OCR
14 Der tanzende Schlüssel, u.a. in Schweiz. Allgem. Volkszeitung, Zofingen 1954, Süddeutsche Zeitung, L‘Alsace, Revue Luxembourg, sowie ca. weiteren 20 Blättern (auch holländisch: De danzende Sluitel) Die Göttin aus der Vorzeit u.a.in AZ, Wien, Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Derniéres Nouvelles d’Alsace, Liechtensteiner Volksblatt Ein Jahr ist nicht die Ewigkeit, u.a. in Die Frau Gefällt es Dir in Nizza? Gute Dämmerung oder die Entdeckung der Erde Postschalter II, u.a. in Tagesanzeiger, Zürich 1949 Riviera Camping Rolltreppe St. Tropez No 4 (Kennwort Mittelmeer) Venus ruft die Erde, u.a. in Tagesanzeiger, Zürich 1963 Villa Paradiso Vor dem Ersten Tag, u.a. in Tagesanzeiger, Zürich 1949 Vorzimmer zum Paradies Reportagen und Kurzgeschichten erschienen u.a. in Vor 1938: Faun, Muskete, Der Wiener Tag, Stunde (alle Wien). Vermutlich auch: Kleines Blatt, Telegraf, Kronen-Zeitung. Nach 1945: Zeitspiegel (London), Scala (Frankfurt 1973), Constanze, Frankfurter Rundschau, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Tagesanzeiger (Zürich), Berner Tagblatt Volksstimme (Wien), Stimme der Frau (Wien), Die Frau (Wien), Bilder-Woche (Wien), Simplicissimus (München), Kleines Blatt, Neue Presse am Sonntag, Arbeit und Wirtschaft (Wien), Hannoversche Rundschau, Rheinische Post (Düsseldorf), Arbeiter-Zeitung, AZ am Sonntag, In Freien Stunden (Zürich), Oberösterreichische Nachrichten (Linz), Weltwoche, Weserkurier (Bremen), Essener Allgemeine Zeitung, Berliner Zeitung, Badische Zeitung, General-Anzeiger (Wuppertal), Badische Zeitung (Freiburg), Hamburger Echo, Stuttgarter Zeitung, Westdeutsche Allgemeine, Andere Zeitung, Die Neue Brücke (Paris 1951), Argentinisches Tagblatt (1957), Frau + Mutter, Meyers Modeblatt (Zürich), Elegante Welt, Aachener Volkszeitung, Saarbrücker Zeitung, Schweizer Heim, Standpunkt. Fortsetzung auf Seite 16 oben tigkeit zunächst Grenzen gesetzt. Zu umfassend war das „organisierte Chaos“, das die Nazibesatzung hinterlassen hatte. Die Versorgungslage besserte sich schlagartig, als eine Schweizer Literaturagentin einige Arbeiten annahm und auf Wunsch nicht mit Devisen, sondern mit Zucker- und Mehl-Paketen zahlte, die im hungernden Nachkriegsfrankreich zu Höchstpreisen umgetauscht werden konnten. Die Beziehung zu ihrer neuen Heimat, das Eintauchen in unbekannte Sphären, war persönlich für Alice Penkala beglückend, obwohl sie Kontakte zu österreichischen Freunden und Intellektuellen sehr vermißte und zu Beginn einmal der Schwester mißmutig schrieb: „Hier gibt es nur Landschaft, Landschaft, sonst nichts.“ Nun knüpfte Alice Penkala auch wieder die Verbindung zu ihrem früheren Kompagnon. Er hatte ab März 1938 die Gerichtssaalkorrespondenz allein weitergeführt, mußte dann die Büroräume vermieten und einrücken. Vom früheren gemeinsamen Unternehmen war nichts übriggeblieben. Über Josef ("Beppo") Kalmer, nach dem Krieg mit seiner Londoner Agentur intensiver Vermittler für ihre später zur Massenproduktion ausufernden „Literaturfabrik“, kam Alice Penkala in Kontakt mit dem Londoner „Zeitspiegel“, der Zeitschrift des „Free Austrian Movement“, die einige ihrer berührendsten Kurzgeschichten abdruckte. Sie waren noch unter dem Eindruck der jüngsten Erlebnisse von Bitterkeit und Heimweh gefärbt, wie „Die Schwalbe“, „Der Nußbaum des Großvaters“, „Quer durch Spanien“. In einem Sammelband „Heimweh nach Vineta“ wollte sie diese und andere Erzählungen später zusammenfassen. Im Hinblick auf seine Kunden im deutschen Sprachraum riet Kalmer jedoch grundsätzlich von Thematisierungen der Kriegsereignisse ab. Seine Abnehmer, große bis kleinste Zeitungen, wollten angeblich davon nichts hören. In den zwei Nachkriegsjahrzehnten schrieb Alice Penkala nun hunderte Kurzgeschichten, die Beppo Kalmer und andere Agenten tausendfach in Dutzenden von Blättern unterbrachten. Kalmers Freund Erich Fried war gleichfalls kurze Zeit in diese Art des Broterwerbs verstrickt.° Die langjährige Zusammenarbeit mit Kalmer war für Alice Penkala aber nicht nur Existenzgrundlage, sondern Fortsetzung eines von ihr schon in den 30er Jahren mit Lust gepflegten Genres: „Ich habe mein Leben lang sehr leicht und sehr gern geschrieben. Meine Geschichten kamen immer mühelos, sie kamen ganz allein: Aus einer Landschaft, die ich sah, dem Blick eines Menschen, einer im Vorübergehen bemerkten Gebärde.“’ (Last hingegen waren ihr die Übersetzung von „Dienstmadlromanen“ aus dem Englischen, die sie anfänglich für Schweizer Auftraggeber ausführte.) Kalmers Anregungen und (häufig sehr kritischen) Kommentaren maß Alice Penkala große Bedeutung bei. Beide behielten in ihrer engen Korrespondenz bis zu Kalmers Tod 1959 den kumpelhaften, mit viel Humor gewürzten Ton ihrer Jugendjahre bei. Parallele Versuche der Schriftstellerin, bei französischen Zeitschriften einzusteigen oder auf den amerikanischen „Markt“ vorzudringen, schliefen nach einigen kurzlebigen Erfolgen wieder ein. Mehrere Aufsätze und Romankapitel übertrug sie zu diesem Zweck selbst ins Französische und Englische. Andere wurden im Laufe der Jahre von Agenturen übersetzt oder an deutschsprachige Medien im Ausland vermittelt. Häufig dienten sie dort Germanistikprofessoren als Lehrmittel. Die Themen waren ungemein vielfältig: Reiseeindrücke, Jugenderinnerungen, Karikierung besonderer Menschentypen, philosophische, historische und gesellschaftspolitische Betrachtungen, skurrile oder erotische Sketchs, Geißelung politischer und sozialer Zustände, ironisch pointierte Alltagsszenen, hin und wieder auch Tagespolitik, französische „faits divers“ oder Kulturnachrichten. Besonderen Erfolg hatten die im provenzalischen Milieu angesiedelten Erzählungen rund um die Veilchenbauern von Tourreites mit ihren Legenden, die zugewanderten Künstler, Aussteiger und Spekulanten. Die Produktion der Kurzgeschichten wurde für die Schriftstellerin allerdings zeitweise zu lästigem Zwang. Es mag ihr dann so gegangen sein, wie der Heldin einer ihrer Weihnachtsgeschichten: „Im übrigen möchten wir Sie daran erinnern, daß es Zeit ist, an Weihnachtsund Neujahrsgeschichten zu denken.‘ Helene drehte das Briefblatt mißmutig