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Badura-Skoda im Herodion Atticus Theater am 10. September 1974 geblieben sein. Später übersiedelte das „Athenäum“ in die Plaka und entwickelte sich zu einem Privatkonservatorium. Das Ende der Diktatur ging mit dem Putschversuch von langer Hand der Athener Junta in Zypern und dem missglückten Versuch der territorialen Einverleibung der Insel im Sommer 1974 einher. Wir wurden davon auf Amorgos überrascht und obwohl ich erst acht Jahre alt war, blieb mir die Anspannung in Erinnerung. Täglich wurde das Hören der griechischen Hauptnachrichten im Radio zum Ritual. Eingeleitet wurde dies durch die Kennmelodie, dem klagenden Laut einer Hirtenflöte. Danach musste absolute Stille herrschen, damit Lorenz sich auf den griechischen Text konzentrieren konnte, den er uns anschließend übersetzte. Abends mussten wir die Fenster verdunkeln und hörten über Langwelle die kaum verständlichen Nachrichten des österreichischen Auslandsradios. Ein Kriegsschiff lag zum Schutz der Insel vor Anker, am Hafen patroullierte ein Zivilist mit Armbinde und Gewehr, immer wieder war das Donnern von Düsenjets zu hören. Zwei Tage vor der geplanten Abreise erreichte uns ein warnendes Louli Psychoulis, Erika Patka, Nina Koukourakis. Telegramm vom „Doktor“, das ein kleiner Junge vormittags auf dem Fahrrad gebracht hatte. Hals über Kopf packten wir, um das Schiff am Abend zu erreichen, nur um dann in Athen zu erfahren, dass es glücklicherweise „falscher Alarm“ gewesen war. Wir flogen zurück nach Wien, doch Lorenz reiste nach Rom, wo er von den kirchlichen Institutionen Cor Unum und Caritas Internationalis den Auftrag erhielt, den Kriegsopfern und Flüchtlingen auf Zypern zu Hilfe zu eilen. Der „Doktor“ stellte seitens der Caritas an die 55.000,-öS zur Verfügung, und Gyömörey 46 ZWISCHENWELT \ “ HPQAEION TPITH, 10 Lemrep6piou 1974, OPA: 7.15 pp. EIZITHPIA : 300 - 200 - 100 Tapeiov Peorıßak "Adnvüv, Zradlou 4 NAHPOSOPIAI THA. 3220.762, 8650.707, 3225.111 "Opyävwaıg - Zuvepyasia : AIEONEZ MNEYMATIKO KENTPO «A @HNAION» » EAAHNIKOE EPYOPOI ITAYPOE Mia Ecxwpiorh 6paduad @ “Evag lepös oxomds Plakat für das Konzert Paul Badura-Skoda im Herodion Atticus Theater am 10. September 1974 kaufte damit nach seiner Ankunft am 29. September 1974 auf Zypern die Lebensmittel vor Ort, darunter 10.000 kg Mehl und über 1.000 kg Zucker. Die Gegenintervention der türkischen Armee hatte zu einem „Bevölkerungsaustausch“ zwischen den Türken im Norden und den Griechen im Süden geführt. Somit gab es einerseits zehntausende Flüchtlinge und die Zurückgebliebenen, eingeschlossen in ihren Enklaven. Nach seiner Ankunft fand Gyömörey Kontakt zu führenden Politikern, Botschaftern, Militärs, Hilfsorganisationen und kirchlichen Stellen. Zu den im Norden arg bedrängten Griechen durfte er nicht fahren, dennoch wurden auch türkische Flüchtlinge im Süden versorgt. Die Lebensmittel lagerten in der St. Josephs School in Larnaka. Dort wurden sie von den Schwestern und 15 Flüchtlingsmädchen in personengerechte Pakete umgefüllt. Den Rest des Geldes erhielten die vier katholischen Schulen in Larnaka, Nikosia und Limassol. Da es sich empfahl, einen Ortsansässigen das Hilfswerk weiter führen zu lassen, wurde hierfür der Franziskanerpater Guglielmo Rossi gefunden, der bei den Behörden hohes Anschen genoss. Einen Gesprächspartner fand Gyömörey in Major Eduard Nagel vom österreichischen UN-Korps, der ihm bedeutsame Einblicke in die Lage vor Ort vermittelte. Zurück in Rom verfasste Gyömörey seinen schriftlichen Bericht. Zwar versuchte er auch im Folgejahr, sich von Athen aus an Hilfslieferungen zu beteiligen, was aber nicht zuletzt am Streit der lateinischen mit der unierten Kirche scheiterte, da es in Griechenland keine Niederlassung der Caritas Internationalis gab.’® Trotz der Not war es eine von Freiheit berauschte Zeit: Die Gefängnisse öffneten ihre Tore für die politischen Häftlinge. Vertriebene Künstler wie Mikis Theodorakis und Melina Mercuri kehrten zurück. Das Radio spielte ununterbrochen widerständige Lieder von Theodorakis bis Manos Loizos, die zu hören lange Jahre bei schwerer Strafe verboten gewesen war. Bei uns wurde oft diskutiert, ob man nun Manos Chatzidakis oder doch wieder Theodorakis in den Kassettenrekorder einlegen solle. Im August 1975 wohnte Gyömörey dem Prozess gegen Obristenführer Georgios Papadolpoulos im Koridalos-Gefängnis bei, wie Fotos im Nachlass belegen.