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Aufgabe ‚jenseits des Lustprinzips zu erfüllen. Die Wiederholung der Träume, in denen das Subjekt den Unfall intensiv wieder erlebt und sich in die traumatische Situation zurückversetzt, wie um ihr Herr zu werden, wird mit dem Wiederholungszwang in Zusammenhang gebracht.“ „Diese Träume suchen die Reizbewältigung unter Angstentwicklung nachzuholen“®, so Freud. Sie würden Ausblick gestatten auf eine Funktion des seelischen Apparats — eben den Wiederholungszwang, der dem Lustprinzip nicht widerspreche, doch unabhängig von ihm sei, ursprünglicher.‘* Die „Historikerin Angst“ ist uneingeschränkt tätig. Lohnend scheint es auf der Seite der Lyriker_innen zu stehen, sich in die Angstschicht zu begeben, da wo die Angst, die gegen den Schreck, das Traumata, schützen kann, wirksam sein mag, wo Anmerkungen 1 „Die Angst ist also in erster Linie etwas Empfundenes. Wir heißen sie einen Affektzustand, obwohl wir auch nicht wissen, was ein Affekt ist. Sie hat als Empfindung offenbarsten Unlustcharakter, aber das erschöpft nicht ihre Qualität; Aus der Empfindung der Angst können wir immerhin etwas entnehmen. Ihr Unlustcharakter scheint eine besondere Note zu haben.“ Freud, S. (1926d): Hemmung, Symptom und Angst. GW 14, S. 116. 2 https: //\www.tagesspiegel.de/wissen/virologe-christian-drosten-zum-coronavirus-wir-haben-eine-naturkatastrophe-die-in-zeitlupe-ablaeuft/25633420. html Zugriff: 21/12/2020 3 Freud, S. (1926d): Hemmung, Symptom und Angst. GW 14, S. 116. 4 Alexander Van der Bellen: „Wut und Angst sind schlechte Ratgeber. Sie vernebeln unser Denken und leiten unser Handeln in falsche Richtungen.“ Dies sagte er am 26. Oktober 2020; noch vor dem Attentat, das sich ein paar Tage später in Wien ereignen sollte. (https://www.derstandard.at/ story/2000121202299/staatsakt-im-zeichen-der-pandemie-die-uns-allenauf-die Zugriff: 17/01/2021) 5 Freud, S. (1920g): Jenseits des Lustprinzips. GW 13, S. 10. 6 Foucault, M. (2001): Dits et écrits II, 1976 — 1988. Quarto Gallimard, Manchecourt: S.1441,1442. 7 Freud, S. (1926d): Hemmung, Symptom und Angst. GW 14, S.199. 8 J.Laplanche/].-B.Pontalis (1999): Das Vokabular der Psychoanalyse. Suhrkamp: Frankfurt am Main. (15.Auflage): S.64. 9 ebenda: S.68, 69. 10 Rangell, L. (1976): Gelassenheit und andere menschliche Möglichkeiten. Suhrkamp: Frankfurt am Main: S. 250. 11 Freud, S. (1926d): Hemmung, Symptom und Angst. GW 14, S.168, 169. 12 J.Laplanche/]J.-B.Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse. suhrkamp: Frankfurt am Main. 1999 (15.Auflage): S.64. 13 Freud, A. (1936): Das Ich und die Abwehrmechanismen. Fischer Verlag: Frankfurt am Main: 2019 (24. Auflage): S.50. 14 J.Laplanche/].-B.Pontalis: Das Vokabular der Psychoanalyse. suhrkamp: Frankfurt am Main. 1999 (15.Auflage): S.28. 15 https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript204.pdf Zugriff: 15/11/2020 16 https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript204.pdf Zugriff: 15/11/2020 17 „.. we started diagnostics early and on a broad scale, and we stopped the epidemic — that is, we brought the reproduction number [a key measure of the spread of the virus] below 1. Now, what I call the ,,prevention paradox“ has set in. People are claiming we over-reacted, there is political and economic pressure to return to normal.“ (https://www.theguardian. com/world/2020/apr/26/virologist-christian-drosten-germany-coronavirus-expert-interview Zugriff: 28/12/2020) 18 der vorläufige Erfolg durch Prävention — der unter anderem bedeutsamen Senkung der Fallzahlen im Frühjahr 2020 in Deutschland - und auch Österreich; 19 S.Kurz Zitat aus ZIB2 Interview, April 2020: „Alle Studien belegen: Hätten wir diese Schritte nicht gesetzt, dann gäbe es eine massive Ausbreitung in Österreich mit bis hin zu über 100.000 Toten.‘; zitiert in https://www. profil.at/wirtschaft/michael-nikbakhsh-das-killerargument/400863383 Zugriff: 06/01/2021 20 S.Kurz Zitat aus ZIB2 Interview, März 2020 (zititiert in https://www. derstandard.at/story/2000119658045/kurz-prognosen Zugriff: 06/01/2021) 21 Zugriff: 06/01/2021 die Zensur wie beim Träumen herabgesetzt ist, wir durchlässig und hellhörig werden. Die Lyrik hat es aber nicht leicht, Gehör zu finden. Erzählt sie doch vom Unbewussten und berichtet von den Wurzelgründen der Angst, befördert ihrerseits das Auftauchen verdrängter Regungen. „...was unser Dichter schr wohl weiß, daß es allerdings seelische Vorgänge gibt, die, trotzdem sie intensiv sind und energische Wirkungen äußern, dennoch dem Bewußtsein ferne bleiben.“ Wenn in dem „seelischen Kräftespiel“°° die Angst als „gute Historikerin“, im Sinne eines hilfreichen Objckts, wirksam werden kann, wenn das Angstsignal nicht zum Dröhnen anschwillt, so wird „eine Helle im Augenwinkel“ wahrnehmbar. Abseits von Verleugnung ist ein kritisches Ausleuchten möglich, der Blick ins Finstere des Tunnels gerichtet. 22 „In letzter Linie dient jede einzelne Abwehrhandlung immer wieder der Sicherung des Ichs und der Ersparung von Unlust.“ Freud, A. (1936): Das Ich und die Abwehrmechanismen. Fischer Verlag: Frankfurt am Main: 2019 (24. Auflage): S.73. 23 Freud, A. (1936): Das Ich und die Abwehrmechanismen. Fischer Verlag: Frankfurt am Main: 2019 (24. Auflage): S.82. 24 Freud, S. (1940 [1938] ): Abriss der Psychoanalyse. Fischer Taschenbuch. 1994: S.100. 25 „So entsteht aus dem ‚primären‘ psychischen Stadium, wie es sich ...in primitiven Seelenzuständen (Trauma, Neurose, Phantasie) kundgibt, das sekundäre Stadium des wachdenkenden Normalmenschen.“ Ferenczi, S. (1913): Entwicklungsstufen des Wirklichkeitssinns. Schriften zur Psychoanalyse. Bd. I. Hrsg. und eingeleitet von M. Balint. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, S. 148. 26 Ferenczi, S. (1913): Entwicklungsstufen des Wirklichkeitssinns. Schriften zur Psychoanalyse. Bd. I. Hrsg. und eingeleitet von M. Balint. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main: S.159. 27 „...das Kind und der Zwangsneurotiker fordern von der Wirklichkeit nichts Ungewöhnliches, wenn sie davon nicht abzubringen sind, dass ihre Wünsche sich erfüllen müssen; sie fordern nur die Wiederkehr eines Zustandes, der einmal bestanden hat, jener guten alten Zeit in der sie allmächtig waren (Periode der bedingungslosen Allmacht).“ Ebenda: S.152. 28 Freud, A. (1936): Das Ich und die Abwehrmechanismen. Fischer Verlag: Frankfurt am Main: 2019 (24. Auflage): S.39. 29 (https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/juergen-habermas-coronavirus-krise-covid19-interview-13642491.html Zugriff: 15/01/2021) 30 Freud, S. (1920g): Jenseits des Lustprinzips. GW 13, S.30. 31 Ferenczi, S. (1913): Entwicklungsstufen des Wirklichkeitssinns. Schriften zur Psychoanalyse. Bd. I. Hrsg. und eingeleitet von M. Bälint. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main: $.148. 32 Freud, S. (1926d): Hemmung, Symptom und Angst. GW 14, S. 120. 33 Freud, S. (1915): Zeitgemäßes über Krieg und Tod. GW 10, S. 337. 34 https://covid19-dashboard.ages.at/ Zugriff: 24/03/2021 35 Freud, S. (1926d): Hemmung, Symptom und Angst. GW 14, S. 167. 36 ebenda: S. 176. 37 ebenda: S. 157. 38 ebenda: S. 156. 39 https: //\www.fr.de/kultur/gesellschaft/juergen-habermas-coronavirus-krise-covid19-interview-13642491.html Zugriff: 15/01/2021 40 ebenda 41 Der Terminus „der Dritte Ort“ (Third Place, the great good place) geht auf den Soziologen Ray Oldenburg zurück: ein Ort, der weder zu Hause noch Arbeitsplatz ist; ein frei zugängiger Ort, der unkompliziert erreichbar ist, zum Verweilen einlädt und wo Austausch mit vielen Menschen möglich ist. (https://soc.washington.edu/news/2018/03/26/great-goodplace-cafes-coffee-shops-bookstores-bars-hair-salons-and-other-hangouts Zugriff: 06/01/2021) 42 Freud, S. (1915c): Triebe und Triebschicksale. GW 10: S. 232. 43 ebenda: S. 230. 44 „Ihre magischen Gebärden dabei erklären sich offenbar als die von ihr vermuteten Bewegungen der Geister.“ so Anna Freud. (Freud, A. (1936): Das Ich und die Abwehrmechanismen. Fischer Verlag: Frankfurt am Main: 2019 (24. Auflage): S. 110.) Juni 2021 13