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55 Barbara: Mon enfance. 1968 Mercury Music Group. 56 Alain Wodrascka: Barbara, biographie intime. Paris 2017. 57 Georges Wolinski, Claude Confortes, Evariste: Je ne veux pas mourir idiot. Paris 2015. 58 Darran Anderson: Serge Gainsbourg’s Histoire de Melody Nelson. New York, London 2013. 59 Serge Gainsbourg: Rock around the Bunker. 1975 Mercury Music Group. 60 Olivier Bourderionnet: Swing troubadours: Brassens, Vian, Gainsbourg : les Trente Glorieuses en 33 tours. Birmingham 2011, 122f. 61 http://www.top-france.fr/html/33tours/33t1975.htm (20.11.2022) 62 Ventes et classements. Auf: Jean-Michel Fontaine: Jean Jacques Goldman. Parler de sa vie. http://www.parler-de-sa-vie.net/discographie/certifications/ index.php (20.11.2022) 63 Frederic Quinonero: Jean-Jacques Goldman. Vivre sa vie. Paris 2017. 64 Comme toi. Auf: Jean-Michel Fontaine: Jean Jacques Goldman. Parler de sa vie. http://www.parler-de-sa-vie.net/discographie/certifications/index. php (20.11.2022) 65 Stan Cuesta: Catherine Ringer et les Rita Mitsouko. Paris 2019. 66 Heinz Bude: Deutsche Karrieren. Frankfurt a.M. 2015, 41ff. 67 Margit Reiter: Die Generation danach: Der Nationalsozialismus im Familiengedächtnis. Innsbruck 2006. 68 Philipp Maurer: Danke man lebt. Kritische Lieder aus Wien 1968-1983. Wien 1987, 85. 69 Ole Löding: “Deutschland Katastrophenstaat”. Der Nationalsozialismus im politischen Song der Bundesrepublik. Bielefeld 2010, 175f. 70 Thomas Rothschild: Liedermacher. 23 Porträts. Frankfurt a.M. 1980, 54ff. 71 Degenhardt TV. Interview von Franz Josef Degenhardt durch Alexander von Cube für Berichte zur Zeit, WDR, am 5.5.1967. 72 Thomas Rothschild: Wenn du’s erklärtest. Liedermacher “Die Lieder” von Franz Josef Degenhardt in einem Band. In: Der Freitag vom 01.12.2006. https: // www.freitag.de/autoren/thomas-rothschild/wenn-dus-erklartest (26.11.2022) 73 Laurel Fay: Shostakovich. A Life. Oxford 2000, 236. 74 Olaf Terpitz: Babi Jar. In: Dan Diner (Hg.): Enzklopädie jüdischer Geschichte und Kultur. Band 1. A— Cl. Stuttgart, Weimar 2011, 229. 75 Thomas Rothschild: Liedermacher und Studentenbewegung. In: Martin W. Lüdke (Hg.): Nach dem Protest. Literatur im Umbruch. Frankfurt a.M. 1979, 146. 76 Wolf Biermann: Warte nicht auf bessre Zeiten! Die Autobiographie. Berlin 2016. 77 Thomas Rothschild: Liedermacher. 23 Porträts. Frankfurt a.M. 1980, 26. 78 Christian Seiler: Feuerkopf. Die Biografie. München 2012. 79 Ebda., 129. Martin Doerry Die deutsche Erinnerungskultur Der Historiker und Auschwitz-Überlebende Joseph Wulf gehörte in den frühen Jahrzehnten der Bundesrepublik zu den ersten Chronisten des Holocaust. Er veröffentlichte Aufsätze und Bücher in beeindruckender Zahl. Zu den bekanntesten Titeln gehört seine Studie „Das Dritte Reich und seine Vollstrecker“. Irgendwann jedoch verließen Joseph Wulf die Kräfte, zwei Monate vor seinem Suizid am 10. Oktober 1974 schrieb er an seinen Sohn: „Du kannst Dich bei den Deutschen totdokumentieren, es kann in Bonn die demokratischste Regierung sein — und die Massenmérder gehen frei herum, haben ihr Häuschen und züchten Blumen.“ Der Begriff „totdokumentieren“ muss uns aufmerksam machen. Er führt nämlich zu der Frage: Hätte Wulf auch das Editionsprojekt „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“ so skeptisch beurteilt? Hätte er es als Instrument historisch-politischer Aufklärung am Ende für unwirksam erklärt? 80 Ole Löding: „... täglich Kristallnaach“. NS-Vergangenheit und bundesdeutsche Gegenwart in einem Song von BAP (1982). In: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History 9 (2012), 179. 81 Ebda. 82 Gotz Aly: Unser Kampf. 1968. Frankfurt a.M. 2008, 159f. 83 Philipp Maurer: Danke, man lebt. Kritische Lieder aus Wien 1968-1983. Wien 1987, 148. 84 Bret Werb: Music. In: Peter Hayes, John K. Roth: The Oxford Handbook of Holocauststudies. Oxford, New York 2010, 487. 85 Andrea Reiter: Theodor Kramer und die Musik. In: Herbert Staud, Jorg Thunecke (Hg.): Chronist seiner Zeit. Theodor Kramer. Klagenfurt/Celovec 2000, 232. 86 Reinhard Fehling: Lieder wie Zugvögel. Aus den Federn von Reinhard Fehling und Nana Kayser, BoD 2019, 48. 87 Theodor Kramer: Wien 1938 / Die grünen Kader. Wien 1946, 39 88 Sarah Kofman: Erstickte Worte. Wien 2005, 52. 89 Serge Dillaz: La chanson frangaise de contestation: De la Commune a Mai 68. Paris 1973. 90 Ursula Mathis: Fxistentialismus und französisches Chanson. Wien 1984, 282. 91 Pierre Saka, Jean-Pierre Saka: [histoire de France en chanson. Paris 2004. 92 Pascal Ory: [Histoire culturelle. Paris 2004. 93 Stéphane Hirschi: Chanson. Lart de fixer Pair du temps. De Beranger ä Mano Solo. Valenciennes 2008. 94 Ole Löding: “Deutschland Katastrophenstaat”. Der Nationalsozialismus im politischen Song der Bundesrepublik. Bielefeld 2010. 95 Gerhard Scheit: Mülltrennung. Beiträge zu Politik, Literatur und Musik. Hamburg 1998, 164£. 96 Pascal Gibert: Enseigner les mémoires de la Seconde Guerre mondiale: la chanson. In: Vincent Marie, Nicole Lucas: Médias et mémoires 4 Ecole de la République. Construction, instrumantalisation, pouvoirs. Paris 2010, 225f. 97 Didier Pasamonik, Joél Kotek (Hg.): Shoah et bande dessinée. Paris 2017. 98 Annual Report 2020. Mémoiral de la Shoah. Paris 2021. 99 Spectacle: Quand les chansons se souviennent de la Shoah. Auf: https:// www.lehalldelachanson.com/agenda/quand-les-chansons-se-souviennent-dela-shoah_2 (1.6.2023) 100 Léquipe du Hall de la chanson. Auf: https://lehalldelachanson.com/ le-hall-de-la-chanson/equipe (1.6.2023) 101 Astrid Freyeisen: Chanson fiir Edith. Das Leben des Norbert Glanzberg. Miinchen 2003, 256. 102 Ebda. 103 Theodor Kramer: Wien 1938 / Die grünen Kader. Wien 1946, 76. Nun, die demokratische Legitimation der Bundesregierung ist nach wie vor unbestritten. Und die Massenmörder des NS-Regimes sind inzwischen wohl alle gestorben. Aber noch immer haben wir es mit den Verdrängern und Verharmlosern des Holocaust zu tun, mit jenen Zeitgenossen, die meinen, nun sei es aber mal genug mit diesem ständigen Erinnern und Mahnen. Joseph Wulfs etwas flapsige Formulierung vom „totdokumentieren“ impliziert nicht nur eine tiefe Resignation, sie verweist auch auf eine wichtige Frage für die Geschichtswissenschaft: Welchen Effekt hat all das, was Historikerinnen und Historiker da ans Licht bringen? Wie reagiert die deutsche Gesellschaft auf die immer neuen, immer detaillierteren Erkenntnisse über den Holocaust? Seit den ersten Büchern von Wulfsind Dutzende von Regalmetern mit Literatur über die Shoah veröffentlicht worden. Was also haben diese Studien bewirkt? Welche Spuren haben sie in der politischen Mentalität der Deutschen hinterlassen? SEPTEMBER 2023 19