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Daseins und deren Konsequenzen nach. Sein Jugendfreund, der nach England geflüchtete Albert Fuchs, gelernter Jurist, unternahm eine Darstellung der „Geistigen Strömungen in Österreich 18671918“, ein Buch, das teils die Besonderheiten der österreichischen Entwicklung würdigen sollte, teils auch das intellektuelle Terrain skizziert, auf dem sich der „Wiener Kreis“, jene philosophische Schule, die erst durch die Vertreibung aus Österreich weltweit wirksam wurde, entwickelte. Von den aus Österreich zwangsemigrierten PhilosophInnen ist kaum jemand nach Österreich zurückgekehrt. Der gesamte Gerhard M. Dienes Reise ohne Heimkehr „Wiener Kreis“ wurde und hat sich „amerikanisiert“, Ludwig Wittgenstein und Karl Popper blieben lange Zeit verkannte oder ignorierte Ikonen der „vertriebenen Vernunft“, auch Paul Feyerabend wurde in diesem Kontext zu Unrecht nicht mehr wahrgenommen. Die wenigen permanent oder temporär Zurückgekehrten - unter ihnen Günther Anders oder Jean Amery — haben jedoch ihre Exilund Verfolgungserfahrungen im restaurativen Nachkriegsdiskurs thematisiert und sich trotzig vom postfaschistischen „Geistesleben“ der „Denker in dürftiger Zeit“ abgegrenzt... Um 1900 erlebte Fiume, heute Rijeka, als Haupthandelshafen der ungarischen Reichshälfte der Donaumonarchie einen immensen Aufschwung. Ein neuer Hafen wurde gebaut, die alte Riva mit dem Torturm mutierte zur Flaniermeile des Corso. Prunkvolle Gebäude im Stil der Wiener Ringstraße entstanden. Am Molo Adamich legten zur Zeit der Hochsaison im nahen Abbazia/ Opatija stündlich die Ausflugsdampfer ab. „Der Andrang der Passagiere“, so Maria Lauffer-Ossoinack (1882 — 1957), Gattin eines k.u.k. Marineofhiziers, „war kaum zu bewältigen; denn wer nur irgendwie konnte, entfloh aus der Gluthitze der Stadt in die Badeorte. Wer aber in der Stadt festgehalten war, gesellte sich nach Dienstschluß zu den Bummlern und Gaffern und genoss ein Stündchen in abendlicher Kühle bei einem Kaffee, einem Eis. Dieser Wohlstand, diese heitere Lebensfreude, war freilich durch Armut, durch Elend erkauft, dem die unteren Schichten fast schutzlos preisgegeben waren.“! Uberall stand dem Glanz einiger weniger das Elend der Massen gegeniiber. Der Pauperismus, die zunehmende Verarmung breiter Bevölkerungsschichten, hatte mannigfache Ursachen. Verwiesen sei etwa auf die verheerenden Folgen der Weltwirtschaftskrise von 1873 oder auf die durch den Import billigen amerikanischen Getreides verursachte Konkurrenzunfähigkeit heimischer Bauern. Diese gerieten in Ungarn noch dazu immer mehr in die Abhängigkeit der Magnaten und das sogenannte „Sklavengesetz“ von er ek Piroscato plavonia E migranti. re kin andorlasi JQ Vegi £ 020 tthe a? aanenAgrnn at, tere Lape f YLp- fy OL U ne irn add z YLZIO?, Ansichtskarte aus nn Foto: Muzej Grada Rijeke März 2020 5