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chak war schon hoher Offizier und kämpfte mit seiner Brigade den Kampf um Jerusalem. Sie konnten sich beide nur selten treffen, jede romantische Anwandlung war im Palmach verpönt, und doch entschlossen sich die Beiden bei der ersten Gelegenheit zu heiraten. Lea war knapp zwanzig Jahre, Jitzchak sechs Jahre älter, und Gusta sagte kKopfschüttelnd: „Wer ist Jitzchak Rabin? Wer kennt ihn?“ Sie ist leider später zu jung gestorben, um zu erleben wie Rabins steile Karriere ihn bis zum Premier brachte und heute keiner, den Politik interessiert, fragen wird: „Wer ist (war) Rabin?“ Die Hochzeit war einfach und entbehrte jeglicher Eleganz. Die meisten Männer waren in Uniform, kamen von der Front und mußten schnell wieder zurück, die Mädchen trugen wie es damals üblich war blaue Röcke und weiße, gestickte Blusen. An die Braut kann ich mich nicht mehr erinnern... Lea schrieb Jahre später ein Buch mit dem Titel „Immer seine Frau“ , und sie war es, verzichtete auf eine eigene Karriere, was viele ihrer Freunde nicht verstehen wollten. Und obwohl sie nun zwei Kinder hatte (Dalia und Juwal) zog sie mit ihm durch die Welt, traf Präsidenten und Botschafter, bewirtete Kissinger, Nixon und Carter, fuhr mit ihm nach China und Moskau und fühlte sich als Königin, als Gleichgestellte, und war es auch in ihrem Auftreten und ihrer Eleganz. Die Kritiker sagten: „Zu elegant und anspruchsvoll für unser kleines Land.“ Es traf sie, aber sie änderte ihren Lebensstil nicht. und Turkmenen Die Zedetniisse % Antisemitismus — sein wahres Gesicht Nr. 544-545 Sie richtete eine wunderschöne Wohnung ein, sie kochte und backte, obwohl sie immer Personal hatte, sie war nicht nur Hausfrau, sondern Rabins Kameradin und Ratgeberin. Die Journalisten ließen sie nicht in Ruhe. Da war viel Neid und auch berechtigte Kritik: „Sie immitiert Jacklyn Kennedy.“ „Ist ihre Eleganz berechtigt, ihre Allüren?“ „Mischt sie sich nicht viel zu sehr in die Politik ein?“ Man zog ihr die stille Sonja Peres vor, die ihr Leben unauffällig und unabhängig von ihrem Mann lebte, und lebt. Am 4. November 1995 geschah das Schreckliche: Rabin wurde von einem jungen Fanatiker ermordet und Lea erschien wieder und wieder auf dem Bildschirm: dunkel gekleidet, plötzlich um Jahre gealtert, verhärmt, müde und doch nicht verzweifelt sondern stolz, stark, überzeugt sein Leben in seinem Sinn weiter zu führen. Zum ersten Mal schwieg die Kritik. Sie war nun nicht mehr ,,seine Frau“, sie hatte eine eigene Persönlichkeit, sie sprach zu allen, die sie für überheblich gehalten hatten, mit einer Wärme und Menschlichkeit, die jeden berührte. Ein ganzer Staat weinte hemmungslos auf den Straßen, aber sie war die eigentliche Heldin. Als E. Hurwitz mich am Telephon fragte: „sag mal, diese alte verwitterte Frau, war sie denn wirklich das schönste Mädchen Tel-Avivs?“, lächelte ich: ,,Sie war es. Und man sagte allgemein, daß sie mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde.“ AUS DEM INHALT: @ © esiw * : 199—293N-oN Max Nordau — der, TEL-AVIV—JAFFO Schildtrager Helzls 2187 Unter ‘tana 51. Jahrgang Jura SoyferGedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Buchenwald Eine internationale Konferenz über Jura Soyfer veranstaltet die Jura Soyfer Gesellschaft (Wien) in Weimar am 16./17. Februar. Als Teilnehmer sind u.a. Jorge Semprun, Leon Askin, Volkhardt Knigge, Felix Kreissler, Samuel M. Rapoport angekündigt. Am 15. Februar lädt Wiens Bürgermeister Michael Häupl zu einem „Cocktailempfang‘“ ins Wiener Rathaus. Näheres bei der Soyfer-Gesellschaft, 1010 Wien, Wipplingerstr.8, Tel. 53436-776. Trude Krakauer gestorben Wir trauern um die Dichterin Trude (Gertrud) Krakauer, die am 25. Dezember in Santa Fé de Bogotä verstorben ist. 1902 in Wien geboren, emigrierte sie 1938 nach Kolumbien. (Vgl. S. Bolbecher: Luftwurzeln in Kolumbien: Gertrud Krakauer. In: MdZ Nr.3/1994, S.9£. In derselben MdZNummer erschienen auch erstmals Gedichte Trude Krakauers). Wir werden in der nächsten MdZ Unveröffentlichtes aus dem Nachlaß Krakauers bringen. Siglinde Bolbecher plant, einen Band mit Gedichten und Prosa Trude Krakauers im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft herauszugeben. NI Ton ON Div nmpna TUNA wT Ny pn? DRIN . saws P.O.B.3658 3653 Un anor Sprich zu den Israeliten: „Der erste Tag des Monates soll bei euch ein Ruhetag sein, ein Gedachtnistag mit _Hörnerschall, eme heilige Festversammlung. (Lev 23, 24) So will es das Buch, dass wir uns Allmächtigen, an Seine Wundertaten, von JOSEF N. RUDEL erblihen und arabischen Kopftuch. diesen WorAuto auf dem Heimweg von der Arbeit. Ein anderer Wagen kommt ihr in rasendem Tempo entgegen und rammt sie, Sie ist auf der Stelle tot. Am Steuer sass der Ichmensch. Er sieht seine Mitmenschen nicht, er hört sie nicht, er weiss nicht einmal ob sie existieren. Es ist sein Auto, seine Chaussee, seine Welt. Er ist 37 wird ge