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Vera Freud verstorben An der Tagung „Die Zerstörung der Arbeiterkultur durch Faschismus und Nationalsozialismus“ im November 2014 hat Vera Freud teilgenommen; sie hat an eine Jugendfreundin aus Wien erinnert, „Wir sind jung, die Welt ist offen. Das Mädchen Dorli Löbl“ war der Titel ihres Referats, das im 2017 erschienenen Tagungsband nachzulesen ist. Dorli Löbl wurde zusammen mit ihren Eltern mit dem 30. Transport von Drancy nach Auschwitz deportiert und schon nach der Ankunft mit Giftgas ermordet. Vera Freud zeichnet das Porträt eines klugen und heiteren Mädchens, das sich kein Blatt vor den Mund nahm... Vera Freud wurde 1928 in Leipzig geboren und verbrachte ihre frühe Kindheit in Spanien und Frankreich. Ihr Vater war Jude und überlebte die nationalsozialistischen Vernichtungslager. Ihre Mutter schloss sich dem spanisch-französischen Widerstand in Frankreich an und überlebte ebenfalls den Krieg. Vera Freud verbrachte die Zeit der NS-Okkupation größtenteils in einer Reihe von Kinderheimen für Opfer der Naziverfolgung. Nach der alliierten Landung in Frankreich schloss sie sich noch für einige Monate der Resistance an. Nach dem Krieg lebte und studierte sie in Paris, wo sie Walter Freud kennenlernte und heiratete und mit ihm nach Südafrika ging, wo ihre beiden Söhne zur Welt kamen. Das inakzeptable Apartheidregime Südafrikas bewog sie, nach Kanada zu übersiedeln, wo Vera Freud ihre Studien wieder aufnahm und schließlich am PSBGM (Protestant School Board of Greater Montreal) zu unterrichten begann. Nach dem tragischen Ableben ihres Ehemannes ging sie frühzeitig in Pension, widmete sich von nun : > IE, fc je RE Vera Freud 2014 in Paris an der Durchsetzung der Menschenrechte und speziell der Kinderrechte. Sie war von 1987 bis 1992 ständige Vertreterin der Internationalen Humanistischen und Ethischen Union (IHEU) bei der UNESCO. Neben u.a. der Schriftstellerin Margaret Atwood war sie im kanadischen Unterstützungskomitee von Child Haven International aktiv. Vera Freud verstarb am 3. Dezember 2018 im Alter von 90 Jahren in Montreal. Um sie trauern ihre Söhne Peter und Alain und ihre Enkellnnen Noam, Oriana, Alexander und Aleina. Juli 2019 11