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30 Burcea: Recuperarea memoriei interbrigadittilor I (Anm. 9) u. II. in: Annals of the University of Bucharest / Political science series, 15(2), (2013), S. 123-148. 31 Ebd., S. 125. Uber diesen Fall hinaus wäre eine weitere Forschung zu nicht-kommunistischen Interbrigadisten in den Lagern ein Desideratum. 32 Die früher bessarabischen Interbrigadisten konnten 1940/41 in die nach dem Hitler-Stalin-Pakt bis zum Überfall auf die Sowjetunion für ein Jahr wieder sowjetisch gewordene Moldauische SSR „zurückkehren“. 33 Vgl. die Erinnerungen von Andrei Micu: https://anticapitalism2. blogspot.com/2013/06/un-luptator-interviu-cu-andrei-micu.html (aufgerufen: 15.1.2020). 34 Reiner Tosstorff: Spanische Bürgerkriegsflüchtlinge nach 1939. In: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 18 (2000) (Exile im 20. Jahrhundert), S. 88-111. 35 ttefan Plugar: „No Pasarän!“ Un interbrigadist vasluian in räzboiul civil spaniol. In: Monitorul de Vaslui, 4. März 2020. http://www.monitoruldevaslui.ro/2020/03/no-pasaran-un-interbrigadist-vasluian-in-razboiul-civil-spaniol/ (aufgerufen: 28.5.2021); Jean-Marie Guillon: Les étrangers dans la résistance provenale. In: Revue d‘histoire moderne et contemporaine 36 (1989) Nr. 4, S. 658-671, hier S. 664, 668. 36 Vgl. Stelian Tanase: Clientii lu‘ Tanti Varvara. Istorii clandestine. Bukarest 2008, S. 355ff. 37 Werner Kremm: Ein Spanienkämpfer als Reschitzaer Generaldirektor. Eckpunkte der Biographie eines als Mörder entlarvten Securitate-Offiziers. In: Allgemeine Zeitung für Rumänien 29 (2021), Nr. 7045 v. 5.3.2021 (https://adz.ro/artikel/artikel/ein-spanienkaempfer-als-reschitzaer-generaldirektor; aufgerufen 28.5.2021) zitiert die Forschungen zur Karriere des Securitate-Mitbegründers Mihai Patriciu, wonach dieser nach dem Krieg in Spanien und Aktivität in der französischen Resistance in Rumänien „einer der größten Verbrecher des kommunistischen Regimes‘ gewesen [sei], ‚der die Verhaftung und Strafuntersuchungen unter Folter von hunderten Personen anbefohlen‘ habe, ‚der hunderte Personen in Gefängnisse gesteckt und zu Arbeitslagern verdammt‘ habe, ‚von denen viele nie mehr nach Hause kamen.“ Als späterer Generaldirektor von Industriekombinaten konnte Patriciu bis zu seinem Tod 1997 von einer hohen staatlichen Rente leben. cc Bruno Schernhammer Eine Spurensuche Es war das erste Kunstwerk, an das ich erinnere. Und zugleich das in meiner Kindheit am häufigsten Angeschaute. Schultäglich ging ich an ihm vorüber. Aufgrund seiner Größe war es schwer zu übersehen. Das Gemälde füllte die sidWand der Schulaula. Daneben befand sich eine zweiteilige Glastür, welche zum Turnsaal führte. Im Vordergrund erkennt man eine Gruppe von sechs Kindern, Schultaschen am Rücken tragend, auf dem Schulweg. Der letzte Bub hat sein Gesicht rückwärts gewendet und winkt. Winkt seinem kleinsten Geschwister zu, welches von der Mutter im Arm gehalten wird. Die Frau blickt den Kindern nach. Ein kleiner 44 Z7WISCHENWELT Bub steht neben der Frau, hebt seine Arme, als wolle er auch hochgenommen werden. Was mich an dem Bild am meisten beeindruckt und beschäftigt hat, waren die Füße. Ein Bub trägt Socken und Schuhe. Alle anderen gehen barfuß. Auch die Mutter steht barfuß vor dem Eingang eines Hauses. Ein geschotterter Weg führt vom Haus weg. An einer Stelle wirbelt Staub auf: ein Junge jagt einen Hahn, der zu entfliehen versucht. Neben dem Weg ein Acker. Ein Mann schreitet über das Feld. Vor der Leibesmitte trägt er einen weißen Schurz, hält diesen mit der linken Hand geöffnet, mit der rechten Hand streut er Saatkörner aus. Barfuß.