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Nach dem Nachtcafe

Tu ab die Schuh, komm schlafen
es geht schon gegen Früh;

schon blinken, halb im Hafen,
die Sterne nur mit Müh.

Blaß steht schon ohne Schminke
wie eine Azalee

die Wange, deine linke,
verbraucht vom Nachtcafe,

Du ziertest viele Tische,

ich blies das Saxophon;

dein Lächeln täuschte Frische,
mich freute nicht ein Ton.

Es gab bis zu den Brauen

ganz dein Gesicht sich aus;

nun kann es kaum noch schauen
und wäre doch zu Haus.

Laß deine Lider fallen;

wie wenig auch verblieb

und schon die Straßen hallen
verworrn, ich hab dich lieb.
Rück nah zu mir, die Decke
ist leicht und kühl der Wind;
er küßt dir weg die Säcke,
noch eh wir munter sind.

Der Bettgeher

Ich komm erst spät zur Tür herein,

daß ich nur keinen sch ¬

die Kammer dunstet dicht und fett,

man schnarcht, es stöhnt im Kinderbett ¬
und find mein Kanapee.

Du rauher Rock, ihr nassen Schuh;
das ist kein Bett der Ruh.

Man lagert wie im Gassenlicht;

es ist bloß, daß im Wind hier nicht
man liegt und friert dazu.

An Wäsche riech ich vielerlei;

ich höre jeden laut —

und hör, wie sich vom Manne lau,
vom schnarchenden weghebt die Frau
und sich die Achseln kraut.

Ich wollt, ich wollt, ich wär nicht hier;
mich bohrt’s in ihrem Hauch.

Ich möcht die drei da nimmer sehn
und doch um ihre Betten stehn

bei Nacht: ein Dornenstrauch.

11

After the Allnight Cafe

Slip off your pumps, take forty winks,
outside it gets toward dawn;

a half-way home star already blinks
its landfall with a yawn;

Your cheek, the left one, sans makeup
as if a pale azalea,

already starts its breakup

from the allnight café.

You’ve decorated many

tables, I’ve played the saxophone;

your smile for men was canny,

I’ve faked each Charleston moan.

You (up to your eyebrows plucked out!)
as if Erich Kastner’s poem,

you look, my dear, quite fucked out

if safe with me at home.

Let fall your lids; as little

of us though remains, and already
the streets make noises brittle,

I love you for calling me ‚Teddy‘.
Move closer to me,

and the wind cools your eyes;

it kisses your bags away, lover,

at Hemmingway’s sun rise.

The Lodger

I open but late the door to the flat,

just so no one I’d see —

the bedroom steams in body heat,

a grownup’s snore, a child’s whine greet
me finding my canapé.

You jacket rough, you shoes rain wet,
this is no place of rest.

One’s camped as if in street lamp light,
if safe from a cold wind to fight

while lying here as their guest.

Of laundry many smell I scan;
I’m able to hear each sound —

I hear how from her snoring man
the woman turns away again,

an scratches her armpit’s mound.

I wish, I wish, I wouldn’t be here;
I’m bothered by what they inspire.

I never want to see the three, and
yet ’round their beds I want to stand
at night: a thorny brier