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Fortsetzung von Seite 4 ihnen, schon in der sprachlichen Form, Geschichtliches. Ein poetologisches Bild, das in seinen letzten Gedichten wiederholt anzutreffen ist: Graffiti. Der Graffitoso in der New Yorker U-Bahn ist in einem ein den Geber bedrohender Bettler und ein Künstler. Das ist inzwischen Wiener-Festwochen-berüchtigt. Aber die mit Acrylfarben auf geglättetes Material aplizierten erschrockenen Männchen von Wien sind keine Graffiti. Da ist nichts aufgekratzt, da vermischen sich nicht die verschiedenen Farbschichten mit der Feuchtigkeit der Wand und Schmutz. Was hinter allen Wanden, die durchscheinend und zerreißbar geworden sind, in Bewegung gerät, ist die Vergangenheit. Bei Brainin, in seinen vielfach übermalten, zerkratzten Gedichten, wird die Vergangenheit überall im New Yorker Ensemble lebendig. Was der Vergangenheit nicht schwer fällt: -Wir halten noch in dieser Epoche. PUBLIKATIONEN VON FRITZ BRAININ Alltag. Gedichte. Wien: Verlag der Jugend 1929. Die eherne Lyra. Gedichte. Wien, Leipzig: Europäischer Verlag 1936. 46 S. Gedichte. In: Noch mehr, hg. von Kurt Faecher (= Eckart Früh), Wien August 1984. 15 S. (Private Vervielfältigung von Gedichten Brainins, vor allem aus der Arbeiter-Zeitung, Wien 1929— 1933). Arkadischer Frühling. (Hörspiel). (Vgl. Bildunterschrift). Zeitchor. Vertont von Hans Holevy. Aufgeführt durch: Gruppe der Jungen. Zwischen Sommer 1933 und November 1935 wurden in den Wiener Kleinkunstbühnen „Stachelbeere“ und „Literatur am Kurt Manschinger (= Ashley Vernon); Liebeslieder für ArbeitsDillinger; Petit Guignol; Die Illusionmaschine; Kindermärchen. (Texte zum Teil verschollen). Radiosendungen: Stunde der Jungen, 7. 5. 1932 RAVAG, Wien); Ballade vom Untergang der Stadt, Einleitung von Ada Kretzky, 14. 1. 1947. Gedichte und Kurzprosa in Zeitungen und Zeitschriften wie: Arbeiter-Zeitung (Wien), Literarische Monatshefte (Wien), Brücke (Wien), Wiener Tag, Neues Wiener Tagblatt, Pariser Tagblatt, Austro American Tribune (New York), Aufbau (New York), Literatur und Kritik (Salzburg), Lynkeus (Wien). Gedichte in Anthologien: War poems of United Nations; Mut. Gedichte junger Österreicher; Dein Herz ist deine Heimat. Englische Gedichte in: PM, Voices, Different Research Review, Dodeca, International Poetry Review, American Poetry Anthology. Brainin ist seit 1985 Mitglied des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Brainin in „Mit der Ziehharmonika“: Die Schule (Gedicht). Jg. 1 (1984), H. 2. AUFSATZE UND REZENSIONEN UBER THEODOR KRAMER Die folgende Liste schließt an diejenige in Nr. 1 des 2. Jahrganges von „Mit der Ziehharmonika“ und an die Auflistung in „Theodor Kramer 1897—1958. Dichter im Extil* (Zirkular, Sondernummer 4) an, ergänzt beide an manchen Stellen und bringt in einem Fall eine Berichtigung. anonym: Theodor Kramer. Orgel aus Staub. In: Hamburger Abendblatt, 2. 12. 1983. anonym: Theodor Kramer. Orgel aus Staub. In: Radiothek (Österreichischer Rundfunk, Wien) 22. 9. 1984. anonym: Die Neige, die im Glas ich ließ ... Hinweis auf den fast vergessenen österreichischen Lyriker Theodor Kramer. In: Frankfurter Neue Presse, 12. 1. 1985. anonym: Theodor Kramer, zweiter Band. In: Oberösterreichische Nachrichten, 25. 9. 1985. — Michael Bauer: Theodor Kramer — Orgel aus Staub. In: Bücher beim Wort genommen (Bayerisches Fernsehen, München) 13. 11. 1983. | Fritz L. Brassloff: Ein Augenzeuge berichtet über Theodor Kramers England-Periode und seine Riickkehr nach Wien. In: Mit der Ziehharmonika (Wien) II (1985) Nr. 2, Juni 1985. Irmela Brender: Theodor Kramer. Orgel aus Staub. In: Bücherbar (Süddeutscher Rundfunk, 1. Programm), 7. 8. 1983. Manfred Chobot: Theodor Kramer: Orgel aus Staub. In: Bayerischer Rundfunk, München, 23. 11. 1983. Erwin Chvojka: Das Bild der Arbeitswelt in der österreichischen Lyrik im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. In: Mit der Ziehharmonika (Wien) II (1985) Nr. 1, März 1985. Erwin Chvojka: Richard Kramer, der Bruder Theodor Kramers. In: Mit der Ziehharmonika (Wien) II (1985), Nr. 3, September 1985. E. C. (= Erwin Chvojka): Lob eines Vergessenen. Zum Gedenken an Theodor Kramer. In: Die Presse (Wien), 3. 1. 1977 (entgegen Anmerkung in ,,Zirkular“ S. 139 verschieden von Erwin Chvojka: „Für die, die ohne Stimme sind“. Am 1. Jänner 1977 wäre der Lyriker Theodor Kramer 80 Jahre alt geworden. In: Arbeiter-Zeitung (Wien) 31. 12. 1976). Axel Corti: Theodor Kramer. In; Schalldampfer (Osterreichischer Rundfunk, Ö 3), 22. 12. 1985. vergessene Lyriker neu vorgestellt. In: Main-Echo, 22. 3. 1984. Fortsetzung auf Seite 6