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Josef „Joschi“ Friedler In Frankreich für Osterreich | Pr6nonilr : & ’ | |titfde ‚et de Departement: wae fom ey it > Ho | Dos. ie base met ; | ie \ Dimensions ....._ Er... , Forme du are be Teint ...... Aal ee eee Sree pt” ue ‚Les Tamoins ; BEN, u tion : Yallie .. : Tas: di | Moustache __.... | Yeux .. : pe = Signes parficullers . Empreinte dighule RHODA Für Josef Friedler gefälschte Carte d‘ identite, ausgestellt auf Georges Robert Ziem Zum Autor! Josef Friedler wurde am 20.9.1911 in Wien geboren, verbrachte seine ersten vier Lebensjahre in der Leopoldstadt, danach zog die Familie in eine Wohnung an der Brigittenauerlände 58/35 am Donaukanal.? Friedlers Eltern stammten aus Ostgalizien, waren schon vor dem Ersten Weltkrieg nach Wien gekommen. Der Vater, gehbehindert und im Handel tätig, hatte einen Sohn in die Ehe mitgebracht, die Mutter eine Tochter, gemeinsam bekamen sie noch zwei Kinder, Joschi und die Tochter Gretl, geboren 1916. Zu sechst lebten sie ärmlich auf Zimmer, Küche und Kabinett, Josef Friedler erinnert sich an „die immer schlechter werdende Ernährung, Heizung und Bekleidung“. Seine Familie sah er „auf dem Wege der Assimilation“, sie aßen koscher, begingen die hohen Feiertage, die Eltern sprachen untereinander ein „verwässertes Jiddisch“ — „sie haben halt gejüdelt“, im Gespräch mit ihren Kindern bemühten sie sich um korrektes Hochdeutsch. Im sozialdemokratischen Lebensumfeld erlebte die Familie kaum Antisemitismus. Josef besuchte ein öffentliches Gymnasium in der Leopoldstadt. Mit dreizehn trat er dem zionistisch-sozialistischen Verein „Hashomer Hatzair“ (hebr. „Der junge Wächter“) bei, der an den Pfadfindern orientiert war; mit fünfzehn wurde er für die „Vereinigung Sozialistischer Mittelschüler“ an- und abgeworben; bei einem Jugendlager dieser Organisation lernte er Jura Soyfer kennen. Nach der Matura begann Friedler 1932 ein Medizinstudium, trat den Sozialistischen Studenten und der SP bei und wurde auch Angehöriger der Studentischen Abteilung des Schutzbunds, der „Akademischen Legion“. Als nach der Auflösung des Parlaments durch die Regierung Dollfuß im März 1933 kein „Kampfbefehl“ für den Schutzbund gegeben wurde, führte dies bei Friedler zu einem Gesinnungswandel; er trat einer Gruppe bei, die sich „Linksradikale Arbeiteropposition“ nannte und eng mit der KP zusammenarbeitete. Als Mitglied der sozialdemokratisch geleiteten „Vereinigung Wiener Mediziner“ beschloss Friedler im Februar 1934 gemeinsam mit anderen die Gründung eines roten Studentenverbands. Nach dem 12. Februar, schwer enttäuscht von der Untätigkeit der Sozialdemokratie, trat Friedler der KPÖ bei und wurde Funktionär in der Medizinersektion der „Roten Studenten“. Im November 1936 wurde er festgenommen - er hatte über Postversand Kontakt mit einer kroatischen Kommunistengruppe gehabt. Im Verhör gab er nichts zu und wurde zu vier Monaten Polizeihaft verurteilt. Diese Strafe verbüßte er vom 28.11.1936 bis 28.3.1937. Daraufhin wurde ihm in einem Disziplinarverfahren das 9. Semester aberkannt und laut Beschluss des Dekanats ein Verweis für alle österreichischen Hochschulen „auf immer“ ausgesprochen.’ Nach Verbüßung der Polizeihaft kam Friedler in das Anhaltelager Wöllersdorf. Er hatte dort die Aufgabe eines „Gruppenlehrers“ und unterrichtete Marxismus, andere bauten Musikinstrumente oder fertigten Schachfiguren und anderes aus Brot. Als Haftzeit vorgesehen waren vorerst sechs Monate, er wurde aber schon nach wenigen Wochen im April 1937 freigelassen. Das Hauptaugenmerk des „Roten Studentenverbands“ lagnun nicht mehr auf Bekämpfung des Austrofaschismus, sondern des Nationalsozialismus, man versuchte, sich mit katholischen Studentenverbänden zusammenzuschließen. Friedler engagierte sich auch für die Volksabstimmung für Österreich. Nach der Annexion Österreichs flüchtete er zu seinem Cousin Adolf Friedler; über eine jugoslawische Kommunistengruppe, zu der seine Cousine‘ gehörte, konnte er sich einen falschen Pass organisieren und nach Frankreich flüchten. Die folgenden Jahre werden im kommentierten Text dargestellt. Auch Friedlers spätere Frau Anna (nee Steinitz), geboren 1914°, war 1938 nach Frankreich geflüchtet, wo sie durch eine Scheinehe (Ehenamen Maugis)° unbehelligt leben konnte und für die Resistance tätig war. Am 1. August 1944 wurde Josef Friedler zum Médécin Sous-Lieutenant des Bataillon Et.P. Carmagnole der Franzésischen Armee ernannt.’ Gleichzeitig war er im September 1944 noch als „Combattant Georg Ziem“ für die Forces Frangaises de V’Interieur tätig. Spätestens im November 1944 arbeitete er am Spital für deutsche Kriegsgefangenen in Villemantzy „als Verbindungsoffizier zwischen dem französischen Kommando und dem Sanitätspersonal der Gefangenen“, im Februar 1945 im Hépital Complémentaire Chanes — La Valbonne.'® Bis August 1945 war er fiir die EFI. tig." September 2020 27