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18 auch seinen Studenten. Wir freuen uns daher, den diesjährigen Preis ihm zu überreichen. Fritz Hausjell wurde am 18.7. 1959 in Lenzing (Oberösterreich) geboren, studierte 1978-85 Publizistik und Kommunikationswissenschaft in Salzburg und Wien und dissertierte über „Österreichische Tageszeitungsjournalisten am Beginn der Zweiten Republik“. Er ist derzeit Universitätsassistent am Institut für Publizistik und Kommunikationwissenschaft in Wien. Seit 1986 ist er Mitherausgeber der Zeitschrift „Medien & Zeit. Forum für historische Kommunikationswissenschaft“ und einer entsprechenden Schriftenreihe im Otto Müller Verlag, Salzburg. Seine wichtigsten Publikationen sind: Journalisten gegen Demokratie oder Faschismus. Eine kollektivbiographische Analyse der beruflichen und politischen Herkunft der österreichischen Tageszeitungsjournalisten am Beginn der Zweiten Republik (19451947). 2 Bde. Frankfurt/M. u.a. 1989 Hg. (mit Oliver Rathkolb und Wolfgang Duchkowitsch): Die veruntreute Wahrheit. Hitlers Propagandisten in Österreichs Medien. Salzburg 1988. In zahlreichen Aufsätzen, Artikeln, Buchbeiträgen hat sich Fritz Hausjell gegen die Verdrängung der nationalsozialistischen Vergangenheit gewandt und darüber hinaus mit Akribie die biographischen und pressegeschichtlichen Fakten in Erinnerung gebracht, die der Verdrängung anheim fielen. Dadurch hat er wesentlich dazu beigetragen, das einigermaßen ‚gemütliche’ Verhältnis der österreichischen Journalistik zu ihrer eigenen Vergangenheit zu problematisieren. hen: Der Ausdruck in den Gemälden Verlons, in den Collagen, Tapisserien und in der Druckgraphik ist niemals Ausdruck um des Ausdrucks willen, sondern immer Ausdruck, Präsentation und Aufforderung in einem. So ist es nicht falsch, Verlon-Verkauf einem engagierten Künstler und sein Werk der oft suspekt gewordenen sogenannten engagierten Kunst zuzuordnen. Der kämpferische Geist Willy Verkaufs, des in Zürich Geborenen, in der sozialistischen Jugendbewegung Beheimateten, später in die Emigration Getriebenen war früh wach. Er Das bringt ihm auch in Palästina ein Jahr Gefängnis wegen verbotener politischer Betätigung ein. Sein wacher Geist läßt ihn auch als Buchhändler und Galeristen nie ruhen: Verkauf bleibt und ist engagiert: Er kämpft rückhaltlos gegen die Zerstörung der menschlichen Werte, wie die Zerstörung der österreichischen oder jüdischen Identität, und er kämpft für eine friedliche und sozial gerechte Zukunft mit allen Mitteln, die einem engagierten Künstler zur Verfügung stehen. Das Mittel, das ihm am ehesten gemäß schien, die Collage, vereintja die elementaren Mittel engagierter Kunst: Das Wort mit dem Bild und die Elemente der Welt, die es zu verändern gilt, mit den Zielen, für die es sich lohnt zu kämpfen. So gesehen ist das gesamte künstlerische Werk Willy Verkaufs-Verlon, Collagen, Montagen, Gemälde, Gedichte wie Tapisserien, Ausdruck des Engagements für eine bessere Welt. Freilich, ob der Anspruch, daß dies die vornehmste Aufgabe der Kunst oder gar ihre alleinige sei, berechtigt ist, darüber möchte man streiten, was für den Philosophen und Kunsttheoretiker heißt: ein Gespräch zu führen, um die Voraussetzungen solcher Meinung ans Licht zu bringen. Gekürzte Fassung des Vortrags, den Rudolf Haller zur Eröffnung der Ausstellung „Menschliche Situationen - Hard and Soft Images“ von Willy Verkauf-Verlon im Rahmen des 15. Internationalen Ludwig Wiitgenstein-Symposiums am 17. August 1992 in Kirchberg am Wechsel, hielt. Dr. Rudolf Haller ist Professor für Philosophie an der Universität Graz und Präsident der Ludwig Wittgenstein-Gesellschaft. »Ich höre, wir müssen nach Morgengrauen verleitet zur Liebe. Gehen wir. « Rene Crevel mann-Dartevelle Paperback, 184 Seiten, DM 32,65 228, Hans Lebert Stefano Terra ee! | Aus dem Der Feuerkreis Die nicht vergeben Französischen a a von Maria Hoff- Roman Roman STEFANO Mit einem on DIE NICHT er Man Gomm BE lm, Leinen mit ow N 8 Schutzumschlag, Gebunden, 372 Seiten, 192 Seiten, DM 44,— DM 36, 6S 298,— 6S 248,— »So ist Terra: bitter und freigebig. Und diese Bitterkeit und zugleich Wärme gegenüber dem Leben im Guten wie im Bösen macht ihn modern und poetisch überzeugend. Die Freigebigkeit dagegen, das heißt Rene Crevel Mein Körper und ich Roman Surrealist, Homosexueller, Dandy, Schriftsteller, Kommunist, Selbstmörder: es scheint, als gäbe es keinen Widerspruch, den René Crevel nicht in sich vereinigt hätte, keine Provokation; der er aus dem Weg gegangen wäre. Mit diesem Roman eröffnet der Europaverlag seine vierbändige Crevel-Ausgabe. Halbschwester Hildegard Brunner hat in einem einsamen Haus im Gebirge Zuflucht gefunden. Ein Verhängnis scheint die beiden aneinanderzuketten. Die Dinge nehmen ihren Lauf. der leichte Umgang mit Wörtern und Gefühlen, macht ihn zum sozialen Schriftsteller, den Menschen nah und der Ungerechtigkeit feind. Die Liebesszenen gehören zu den schönsten und bittersten Seiten des Buches. « Italo Calvino