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meiner Gattin in meiner mir angestammten Heimat, Österreich, zu verbringen.“ Die zweifelhafte Karriere der Schwester haben der Bruder und dessen Frau missbilligt. Die Schwester Elli ließ sich 1933 von Gerhard Eisler scheiden; ihre gemeinsame Tochter Anna Eisler (in Hede Massings Memoiren Natascha genannt), geb. 1931, verh. Lindh, verstarb 2017 in Stockholm.*° Hede Massing schreibt in ihren Memoiren, die Mutter sei in Auschwitz umgekommen.* Tatsächlich erfolgten die Transporte aus Wien mit wenigen Ausnahmen nicht nach Auschwitz”. In der Opferliste des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) findet sich der Name von Rosa Tune, geb. am 13.3.1875 in Jezierna, wohnhaft Wien 3, Radetzkystr. 5 (Altersheim). Sie wurde am 24.9.1942 nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 26.12.1942. Gertraud Marinelli-König ist Slawistin und assoziierte wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. Ihre Dissertation „Russische Kinderliteratur in der Sowjetunion der Jahre 1920 — 1930“ erschien 2007 in Druck. Zur historischen Zeitschriftenforschung publizierte sie die Wiener Vormärz-Slavica-Reihe im Verlag der ÖAW. www.oeaw.ac.at/ikt/ team/gertraud-marinelli-koenig/ Anmerkungen 1 Hede Massing: Die große Täuschung. Geschichte einer Sowjetagentin. Freiburg, Basel, Wien: Herder [1967]. Zur Erklärung siche Anm. 18. 2 Sergej Efron wurde nach dem Mord sofort nach Moskau beordert; über den Grad seiner Verwicklung in dieses Attentat gibt es Mutmaßungen. Einer akribischen Rekonstruktion des Herganges durch W.E. Duff zufolge war er nicht Teil der „Mobile Group“, welche das Attentat ausführte. Vgl. William E. Duff: A Time for Spies. Theodore Stephanovich Mally and the Era of the Great Illegals. Nashville, London: Vanderbilt University Press 1999, 146-170. Über den Pariser Spionagering um Sergej Efron vgl. Kapitel VII. „Portrait de groupe avec dame“ in: Alain Brossat: Agents de Moscou. Le stalinisme et son ombre. Paris: Gallimard 1988, 161-231. 3 Dies ist die polnische Schreibweise des Namens Ludwig. 4 Vgl. Eberhard Raetz: Hötel de la Paix. Ein politischer Mord in Lausanne mit Illustrationen von Gilles Emmanuel Fiaux. Karlsruhe: Info Verlag GmbH 2006. (Reihe Lindemanns Bibliothek). Ljudmila Klot: Ignatij Rejss: zagadoénaja smert‘ sovetskogo Spiona pod Lozannoj / Ignace Reiss, mort d’un espion soviétique 4 Lausanne, in: Nasa gazeta / nashagazeta.ch, 14.9.2012. http://nashagazeta.ch/print/14121 (Zugriffsdatum: 20.3.2017). 5 Hede Massing: The Deception. KGB Target: America. New York: Ballantine Books 1951. (Reprint als Ivy Books Edition 1987.) 6 Hede Massing: Die große Täuschung. Geschichte einer Sowjetagentin. Freiburg, Basel, Wien: Herder [1967]. Die Übersetzung, möglicherweise von der Autorin selbst verfasst, enthält fast aufjeder Seite Änderungen bzw. kurze Ergänzungen zum englischen Original. 7 Elisabeth K. Poretsky: Our own people. A memoir of ‚Ignace Reiss‘ and his friends. London, Toronto, Melbourne: Oxford University Press 1969. 8 Der Name dieses Ortes dürfte Manchen durch die Erzählung „Die Gans von Podwolotschyska“ von Roda Roda gelaufig sein. (http://gutenberg. spiegel.de/buch/roda-roda-und-die-vierzig-schurken-8807/156, (Zugriffsdatum: 29.12.2018.) 9 Vgl. den polnischer Wikipedia-Artikel: https://pl.wikipedia.org/wiki/ Ignacy_Porecki. (Zugriffsdatum: 4.1.2019.) 10 Dies wird in diversen Lebensläufen erwähnt; in Poretsky, wie Anm. 7, ist davon nicht die Rede. 11 Poretsky, wie Anm. 7, 39. 12 Zum Prozess der „Normalisierung“ diplomatischer Beziehungen zwischen der Republik Österreich und der Sowjetunion vgl. Hannes Leidinger, Verena Moritz: Der Weg zur Anerkennung zwischen Wien und Moskau 1918 bis 1924, in: Österreichische Osthefte 46 (2006), 361-389. 13 Poretsky, wie Anm. 7, 58-71. 14 Duff, wie Anm. 1, 146. 15 Poretsky, wie Anm. 7, 103-107. 16 Massing, wie Anm. 5, 66. 17 Dass dieser Auswanderungsversuch nicht eine Erfindung von Hede Massing war haben Historiker verifiziert. Dadurch konnten auch die Namen der Eltern ausfindig gemacht werden. Vgl. Tony Sharp: Stalin’s American Spy. Noel Field, Allen Dulles and the East European Show Trials. London: Hurst & Company 2014, 325, Fußnote 5. Der Autor gibt an, den Mädchennamen der Mutter nicht zu eruieren vermocht zu haben. 18 Massing, wie Anm. 6, 25. Das als Überschrift gewählte Zitat steht in folgendem Kontext: „Long after I had left home, my sister Elli once remarked that I danced like Papa. I stopped dancing for years. I still become tense when my brother tells me that I walk or smile ‚just like Papa.‘ He is for me the personification of flightiness, instability, and insecurity. It is in reaction to him that I have never in my life gambled in any form whatsoever, that I do not know how to play cards or any other competitive game. To be thought ,as charming as your father‘ used to make me wild with panic. My Polish father, seemingly an adaptable man, had easily acquired all the virtues accredited to the , Viennese“. Dancing, singing, speaking several languages (though he never spent a minute studying them), gambling and the other things which would not be nice for a daughter to say; in these things he was most adapt. And, so, in reaction to him, / am not and do not want ever to be thought a ‚charming Viennese‘“ (Massing, 1951, 17.) 19 Massing, ebenda, 31f. 20 Als Neuerscheinung für 2019 angekündigt: Jenö Kolb: „Glaube an den Menschen“. Das Bergen-Belsen-Tagebuch. Herausgegeben von Thomas Rahe und Lajos Fischer. Aus dem Ungarischen übersetzt von Lajos Fischer. Göttingen: Wallstein (Reihe Bergen-Belsen — Berichte und Zeugnisse, Bd. 7). https://www.wallstein-verlag.de/9783835332140-jen-kolb-glaube-anden-menschen.html (Zugriffsdatum: 30.12.2018). 21 Diese Eheschließung wurde ebenfalls verifiziert. Vgl. Sharp, wie Anm. 17, 325 (Fußnote 10) Verweis auf den Akt „Magistrat Wien, Heiratsurkunde 10068/1921“, zitiert nach R. Friedmann: Ulbrichts Rundfunkmann: eine Gerhart-Eisler-Biographie. Berlin 2007, 54f., Fußnote 14. 22 Gruppenbild mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern: https:// de.wikipedia.org/wiki/Marxistische_Arbeitswoche. Zugriffsdatum: 30.12.2018. 23 Aus dem anonym erschienenen Stalin-kritischen Buch von Julian Gumperz und Karl Volk: Ypsilon: Pattern for World Revolution. Chicago, New York: Ziff-Davis Publishing Company 1947, zitiert Hede Massing die bekannte Anekdote über einen Besuch von Karl Marx bei Rjazanov am Marx-EngelsInstitut. Vgl. Massing, wie Anm. 5, 62f. 24 Darüber enthält die Autobiographie keinen Hinweis. 25 Sie widmet Sorge ein Kapitel. Vgl. Massing, wie Anm. 5, 59-70. 26 Ebenda, 66. 27 Vgl. Kapitel VI.: „Moscow, 1929-1932“, in: Poretsky, wie Anm. 7, 86-129. 28 Nach Rückkehr in die U.S.A. veröffentlichte Markoosha Fischer das erfolgreiche Buch My lives in Russia (New York: Harper & Bros. 1944); vgl. auch das Buch ihres Sohnes: Victor Fischer, Charles Wohlforth: To Russia With Love. An Alaskan’s Journey. Fairbanks: The University of Alaska Press 2012. 29 Karl Billinger: Fatherland. New York: International Publishers 1935. Der deutsche Titel lautet Schutzhäftling 880: aus einem deutschen Konzentrationslager, das Buch erschien in Paris 1935 (Eds. du Carrefour). Eine russische Übersetzung erschien 1936. 30 Ebenda, XIV. 31 Auf dem Cover von The Deception findet sich als Untertitel: „Ihe spy who put Alger Hiss behind bars tells the incredible true story of her exciting and dangerous life!“ 32 Auf den unglaublichen Fall Noel Field kann hier nicht eingegangen werden. In der Studie von Sharp, 2014, finden sich Kapitelüberschriften wie: „I Spy: The Massings and the Fields, 1934-36.“ „Past Becomes Present: Hede’s Friends, Old and New.“ Die Studie basiert auf: Bernd-Rainer Barth, Werner Schweizer: Der Fall Noel Field: Schlüsselfigur der Schauprozesse in Osteuropa. Bd. 1: Gefängnisjahre 1949-1954: mit 42 Fotos und Dokumenten. Berlin: BasisDr. 2005. Bd. 2: Asyl in Ungarn 1954-1957, eingeleitet, kommentiert und übersetzt von Bernd-Rainer Barth, Berlin: BasisDr. 2007. Juli 2019 7