur ein spezifisches Gewicht innerhalb eines Werkes, kein absolutes in der Waagschale der Gerechtigkeit.“ 16 Stefan Zweig: Der Kampf mit dem Dämon, 10. 17 Ebda. 18 Im „Vorwort“ zu Der Kampf mit dem Dämon (1925) heißt es: „Vergleich scheint mir immer ein förderndes, ja ein gestaltendes Element, und ich liebe ihn als Methode, weil er ohne Gewaltsamkeit angewendet werden kann. Er bereichert in gleichem Maße, als die Formel verarmt, er erhöht alle Werte, indem er Erhellungen durch unerwartete Reflexe schafft und eine Tiefe des Raums wie einen Rahmen um das abgelöste Bildnis stellt. Dieses plastische Geheimnis kannte schon der früheste Porträtist des Wortes, Plutarch.“ (S. 9.) 19 Zum Begriff der ,,faculté maitresse“ vgl. René Wellek: Geschichte der Literaturkritik 1750-1950. Band 3: Das späte 19. Jahrhundert. 1. Aufl., Berlin, New York: Walter de Gruyter 1977, 43f. — Giuliano Campioni: Wagner als Histrio. In: Tilman Borsche u.a. (Hg.): „Centauren-Geburten“. Wissenschaft, Kunst und Philosophie beim jungen Nietzsche. Berlin, New York: Walter de Gruyter 1994, 461-488, hier 461: ,,[...] zentrale Kategorie bei Taine, die zur Bezeichnung des vorherrschenden Charakterzugs einer Person oder Gruppe dient, desjenigen Zuges also, der die Komplexität des Kräftefeldes zu ordnen und zu erklären vermag.“ Nietzsche verwendet auch die Formulierung „dominierender Instinkt“. 20 Stefan Zweig: Die Philosophie des Hippolyte Taine 1904, S. 51, 54. 21 Ebda., 108. 22 Stefan Zweig: Briefe 1920-1931 (2000): Brief an Romain Rolland, 4. Mai 1925 — deutsche Übersetzung, 493. 23 Ebda. 24 Stefan Zweig: Marceline Desbordes-Valmore. In: Das Geheimnis des künstlerischen Schaffens 1984, 83-162 (Erstmals in „Neue Freie Presse“, Wien, 7. und 9. November 1918). Aufgenommen in Begegnungen mit Menschen, Büchern, Städten 1937. 25 Friderike Zweig: Stefan Zweig. Wie ich ihn erlebte. Berlin-Grunewald: F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung (Walter Kuhnert) 1948, 116. 26 Stefan Zweig an Romain Rolland vom 4. Mai 1925. In: Romain Rolland — Stefan Zweig. Briefwechsel Band 1: 1910-1940, Band 2: 1924-1940. Aus dem Französischen von Christel Gersch. Berlin: Rütten & Loening 1987, 102. 27 In unzähligen, hier aber aus Platzgründen nur marginal zu berücksichtigenden Briefen, auch in Tagebucheintragungen, hat sich Zweig zu allen seinen biographischen Porträts wiederholt geäußert. Die Biographien Zweigs (Ziele, Schreibverfahren, Quellenstudien u.a.m.) wären also auch noch im Lichte dieser Dokumente näher zu betrachten. 28 Stefan Zweig: Anmerkungen zu Balzac. In: Belletristische-Literarische Beilage der Hamburger Nachrichten, 7. Januar 1906, Morgenausgabe, 3. In: Begegnungen mit Büchern. Aufsätze und Einleitungen aus den Jahren 1902-1939. Hg. von Knut Beck. Frankfurt/M.: S. Fischer 1983 (= Gesammelte Werke in Einzelbänden), 169-178 - Ders.: Balzac. In: Die Zukunft, 4. Juli 1908 — Ders.: Besuch bei Balzac. In: Berliner Tagblatt 15. Mai 1914 — Ders.: Balzacs Codices vom eleganten Leben. Erstmals in „Das literarische Echo“, Berlin, 15. November 1914. In: Stefan Zweig: Begegnungen mit Büchern 1983, 179-184; Ders.: Die unterirdischen Bücher Balzacs (1920). In: Stefan Zweig: Begegnungen mit Menschen Büchern Städten. S. Fischer 1955, 427-431. 29 Stefan Zweig: Balzac. Aus dem Nachlass hg. und mit einem Nachwort von Richard Friedenthal. Stockholm: Bermann Fischer 1946. (auch in den Gesammelten Werken in Einzelbänden. Hg. von Knut Beck 1990). 30 Stefan Zweig: Drei Dichter ihres Lebens 1928, 9. 31 Ebd., 9. Gemeint sind die drei „Besessenen einer höheren Macht“, die „in einer furchtbaren Verstörung des Geistes, einer tödlichen Irunkenheit der Sinne, in Wahnsinn oder Selbstmord“ (Der Kampf mit dem Dämon 1925, 10f.) enden. 32 Kürzlich ist Werner Michler den Spuren Goethes bei Zweig nachgegangen: Werner Michler: Zweig und Goethe. Unpubliziertes Typoskript 2017. 33 Auch in den Porträts z. B. über Albert Ehrenstein, Fedor M. Dostojewski, Joseph Roth, Thomas Mann, Honoré de Balzac, Lord Byron, Frank Wedekind, Arturo Toscanini, Charles Baudelaire, Arthur Rimbaud, Paul Verlaine wird darauf angespielt. 34 Goethe Werke, Hamburger Ausgabe, Band 1: Gedichte und Epen I, München 1996, 403. 35 Werner Michler: Zweig und Goethe, Typoskript 2017, 4. 36 Wahrend Cesare Lombroso und Max Nordau dem Autor durchaus bekannt gewesen sind (vgl. z. B. Zweig: Briefe 1914-1919/1998, 258; Zweig: Briefwechsel mit Hermann Bahr 1987, 165; Zweig: Charles Baudelaire 1990, 187 [Erstmals in „Deutsche Dichtung“, Stuttgart, Bd. 32, 3. Mai 1902]), hat sich Zweig offenbar nicht mit Gottfried Benn, Edgar Zilsel oder Wilhelm Lange-Eichbaum auseinandergesetzt (vgl. Gottfried Benns einschlägige Aufsätze, etwa Genie und Gesundheit und Das Genieproblem. In: Benn: Gesammelte Werke 1975, 646-651, 669-684; Edgar Zilsel: Die Geniereligion 1918 [Edgar Zilsel: Die Geniereligion. Ein kritischer Versuch über das moderne Persönlichkeitsideal, mit einer historischen Begründung. Hg. und eingeleitet von Johann Dvorak. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990]. Vgl. auch: Cesare Lombroso: Genie und Irrsinn 1887 [Genie und Entartung 1910]; Max Nordau: Entartung 1892-1893; Wilhelm Lange-Eichbaum: Genie, Irrsinn und Ruhm 1927; Kretschmer: Geniale Menschen 1931. 37 Stefan Zweig: Die Heilung durch den Geist 1931, 24. 38 Ulrich Weinzierl: Triumph und Tragik des Stefan Zweig. In: Stefan Zweig: Triumph und Tragik. Aufsatze, Tagebuchnotizen, Briefe. Hg. von Ulrich Weinzierl. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 1992, 191. 39 Ebd. 40 Ebd., 16. 41 Stefan Zweig: Einleitung. In: Ders.. Die Heilung durch den Geist. Mesmer. Mary Baker-Eddy. Freud [1931], 26. 42 Bernhard Greiner: At Kithaeron Mountain. Stefan Zweig’s Approach to the Daemonic. In: Mark H. Gelber (Ed.): Stefan Zweig Reconsidered. New Perspectives on his Literary and Biographical Writings. Tubingen 2007, 149f. 43 Stefan Zweig: [Vorwort]. Drei Dichter ihres Lebens, 10. Dort heißt es auch: „Dieser Typus des selbstdarstellenden Künstlers weiß jede Kunstform mit seinem Ich zu erfüllen, aber nur in einer erfüllt er sich ganz: in der Autobiographie, im umfassenden Epos des eigenen Ich.“ (S. 11) 44 Vel. Jean Paul: Selberlebensbeschreibung. Fragment, 1818/19 geschrieben, 1826 von Jean Pauls Freund Christian Otto hg.. Kritische Ausgabe von Eduard Berend, Weimar 1927ff. — vgl. Ruth Kliiger: Zum Wahrheitsbegriff in der Autobiographie. In: Magdalene Heuser (Hg.): Autobiographien von Frauen. Beiträge zu ihrer Geschichte, Tübingen 1996, 405-410 — Walter Hinck, Selbstannäherungen. Autobiographien im 20. Jahrhundert von Elias Canetti bis Marcel Reich-Ranicki, Darmstadt 2004 - Günter Niggl (Hg.): Die Autobiographie. Zu Form und Geschichte einer literarischen Gattung, 2., um ein Nachwort zur Neuausgabe und einen bibliographischen Nachtrag ergänzte Auflage, Darmstadt 1998 (1. Aufl. 1989) [Gunter Niggl hat 22 einschlägige Aufsätze gesammelt (Theoretische Beiträge u. a. von Wilhelm Dilthey 1906, 1911, 1927; Georg Misch 1907/1949; Hans Glagau 1903, Werner Mahrholz 1919, Wayne Shumaker 1954, Georges Gusdorf 1956, Roy Pascal 1959, Wulf Segebrecht 1969, Ingrid Aichinger 1970, Jean Starobinski 1970, Philippe Lejeune 1973/1975, Elizabeth W. Bruss 1974; weitere Aufsätze zur Gattungsgeschichte). Die Bibliographie umfasst 680 Publikationen (S. 539-592) — Philippe Lejeune, Der autobiographische Pakt (1973). In: Günter Niggl (Hg.), Die Autobiographie, 214-257 — Michaela Holdenried: Autobiographie, Stuttgart 2000. 45 Stefan Zweig: [Vorwort]. In: Ders.: Drei Dichter ihres Lebens 1928, 11f. 46 Wolfgang Hildesheimer: Die Subjektivität des Biographen (1981). In: Bernhard Fetz, Wilhelm Hemecker (Hg.): Theorie der Biographie, 285-295. November 2018 39