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12 Psychoanalyse und Sozialarbeit in Österreich. In: Zeitgeschichte Nr.5/1980. Grundlagen der Psychoanalyse und Neurosenlehre. München 1982. Freud im Gespräch mit seinen Mitarbeitern, Aus den Protokollen der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Frankfurt a.M. 1983. Einführung in die Ichpsychologie. München 1984. Die Emigration von Sigmund und Anna Freud. Eine Fallstudie. In: F. Stadler (Hg.): Vertriebene Vernunft. Bd. II. Wien, München 1988. Bruno Bettelheim und das Überleben im Konzentrationslager. In: R. Kauhold (Hg.): Annäherung an Bruno Bettelheim. Mainz 1994. Herausgeber (zusammen mit H. Nunberg): Minutes of the Vienna Psychoanalytic Society. 4 Bde. New York 1962, 1967, 1974, 1975. (Deutsch: Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. 4 Bde. Frankfurt a.M. 1976-81). Uber Ernst Federn: St. Becker/D. Helmrich (Hg.): Psychoanalyse im Strafvollzug. Festschrift für Ernst Federn. Zürich, Berlin 1994. (Erscheint demnächst). Vom 14.-16. Oktober findet in Berlin eine Fachtagung des Vereines für psychoanalytische Sozialarbeit Berlin und Brandenburg statt. Die Tagung ist Ernst Federn gewidmet und trägt den Titel: "Helfen und nicht heilen" (Anmeldungen an: P. U. R. Kongress G.m.b.H., Neue Promenade 6, D-10178 Berlin Tel.: 06030 2825113). Wien folgt am 4. November 1994 mit einem Ernst Federn-Symposium im Festsaal des Justizministeriums, Wien, Palais Trautson. Am 3. November wird um 18 Uhr im Votiv-Kino, 1090 Wien, Währingerstraße, der Film „Überleben im Terror. Ernst Federns Geschichte“ (Regie: Wilhelm Rösing) gezeigt. wurden gedruckt und gerne gelesen, da einfache und billige Erklärungen leichter Erfolg finden als komplizierte. Doch bin ich überzeugt, das letzten Endes Verstand und wahrhafte Gesinnung sich durchsetzen und meine Erfahrungen, die ich hier niedergeschrieben habe, von Nutzen sein können. Ist doch die menschliche Natur ein dauernder Kampf mit unseren ursprünglichen Trieben, und, wie Freud gezeigt hat, muß man ihn wissenschaftlich zu verstehen suchen. Er hatte damit nur von neuem bestätigt, was große Religionsstifter und Philosophen vor ihm schon gesagt haben: Eben weil der Mensch eine besonders bösartige Spezies ist, ist es so wichtig zu erkennen, daß er aber auch die Fähigkeiten besitzt, seine „‚Bestialität““ zu überwinden und die ursprünglichen Triebe zu kulturvollem Tun umzugestalten. Diese Aufgabe wird dem Individuum wesentlich leichter, das von seinen atavistischen Trieben und ihrer Gewalt Kenntnis hat. Daher meine ich, daß es von großem Wert ist, in schrecklichen Geschehnissen nicht bloß blindes Wüten unbekannter Mächte zu sehen, sondern notwendige Folgen von psychischen und sozialen Bedingungen. Wenn das dieser vorliegenden Arbeit gelungen ist, dann hat sie an dem Werk mitgeholfen, das heute das vordringlichste ist, zu verhindern, daß unsere Kultur neuerlich in „Barbarei“ versinkt. Brüssel, im Juni 1946 Erstdruck der deutschen Fassung in: psychosozial (München), 12. Jg., Heft 37, S. 53f. Die Stimme der Vernunft ist leise... Resignativ mutet das Zitat auf dem vor der Votivkirche aufgestellten Sigmund FreudDenkmal in Wien an. Anders liest sich’s im Orginal: Wir mögen noch so oft betonen, der menschliche Intellekt sei kraftlos im Vergleich zum menschlichen Triebleben, und recht damit haben. Aber es ist doch etwas Besonderes um diese Schwäche; die Stimme des Intellekts ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sie sich Gehör geschafft hat. Am Ende, nach unzählig oft wiederholten Abweisungen, findet sie es doch. Dies ist einer der wenigen Punkte, in denen man für die Zukunft der Menschheit optimistisch sein darf, aber es bedeutet an sich nicht wenig. Sigmund Freud, Die Zukunft einer Illusion (1927), in: Sigmund Freud, Gesammelte Werke, Bd. 14, Frankfurt/Main 1960, S. 377.