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Reoue ser Chanfons, Gine Ucine Epicliruppe, bie aus bem Epreds Gor ber fogialbemofrati{djen Kunftfice herpors gegangen ijt und ih Rotes Aunftlolletrin nennt, Bringt jegt inı Nahsıen ber Veranftaliun« gen ber Segirfzorgenifationen und ber Jungfront die Nebue „Da timmi mad nidi” zur Auf« führung, Tbolf Unger Hat eine Reihe befarmice fozialer Chanfons bon Eisler, Nid, , Bablen, Malis und Wei und Gchidie von Köftner, Breinin, Shnad, Weber, Tucholjfy, Pecacet, Mili® und Mehring mit Inappen Sielogen zu einer Ezenenfolge perbunben, die bas Leben in biefer Beit” aus bem Plidwinlel anllagenber Eatire fdilbert. Das Epiel, bas gang anf Wort und Mufif gejtelt ijt und Daher auf Sojtiime und Delorationen polfommen bergidjten fann, berfuccht, bie fogialen Probleme ber Welt, nicht nur bie bes europaijden Wrbeilcrd, fondern aud) die des &inefifden Aulis und des amerilenifden Negers, in einfader brametiiher Form aufzurollen: auf bic Frage bes Epreders gibt cin Chanfen, cin Gedidt Antwort. Sie Gurjden und Mabel hes Roten Runftloleltivs find mit Eifer und Gingabe bei der Cache, fie wifjen ben Iebendigen Soniatt mit ben Zußörern Herguftellen ı halten; für ihre 2 bie Ernit mit länpferifgem £ berbinbet, ihnen überall herzlicher Beifall. Arbeiter-Zeitung, 24. Oktober 1933 niawa, kleine Stadt im Osten“. Leider ist das Manuskript bis zum heutigen Tag verschollen geblieben. Für das ‚Rote Kunstkolletiv“ stellte er im Oktober 1933 eine Revue ,,Da stimmt was nicht“ zusammen. Darin eine Reihe bekannter sozialkritischer Chansons von Eisler, Nick, Pahlen u.a. und Gedichte von Kästner, Brainin, Schnack, Tucholsky, Miksch, Mehring u.a., die er mit knappen Dialogen aus dem Blickwinkel anklagender Satire zu einer Szenenfolge verband. Beim ersten Autorenabend der ‚Vereinigung sozialistischer Schriftsteller“ am 18. Mai 1933, der unter dem Motto ,,Literarischer Rechenschaftsbericht 1932“ stand, las Adolf Unger aus seinen Gedichten. Für sein literarisches Werk erhielt er gemeinsam mit Hilde Spiel, Ernst Waldinger und Ludo Gerwald den ,, Julius Reich-Dichterpreis“ des Jahres 1933. Nach der behördlichen Auflösung der ‚Vereinigung sozialistischer Schriftsteller‘ 1934 finden wir Adolf Unger in der ,, Vereinigung Junge Kunst“ und in dem 1936 von Viktor Matejka, Otto Spranger und Anton Forcher gegründeten „Österreichischen Arbeiter-Schriftstellerverband“. Zwei Jahre später, nach der NS-Besetzung Österreichs im März 1938, flüchtete die Familie Unger nach Belgien. Im belgischen Exil wirkte Adolf Unger bei kulturellen Veranstaltungen mit. So trat er gemeinsam mit dem Konzertmeister der Wiener Volksoper Fritz Brunner, der Sängerin Paula Baeck und dem Sänger Karl Weissenstein und anderen Künstlern bei einer ,, Wiener Akademie“ des „‚Cercle Culturel Autrichien“ (Österreichischer Kulturverein) am 29. März 1939 in Brüssel auf. Am Tage der deutschen Invasion in Belgien, am 10. Mai 1940, wurden deutsche und österreichische Emigranten und andere Personen in einer Atmosphäre der Panik verhaftet und interniert. Der Transport dieser Häftlinge nach Frankreich fand in Viehwaggons statt. Unter ihnen waren Adolf Unger mit seiner Familie. Mehrere Lager in Frankreich, etwa Gurs, Rivesaltes, Mont Louis, wurden nun zu Aufenthaltsorten von Adolf Unger, seiner Frau Sobel und der Tochter Hanna (geboren am 27. Jänner 1935). Am 5. September 1942 wurde die Tochter von der im Lager Rivesaltes tagenden Kommission von einem Transport nach Drancy ausgenommen und in eine Kinderkolonie überstellt. Sie überlebte als einzige ihrer Familie. Am 11. September 1942 ging der Transport Nr. 31 von Drancy nach Auschwitz-Birkenau ab. Der Transport kam am 13. September 1942 in Auschwitz an. Trocken vermerkt das Kalendarium von Auschwitz: „13.9. RSHA-Transport aus dem Lager Drancy, 1.035 Juden. Nach der Selektion lieferte man 2 Männer als Häftlinge ins Lager ein, sie bekamen die Nr. 63529 und 63530 sowie 78 Frauen, sie bekamen die Nr. 19530 — 19607. Die restlichen 955 Personen wurden vergast.“ Adolf und Sobel Unger waren unter diesen 955 Personen. Seit 21. Oktober 1969 erinnert in einer großen Wiener kommunalen Wohnhausanlage im 10. Bezirk eine Adolf Unger-Gasse an diesen österreichischen Schriftsteller. Am 19. März 1997 wird eine Gedenktafel am Geburtshaus Ungers, 1020 Wien, Springergasse 4, enthüllt. Herbert Exenberger Bücher Adolf Ungers: Im Trott. Gedichte. Wien, Leipzig: Europäischer Verlag 1933. 328. Zeitstrophen. Neue Gedichte. Wien, Leipzig: Europäischer Verlag 1934. 38 S. Die Linie. Neue Gedichte 1937. Wien: Selbstverlag 1937. 29 S. Gedichte von Adolf Unger 1941-42. Basel: Max Unger o. J. 15 S.