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Service de Sauté des F.F.I. . (Délégaion Zine Sed du CMR) = CARTE DYDENTITE EEE Siuation Si de In Réviniange FTOUDE autri chien de la Résistance {septembre 1942) +, Nv de Jn €arte 2 TOT Nom +RRYSDLER Prenom „030 pi 3 x Nas“ dee ee Ne 20 aspt .ISII_ —____ Als Marie Tidl, meine Mutter, in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren begann, die Geschichte dieses Widerstandes niederzuschreiben, führte sie für ihr Buch „Die Roten Studenten“ - erschienen im Europaverlag —- im November 1968 ein langes Gespräch mit Joschi Friedler. Im Anhang ihres Buches beziehen sich ganze 13 Seiten auf Joschi Friedler. Ein Beweis für seine Bedeutung innerhalb dieser Gruppe. Dr. Josef Friedler erzählte: Mein eigener politischer Werdegang ist kurz erzählt. Ich habe 1932 zu studieren begonnen. Damals war ich Mitglied der Sozialdemokratischen Partei, der Sozialistischen Studenten und der Akademischen Legion, in der die Leiter und Kommandanten für den Schutzbund ausgebildet wurden.! Im Herbst 1933 schloss ich mich de facto der Kommunistischen Partei an, genau genommen der LRAO, der Linken Radikalen Arbeiter Organisation, auch Fischer-Linke genannt. Ab Februar 1935 war ich Mitglied des geeinten Roten Studentenverbandes, hatte aber keine besondere Funktion, weil ich gleichzeitig in der KPÖ arbeitete. November 1936 wurde ich verhaftet und war bis März 1937 in Wöllersdorf inhaftiert. Dort sind wir politisch sehr gut geschult worden. Wir hatten das illegale Material oft früher drinnen als die Genossen draußen. Jeden Tag war Schulung, dabei ging es schr streng zu. Nach meiner Entlassung ist die Partei an mich herangetreten, die Verbindung zwischen den kommunistischen Studenten und der Partei zu übernehmen. Vorher hatte Otto Langbein diese Funktion inne, aber er war krank und konnte sie nicht mehr weiter ausfüllen. Die Verbindung von den Kommunistischen Studenten zum Kommunistischen Jugendverband lief über Josef „Sepp“ Lauscher. Der Geeinte Rote Studentenverband ist am 10. Februar 1935 gegründet worden. Ich war sogar bei der Gründungszusammenkunft dabei. Ich weiß das deshalb so genau, weil am 9. Februar unser traditioneller Ärzteball stattfand. Der wurde von der Vereinigung der Wiener Mediziner organisiert, eine kaum getarnte sozialdemokratische Organisation. Am Tag nach dem Ball, am 10. Februar, traf sich die kommunistische Studentengruppe in irgendeiner Wohnung, wo weiß ich nicht mehr, ich weiß auch nicht mehr, was gesprochen wurde, ich weiß nur, dass ich die ganze Zeit mit dem Schlaf gekämpft habe. Die Nacht davor hatten wir bis zum Morgen „durchgedraht“. Ernst Hoch hatte dieses Treffen einberufen. Daran erinnere ich mich noch. Ich war von Seiten der Partei der politisch Verantwortliche für den ganzen Studentenverband. Siegfried „Sigi“ Köhl war der Obmann für alle Hochschulen und Ridi Hofmann für die Philosophische Fakultät. Für die Juristen war Ernst Bauer verantwortlich. In den war ich direkt verliebt. Mit dem reißen wir der Welt einen Haxen aus, davon war ich überzeugt. So ein klasser Bursch war das. Wir hatten eine kollektive Leitung, Bei unseren Zusammenkünften analysierten wir die jeweilige Situation an der Universität und besprachen einige Aktionen. In einer Vorlesung zur englischen Sprache wurde ein altes Grammophon verwendet. Durch einen zeitverzögernden Auslöser gelang es, während der Vorlesung plötzlich die Internationale abzuspielen. In einem anderen Saal wurde vor die Projektionswand ganz oben eine Rote Fahne mit Hammer und Sichel gehängt. Nach 1934 wollten wir damit demonstrieren: Wir sind da! Und immer wieder schrien wir: „Wir fordern akademische Freiheit!“. Das war unsere Losung. In der Schuschnigg-Zeit gab es die unterschiedlichsten Verbindungen an der Universität. Wir suchten Kontakte zu allen möglichen Gruppen: zu den katholischen Studenten, zu der „Austria“ zu allen, die proösterreichisch waren. Im Nachhinein wurde uns klar, wir haben damals einen großen Fehler gemacht. Wir hielten uns für nicht stark genug, selbst etwas machen könnten und warteten, dass eine andere Gruppe eine Initiative ergreift, und wenn es politisch passte, wollten wir mittun. Eine breite Einheitsfront gegen Hitler gründen, das war unser Ziel und das rasch. Die Bedeutung einer Einheitsfront wurde uns sehr spät bewusst. Die Hochschülerschaft Österreichs? war absolut gegen Hitler, hatte aber keine dementsprechende ideologische Basis, nach all dem Herumgerede Schuschniggs über den zweiten deutschen Staat. Das war eine ausgesprochene Katharsis, als wir dann mit der Losung gekommen sind „Wir sind eine Nation!“ — das Ergebnis von Alfred Klahrs Arbeiten, haben die katholischen Kollegen gesagt: „Es ist uns ganz Wurst, was ihr schreibt, wir unterschreiben euch alles, Hauptsache, wir gehen gemeinsam los.“ Die nationale Frage und die unterschiedlichen Meinungen dazu brachten der Partei noch Probleme. Dazu eine für diese Zeit typische Episode. Als ich, von Wöllersdorf entlassen, nach Hause kam, begegnete mir der Lustmann: „Hast schon das Neueste gehört? Mir san a eigene Nation, aber des is noch nicht ausdiskutiert!“ Tatsächlich wurde damals heftig über zwei Punkte diskutiert: Erstens: Die Stellung der Kommunisten im Spanischen Bürgerkrieg, zweitens: Die Stellung der Kommunisten zur Österreichischen Nation. Dieselben, die den Kommunisten in Spanien eine kapitulationalistische Haltung vorwarfen, nannten das Bekenntnis zur Österreichischen Nation reaktionär. Sie bildeten eine Fraktion, an deren Spitze Christian Broda - sein I-Name war Janda - stand. Sie gaben gegen die Zeitschrift von Alfred Klahr „Weg und Ziel“ ein eigenes Blatt heraus: „Ziel und Weg“. Janda war ein schr gescheiter Bursche, der es verstand, Menschen in seinen Bann zu ziehen. Zum Beispiel hat er auf Edi Rabovsky großen Eindruck gemacht, sodass Rabovsky einige Zeit zwischen beiden prinzipiellen Meinungen schwankte. Es muss 1937 gewesen sein. Einige unserer Studenten haben sich zu einem Kammermusikabend getroffen. Eingeladen hatte ein Gewisser Ungar oder Unger, genau weiß ich den Namen nicht mehr und auch den Vornamen nicht. Er hieß nicht nur so, er war Ungar und ging später zurück nach Budapest, wo er als Tuberkulose-Arzt arbeitet. Sein I-Name war Blitz.’ Auch ein „Wantoch“ war da. Ich dachte es wäre der Bruder von der Schriftstellerin Susanne Wantoch. Vielleicht war es aber doch ihr Ehemann, der Arzt Arno Juni 2021 15