OCR
Gabriele Anderl (Hg.) Hinter verschlossenen Toren Die Internierung von Geflüchteten von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart Noch vor Kriegsausbruch wurden jüdische Flüchtlinge und andere Verfolgte des NS-Regimes in verschiedenen europäischen und außereuropäischen Zufluchts- und Transitstaaten unter zum Teil menschenunwürdigen Bedingungen konfiniert und interniert. Die Freiheitsberaubung erfolgte mittels Residenzpflicht in bestimmten Ortschaften bis hin zur Verschleppung und Inhaftierung in militärisch bewachte Lager und gipfelte in Grausamkeit und Barbarei in den Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nazis. Die Internierung Geflüchteter ist Praxis bis in die Gegegnwart. In „Hinter verschlossenen Toren“ wird der Frage nachgegangen, wie die Internierung Geflüchteter seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stattfand und stattfindet? Angesichts humanitärer Krisen — wie dem Lager Moria — oder etwa den Lagern in Libyen und politischen Forderungen österreichischer Populisten - u.a. Flüchtlinge in Lagern „konzentriert“ zu „halten“ - hat das Thema Aktualität und Brisanz. Gabriele Anderl (Hg.): Hinter verschlossenen Toren — Wien: Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2020. ca. 360 Seiten ISBN 978-3-901602-93-1 Euro 30,00 > Hinter verschlossenen Toren — die Internierung von Gefliichteten von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart Herausgegeben von Gabriele Anderl Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft Gabriele Anderl, ist freiberufliche Wissenschaftlerin mit umfangreicher Forschungstätigkeit und zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen im Bereich der Zeitgeschichte zu den Ihemen Judenverfolgung, nationalsozialistische Vertreibungs- und Vernichtungspolitik, Kunstraub, Flüchtlingspolitik in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg, Exilforschung, Oral-History-Forschung sowie AfrikanerInnen in Wien und Beziehungen Österreich — Äthiopien. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen darunter den Leon-Zelman-Preis für Dialog und Verständigung (2016). Als Autorin hat sie zahlreiche Bucherscheinungen u.a. gemeinsam mit Erika Weinzierl Vertreibung und Neubeginn. Israelische Bürger österreichischer Herkunft mit Walter Manoschek Gescheiterte Flucht. Der ‚Kladovo-Transport“ auf dem Weg nach Palästina 1939-1942, mit Evelyn Adunka Jüdisches Leben in der Wiener Vorstadt. Ottakring und Hernals (2013) und mit Simon Usaty Schleppen — schleusen - helfen. Flucht zwischen Rettung und Ausbeutung (2016).