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12 Montevideo. Weiterreise: Buenos Aires, Montevideo, Santos, Rio de Janeiro, Bahia, Madeira, Lissabon, Boulogne. Kurzer Aufenthalt in Paris, Weiterreise nach Tanger. Schwierigste Lebensbedingungen in Tanger bis Kriegsende. 1941 Tod von Richard Charas. 1943 Eheschließung mit Stany Penkala. Februar 1946 Rückkehr nach Europa. Niederlassung zuerst in Nizza, dann in Tourrettes-sur-Loup (Südfrankreich, Alpes-Maritimes). Wiederaufnahme der schriftstellerischen Tätigkeit. Zahlreiche Veröffentlichungen (siehe _Bibliographie). 1955 Tod ihrer Schwester Edith in London. 1957/58 erste Reise ins Nachkriegsösterreich. Bis ca. 1980 regelmäßige Besuche in Wien und Baden. Tod 19.5.1988 in Antibes (Siidfrankreich). Bibliographie Buchpublikationen Robert Anton: Indizien! Glöckner Verlag, Berlin-Leipzig, 0.J., 249 S. Anneliese Meinert: Mme Leroux Handlungsreise Verlag Frankfurter Bücher, Frankfurt 1959, 294 S. (auch hollandisch) Robert Anton: Avant le premier Jour... Hachette Le Rayon Fantastique, Paris 1960, 252 S. Anneliese Meinert: Vielgeliebte Therese Schneekluth 1965, 368 S. (auch hollandisch: Terese) Anneliese Meinert: Die Silberne Maske Schneekluth 1966, 344 S. Anneliese Meinert: Anna und die Windmiihlen Schneekluth 1967, 512 S. (auch holländisch: Recht op Geluk) Anneliese Meinert: Sommer in St. Tropez Schneekluth 1968, 204 S. und Heyne München 1968, 174 S. Anneliese Meinert: Das Haus der Siebenschläfer Schneekluth 1970, 187 S. Berta Bruckner: Das Mondperlenkreuz Deutscher Literaturverlag, Hamburg 1970, 143 S. Alice Penkala: Paris um 20 Murmeln Schneekluth 1971, 151 S. Alice Penkala: Urlaub auf Rezept Schneekluth 1974, 221 S. Geheimdienste, Schieber und Spekulanten eine totale Desillusion. Hinzu kam 1941 der Tod ihres Mannes aufgrund der Strapazen und der mörderischen Hitze. Bezeichnenderweise trägt der einzige in Tanger vollendete, unveröffentlichte Roman den Titel „Unter den Hyänen“ (oder „Schokolade für das Afrikakorps“). Neben vielen gelungenen, häufig ironisch-bissigen Schilderungen, wirkt darin allerdings die Zeichnung der nazideutschen Diplomaten seltsam klischeehaft. Zum selben Themenkreis gehört „Abenteuer in Tanger“, vermutlich in den 50er Jahren als Zeitungsroman erschienen. Alice Penkalas eigene Erlebnisse bei der Arbeits-und Wohnungssuche in Tanger färben in beiden Werken die lebhaften Skizzen der Stadt und ihrer Bewohner, bei starker Betonung der politischen Ereignisse und des Sonderstatus der internationalen Zone. Vollkommen autobiographisch ist die längere Erzählung „Ich war Kartenschlägerin“ und dasschon erwähnte „Cafe in Tanger“. Auch der in die Nachkriegszeit verlegte Ablauf des Unterhaltungsromans „Monique reist nach Tanger“, 1950 ebenfalls in Fortsetzungen abgedruckt, zehrt noch vom nordafrikanischen Lokalkolorit, verwoben mit erfundenen kriminellen Verwicklungen. Die Tanger-Aufzeichnungen waren von Alice Penkalas Vorkriegsarbeiten so weit entfernt wie nur möglich. Damals schrieb sie als junge Intellektuelle sarkastische Glossen, Spottverse, heitere „Füller“, witzige Kurzgeschichten, politische Wahlschlager, erotische Gedichte, sozialkritische Gerichtssaalberichte. Daneben gab es allerdings auch Ernstes, wie das Republik-Gedicht, das Alice Penkala ihrem 40 Jahre später erschienenen, weitgehend autobiographischen Roman „Anna undf\Jie Windmühlen“ voranstellte. Alice Penkala, wurde in Wien als Rosa Alice Krausz geboren, die Gymnasialzeit verbrachte sie jedoch in Baden, wo ihr Vater eine Arztpraxis aufgemacht hatte. Von ihm war sie vor allem geprägt. Die Familie war im Lebensstil bürgerlich, mit sozialem Engagement. Der Vater behandelte arme Patienten gratis, betreute bedürftige Kinder auch über die Genesung hinaus, die Hausgehilfin, deren uneheliches Kind wie das eigene behandelt wurde, aß mit der Herrschaft am Tisch. Humanistische Bildung war Lebenselement. Alice und ihre Schwester Edith schöpften ihr ganzes Leben aus dem in Kindheit und Jugend angehäuften geistes- und naturwissenschaftlichen Wissen. Ihr Vater dürfte zwar nicht religiös, jedoch zionistisch eingestellt Br sein, während die Mutter in jüdischen Wobhltätigkeitsvereinen tätig war. ! Alice selbst lehnte alle religiös-traditionellen Bande ab. (Bei ihrer späteren Auswanderung wurde Alice Penkala zwar strekkenweise die Hilfe jüdischer Organisationen zuteil, sie bezeichnete sich und ihren Mann jedoch als „nicht Glaubensjuden“.) Die Eigendefinition der jungen Alice lautete „anarchistisch“, was für sie antiautoritär, nonkonformistisch und antimilitaristisch bedeutete. Ihr Jura-Studium dehnte sie auch auf andere Vorlesungen aus (Psychologie, Medizin). Während ihrer Universitätszeit genoß sie in vollen Zügen die Gesellschaft eines Freundeskreises junger unkonventioneller Intellektueller. Die Krauszsche Familie war dem Schreib-Virus verfallen. Der Vater Sigmund Krausz veröffentlichte Romane unter dem Pseudonym Ludwig Anton, die Schwester Edith schrieb für den Ullstein- Verlag? und Alice verfaßte Kleinwerke, Kurzgeschichten und Berichte. Von den frühen Arbeiten befinden sich in ihrem Nachlaß rund 90 Abdrucke, gezeichnet mit den Pseudonymen R.A.Krausz und Robert Anton, erschienen zwischen 1920 (Alice war damals 18!) und 1928 in „Faun“ und „Muskete“, zwei Wiener satirischen Blättern, sowie Anfang der 30er Jahre im „Wiener Tag“. Ein Bruchteil dessen, was die junge Juristin vor undnoch mehr nach ihrem vollständigen Wechsel zum Journalismus zu Papier brachte! Gerichts- und Anwaltspraktikum hatten sie von der juristischen Laufbahn „geheilt“. Publizistisch setzte sie ihre Kenntnisse in eine strafrechtliche Analyse der Odysee (für den „Tag“) um: „Phäaken jetzt“. „Ein Jahr Gerichtspraktikant“ (Pseudonym Sebastian) gab den Auftakt für feste Mitarbeit bei dem Wiener Blatt „Der Abend“. 3 Ihre Spezialität blieben sozialkritische Prozeßberichte. Nach zwei Berliner Jahren 1929-31? kehrte Rosa Alice Krausznach Wien zurück. Sie versuchte sich an drei Romanen, von welchen ein Krimi ("Indizien") ge