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Kurzer Urlaub Und wieder ging ich, wie es mir gefiel, Kein Recht zwang mich zu einem schlechten Ziel. Mit Frau und Kind, so ging es querfeldein. Wir freuten uns, und durften fröhlich sein. Und Baum und Strauch und Wälder, Felder, Hügel Flogen schnell vorbei, als hätten sie auch Flügel. So ging es links und rechts, und wieder rechts und links Entlang dem Straßenbande, entlang den Wiesen ging’s. Wenn auch für wenige Stunden, die nur Sekunden sind, Es sangen laute Lieder der Mann, die Frau, das Kind. Nach Stunden rollte langsam der gleiche Film vorbei, Wir lachten, spielten toller; noch waren wir ja frei. Mit jedem Schritt kamen dem Stacheldraht wir nah, Es ging ans Abschiednehmen, der Abschied er war da. Die Freiheit flog vorüber, es war ein Urlaub nur, Sie war ein Hauchgebilde, mir blieb nur eine Spur. Doch macht es mich nicht traurig, bin hart und fest geblieben, und Kuß und Handdruck gab ich, der Frau, dem Kind, dem lieben. Aus: Gedichte von Adolf Unger 1941-1942. Hg. von Max Unger. Basel 0.J. Siglinde Bolbecher Laudatio für Stella Rotenberg Anläßlich der Verleihung des österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse am 18. November 1996 an Stella Rotenberg Stella Rotenberg hat sich sehr große Verdienste um die Republik Österreich erworben. Sie ist heute eine der bedeutendsten Repräsentantinnen der österreichischen Exilliteratur. Aber zunächst möchte ich mich bedanken, bei Stella Rotenberg, bei allen, die sich für diese Ehrung eingesetzt haben, nicht zuletzt bei Minister Rudolf Scholten, und bei allen, die gekommen sind, um an dieser Feier teilzunehmen. Die Ehrung gab mir den Anstoß, alle Briefe von Stella Rotenberg an mich und Konstantin Kaiser durchzulesen. Kaum ein Brief, der nicht einen Hinweis, eine Adresse von zum Exil Forschenden oder Schreibenden enthält oder eine kritische Anmerkung, wie z.B. zur Titelwahl des Londoner Symposiums „Hitlers Gift to Britain“, an dem sie im September 1996 teilnahm: “ [...] ich weiß nicht, ich und auch Bessere wie z.B. Hermynia Zur Mühlen, Anna Gmeyner haben dem Gastland nichts beschert, aber einige Flüchtlinge arbeiteten für BBC und haben Positives geleistet. Die die Großbritannien wirklich bereichert haben, waren die Physiker, Chemiker, Ärzte Wirtschaftsexperten.“ 1938 wurde Stella Rotenberg aus Österreich vertrieben, flüchtete mit einem Permit als Hausgehilfin über Holland nach Großbritannien. Während des Krieges lebte sie in verschiedenen englischen Kleinstädten, bedroht von Hunger und Obdachlosigkeit. Seit 1948 wohnt sie in Leeds: „‚Es ist eine Industriestadt, nicht TE AR : oe ‘ . t RG ERS teh schrezse A hrende ake "erahr IR Ve hm aggeni£F porsondn Ppl ZIG Ande anne. st Abschied nit Tranen In ma Werhen water driv ken tan dhe Hen ha. Jetıt Komm? das Schweiz. wwawfsich 232 eig Fahr? th de TBB and zn: qanzeL lend. [en & Schrei Ze Pur Bar je ger Geregeuhes be 2th, Atr. wenn mithtd dire & Bika lds 2. Viel Zitzt mer ad bor sch kann ni tht, +44 eh freeht | 4th Gres 6 sng eS Par epy. Lekarsae Jt# we Letzte Nachricht Adolf Ungers an seinen in Basel lebenden Bruder Max, 4. September 1942: „Ich schreibe während der Fahrt; Viehwaggon. 25 Personen mit Gepäck. Ziel unbekannt... Vom Kind ein Abschied mit Tränen. Ich muß das Weinen unterdrücken, wenn ich an es denke. Jetzt kommt das Schwerste. Ich weiß, es ist eine Fahrt in den ... Tod und ins ganze Elend. Den Eltern schreibe Du. Bei jeder Gelegenheit schreibe ich dir. Wenn nicht direkt, durchs Rote Kreuz. Viel liegt mir am Herzen, Aber ich kann nicht... Halte dich aufrecht!! Ein Gruß allen noch. Dir ein Lebewohl. “ 7