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der Banque de France, Professor Charles Rist, über die Lage und die Aussichten Österreichs an den Völkerbund erstattet haben. Er lautet in seinem Hauptteile wörtlich: It is natural that in Vienna, which was recently the capital of a great empire, the idea should be prevalent that a tiny country can with difficulty exist in the present economic world. A comparison with Switzerland, however, suggests that this assumption is a too hasty one. The geographical position of the two countries is in many respects similar. But it has often been observed that Switzerland's economic resources are more limited. In proportion to its population its cultivated area is smaller and in dependence upon foreign food supplies is greater than is the case with Austria. It possesses no coal resources, whereas Austria supplies nearly a quarter of her requirements from her own mines. While Austria is selfsupporting in iron ore, Switzerland depends entirely for in supply upon foreign sources. As regards waterpower, nature’s most generous gift to Switzerland, Austria is almost as well equipped as that country and better than most other countries in Europe. The urban population of Switzerland is a larger percentage of the total population than is the case in Austria. The foreign assets of Austria are probably not lower per head than are those of Switzerland. Even the tourist earnings of Switzerland do not suffice to restore the balance, for the latter constitute less than 7% of the national income of the country. In spite of the fact that Switzerland is lacking in some of the most important raw materials, that country had in 1913 the highest average accumulated wealth per head of population of any political unit in Europe. Eine Reihe von statistischen Einzelheiten mégen dieses Gutachten illustrieren. Quellen dafiir sind das ,,Statistische Handbuch der Weltwirtschaft“, erschienen im Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik in Berlin, „Volkswirtschaft. Arbeitsrecht und Sozialversicherung der Schweiz“, herausgegeben vom Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement, die „Wirtschaftsstatistischen Jahrbücher der Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien“, schließlich die „Encyclopaedia Britannica“ und „Encyclopaedia Americana“. Der Gebietsumfang der Republik Österreich war 83.857 km?, jener der Schweiz ist 41.295 km?. Die Bevölkerung Österreichs betrug nach der Volkszählung vom 22. März 1934: 6,760.233, die der Schweiz 4.066.400. In Österreich waren erwerbstätig 64,7% der männlichen, 30,5% der weiblichen, daher 46,9% der gesamten Bevölkerung. In der Schweiz 67,2% der männlichen, 27,7% der weiblichen, also 46,7% der Gesamtbevölkerung, was eine außerordentlich weitgehende Übereinstimmung bekundet. Die Aufteilung auf die einzelnen Berufszweige weist entsprechend der wirtschaftlichen Struktur der beiden Länder größere Unterschiede auf. Sehr bedeutend ist der Vorsprung Österreichs in bezug auf die landwirtschaftliche Anbaufläche. Im Jahre 1913 waren es für das Gebiet der späteren Republik 1,809.400 hat. Die Nachkriegszeit brachte schwere Rückschläge, aber 1933 wurden bereits wieder 1,806.100 ha bebaut. Davon entfielen auf Weizen 219.600 ha, auf Roggen 387.500 ha, auf Gerste 171.100 ha, auf Hafer 305.700 ha, auf Kartoffeln 204.000 ha, auf Klee und Kleegras 238.700 ha (für 279.500 ha fehlen spezifizierte Angaben). Die Dauerwiesen umfassen 923.300 ha. Die korrespondierenden Daten für die Schweiz sind: 1933 Anbaufläche: 501.000 ha, davon Weizen 56.800 ha, Futterbau 60 _ ZWISCHENWELT 322.600 ha (für 121.600 ha fehlen spezifizierte Angaben). Die Dauerwiesen umfassen 1,683.000 ha. Während in Österreich auf Felsen, Schutthalden, Gletscher und Gewässer bloß 10,1% entfallen, sind es in der Schweiz mehr als doppelt soviel: 22,4%. Auf 1 km? produktiven Bodens kamen in Österreich im Jahre 1920 nur 85 Bewohner, in der Schweiz aber 121. Die österreichischen Ernteergebnisse für 1933 waren: Weizen 397.800 t, Roggen 687.000 t, Gerste 332.900 t, Hafer 502.800 t, Zuckerrüben 1,067.500 t, Kartoffeln 2,345.900 t. Für die Schweiz werden die Ernteergebnisse von 1923 in Brotgetreide aller Art mit 190.000 t, Gerste 12.400 t, Hafer 44.400 t, Kartoffeln 685.700 t angegeben. Zuckerrüben spielen eine völlig untergeordnete Rolle. Der Umfang der Wälder in Österreich mit 37,4% der Grundfläche ist ebenfalls wesentlich größer als in der Schweiz, wo er 28,9% ausmacht. Bei einer Gegenüberstellung des Viehbestandes hat Österreich vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges, natürlich unter Berücksichtigung seiner größeren Bevölkerung, ganz gut abgeschnitten. Die Betriebszählung für Juni 1930 ergab für Österreich, jedoch ohne Einschluß des Burgenlandes, die folgenden Ergebnisse: Pferde 227.801, Rinder 2,181.251, Schweine 1,829.113, Ziegen 193.004, Schafe 269.743. Die Daten für die Schweiz lauten: Pferde 139.668, Rinder 1,609.000, Schweine 926.000, Ziegen 238.000, Schafe 162.723. Die Qualität der Rinder ist in der Schweiz bekanntermaßen eine ungemein gute. In Österreich sind nach 1918 sehr beachtliche Fortschritte erzielt worden, doch sind dauernde und noch größere Anstrengungen erforderlich, um den Rückschlag wettzumachen, den der Krieg unzweifelhaft gebracht hat. Gerade auf diesem Gebiete ist der Erfolg aber rasch und lohnend. „Die Schweiz ist der einzige unter den europäischen Industriestaaten, der faktisch keine einzige Montanindustrie besitzt.“ So äußert sich das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement. „Bei den gewaltigen Gebirgsmassen der Schweiz sollte es scheinen“, so heißt es weiter, „daß das Land zumindest Bausteine im Überfluß aufweisen müßte. Doch auch dies ist nicht der Fall, weil große Steinblöcke entweder überhaupt nicht gewonnen werden können oder mit Haarrissen behaftet und deshalb wetterunbeständig sind.“ Von sämtlichen in der Schweiz ausgebeuteten Bodenschätzen kommt die größte Bedeutung dem Salze zu, das bis auf einen kleinen Bruchteil dem Inlandsbedarfe genügt. Das gesamte Vorhandensein von abbauwürdigen Erzen wurde 1918 auf nicht mehr als 1,6 Millionen Tonnen geschätzt, aus welchen bestenfalls etwa 750.000 t Roheisen, gleich knapp dem Landesbedarf zweier Jahre, gewonnen werden könnten. Ebenso ungünstig ist die Schweiz hinsichtlich der Kohlenversorgung gestellt. Gegenüber einem Normalbedarf von rund 3 Millionen Tonnen jährlich wurden zuhöchst zirka 120.000 t gefördert. Die Verhältnisse in Österreich liegen ganz unvergleichlich günstiger. Im Jahre 1928 erreichte die Eisenerzförderung 1,913.144 t, also mehr, als sich überhaupt in der Schweiz vorfindet. An Steinkohle wurden 1927 175.620 t, an Braunkohle 3,077.209 t gefördert. Die Gewinnung von Magnesit erreichte 1929 rund 90.000 t, wovon 81.000 t zur Ausfuhr gelangten.