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Gezeiten zerrt, wird alsbald die Glücksritter des Kalten Krieges in ihren fragilen Raumschiffen anziehen. In der letzten Strophe löst sich Kramer vom Auflisten konkreter Dinge, schafft mit drei Zeilen poetischen Nachsinnens (hat er den Flug des ersten Satelliten im Kopf, den begehrlichen Blick nach dem Mond?) und der wiederkehrenden Schlusszeile, die bittere Erkenntnis des Gedichtes ein drittes Mal bekräftigend, einen unglaublich starken Abschluss. Ein letzter Kraftakt in seinem Werk! Ich selbst besuchte die Volksschule in Niederhollabrunn zwischen Sputnik und Gagarin (1957-1961), wollte als Jugendlicher begeistert von der Erforschung des Weltalls Astronaut werden, ließ es dann aber doch bleiben, um mich den Versen „meines“ Dichters zuzuwenden. Rund um den 20., 21. Juli werde ich auch künftig eine Führung durch die Ausstellung im Geburtshaus Theodor Kramers anbieten. Martin Krist Quellen Persönliche Erinnerungen an den Beginn der Weltraumfahrt. ARTE TV-Dokumentation: Die Eroberung des Mondes. ORF 3 TV-Dokumentationen: zeit.geschichte, Aufbruch zum Mond; Wettrennen auf den Mond, Ö 2019; Hitlers Angriff aus dem All, GB 2015; Rivalen — Koroljow versus von Braun. https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Mittelbau-Dora: KZ Mittelbau-Dora. Adolph Stiller: „Wir bauen ein Hochhaus“. Erich Boltenstern und die Wiener Städtische Versicherung. In: MODERAT MODERN, Erich Boltenstern und die Baukultur nach 1945. Hg. v. Judith Eiblmayr und Iris Meder. Wien Museum. Salzburg: Verlag Anton Pustet 2005. S. 155-161. www.wienmuseum.at/de/ausstellungen/archiv/alle-anzeigen/moderatmodernerich-boltenstern-und-die-baukultur-nach-1945.html www.dasrotewien.at: Ringturm; Liebermann, Norbert; Boltenstern, Erich. www.vig.com/de/vig/geschichte/ringturm.html: Der Ringturm. (Vienna Insurance Group, vormals Wiener Stadtische Versicherung) www.vig.com/de/presse/architektur-im-ringturm/detail/architektur-imringturm-der-ringturm-5-jahrzehnte-baugeschichte-eines-hochhauses17-juni-bis-25.html Ein Kriegerdenkmal erzählt — oder erzählt nicht? Was haben Leopold Waldhäusl, Franz und Ignaz Macho sowie Josef Bronhagl gemeinsam? Ihre Namen befinden sich unter den Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Kriegerdenkmal in Franzen. „Den Helden/1914—- 1918/ihre Heimat!“, lautet die Inschrift auf der Gedenkplatte unter einem martialischen Adler. Doch die Ortschaften Eichhorns, Schwarzenreith und Thaures, aus denen diese gefallenen Soldaten der k.u.k. Armee stammen, sucht man auf heutigen Karten vergeblich. Offensichtlich waren sie einmal Katastralgemeinden des Ortes Franzen. Franzen, eine kleine Gemeinde im Waldviertel, liegt zwischen Horn und Zwettl am Rande des Truppenübungsplatzes des österreichischen Bundesheeres im Raum Allentsteig. Entstanden ist dieser Truppenübungsplatz durch die Aussiedlung der Dörfer und einzelner Gehöfte in dieser Region, die so nur in einer Diktatur wie dem Nationalsozialismus möglich war. Da half es z.B. auch den Bewohnern des Dorfes Heinreichs nicht, dass sie für ihre 100% Zustimmung bei der „Volksabstimmung“ am 10. April 1938 zum sogenannten „Anschluss“ an Nazideutschland eine „Ehrenurkunde“ erhielten. Oder der Gemeinde Großpoppen, deren Gemeinderat am 14. August 1932 einstimmig den Beschluss fasste, also noch Monate bevor Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, ihm das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. In Strones erinnerte man sich anlässlich des Geburtstages Hitlers am 20. April 1938 an das Geburtshaus des Vaters Hitlers und an das seiner 1795 geborenen Großmutter und schmückte diese Häuser festlich. Die „Niederösterreichische Landzeitung“ vom 27. April 1938 schrieb dazu: Ging man im Jahr 1938 durch den Ort, so sah man alle Häuser festlich geschmückt, denn dieser Ort barg jenes Haus, in welchem jener Mann 1837 geboren, auf dessen Sohn alle Welt bewundernd blickte, der geliebt und verehrt das staunenswerte Werk vollbrachte, sein Deutschland mit Österreich zu vereinen. [...] So standen sie alle [die Bewohner von Strones, Anm. M.K.] einmütig, treu und freudig zu ihrem Führer als Wacht für deutsches Volk und Land. Doch mit dieser „Wacht“ sollte es bald vorbei sein, denn all diese Bekenntnisse zum Nationalsozialismus schützten die 6 _ ZWISCHENWELT BewohnerInnen nicht vor der kommenden Aussiedlung. Schon zwei Monate nach der sogenannten „Volksabstimmung“ fiel der Beschluss, die „Deutsche Ansiedlungsgesellschaft“ mit der Errichtung eines Truppenübungsplatzes östlich von Zwettl zu beauftragen. Bereits am 27. Juli 1938 wurde die Kirche in Großpoppen entweiht und bis 8. August mussten die ersten acht Ortschaften geräumt werden: Edelbach, Dietreichs, Kleinhaselbach, Großpoppen, Schlagles, Rausmanns, Kleinkainraths und Söllitz. Die Entsiedlung umfasste 42 Ortschaften im Zeitraum von Juni 1938 bis 1942 und betraf ungefähr 7.000 Menschen. Am 1. Oktober 1942 wurde die größte Pfarre des Gebietes, Döllersheim, von der bischöflichen Behörde aufgelassen. Die Aussiedler, die großteils Bauern waren, wurden finanziell entschädigt und begaben sich auf die Suche nach neuen Höfen. Dies war möglich, da schr viele Landwirte hoch verschuldet waren und ihre Anwesen am