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thing led to another, wie man in Amerika so sagt. Im Jahr 1943 wurde geheiratet, und sie führten 69 Jahre lang eine glückliche Fhe. Beide verband eine Leidenschaft zum Sport. Klara hatte bereits als Kind in der Nähe von Schönbrunn Tennis gelernt. Junius hätte im Jahr 1940 an den Schwimmwettbewerben der Olympischen Spieleteilnehmen können, wären sie nicht wegen des Zweite Weltkrieg abgesagt worden. Nach Abschluss von weiterführenden Studien zogen sie nach Putnam Valley, wo Klara an der Mittelschule Französisch, Spanisch und Latein unterrichtete und Junius bald zum Leiter des Schulbezirkes aufstieg. Nach ihrer Pensionierung im Jahr 1980 zogen sie nach Vermont, wo Klara endlich ihrer künstlerischen Neigung nachgehen konnte. Sie hatte als Kind schon gern gezeichnet, doch erachteten ihre Eltern eine künstlerische Laufbahn als wenig zielführend. Ihr einziges Kind sollte sich einmal selbst erhalten können. In Vermont richtete sie sich ein Studio ein, in dem sie sowohl malen als auch töpfern konnte. Ihre Liebe zur Natur kommt deutlich in ihren Werken zum Ausdruck. Ihre drei Kinder — Ron, Thea und Lisa - stellte sie symbolisch als Blumen dar. Die Früchte ihres Birnbaums im Garten tauchte sie in ein goldenes Licht. Allerdings braut sich im Hintergrund des Baumes ein graublaues Gewitter zusammen. Mit ihrer Kunst versucht Klara Calitri auch das Umweltbewusstsein ihrer Mitmenschen zu schärfen. So organisierte sie im Jahr 2018 die Gruppenausstellung „Birds, Bees and Butterflies in the Land of Milk and Honey“, deren Erlös der National Audubon Society zugute kam. „Als ich 1980 nach Vermont zog, tummelten sich in meinem Garten die Monarchfalter“, erzählt sie. „Jetzt gibt es nur mehr einige wenige.“ Bei der Eröffnung erhielten Besucher*innen kleine Pakete mit Seidenpflanzensamen, mit der Bitte, sie in ihrem Garten anzupflanzen. In diesen Gewächsen siedeln sich die Schmetterlinge besonders gern an. Ihre Keramik fand über den Vermonter Senator Patrick Leahy auch schon Eingang ins Weiße Haus, in dem damals Präsident Bill Clinton residierte. Als sie noch mehr Kraft für gröBere Objekte hatte, fertigte sie auch gern größere Vogelbrunnen aus Porzellan, die sie mit Naturmotiven in bunten Farben verzierte. Ihre Gedanken schweifen noch einmal nach Wien zurück. „Da kommt mir wieder Schönbrunn in den Sinn. Als ich klein war, kletterte ich gern auf so manche Fontäne.“ Von Karin Hanta ist zuletzt die große Studie „Zurück zur Muttersprache. Austro-amerikanische SchrifistellerInnen im österreichischen Feld“ bei Mandelbaum in Wien erschienen. Klara Calitri und eines ihrer Bilder August 2022 21