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Das Spiel mit den Formen kulminiert in der Marionettenkomödie „Prinz Faulrian Siebenschlafs wunderbare Wanderschaft“. Raimundsche Versatzstücke entwerfen ein zauberhaftes Spiel um eine Heldentat, die sich als Fertigstellung einer philosophischen Dissertation entpuppt, in deren Verlauf der Prinz seine Prinzessin schließlich mit Hilfe des Dissertazelwurms erobert, den er gefüttert und großgezogen hat. Kinder könnten mit der erlesenen Sprache des Spiels an Kommunikationsgrenzen stoßen, Erwachsene allerdings, die mit der Biographie Florian Kalbecks vertraut sind, sollten daran ihren Spaß haben. Manfred Chobot Florian Kalbeck: Das Basler Träumebuch. Gedichte, Geschichten, Maronetten und Karikaturen 1939-1945. Aus dem literarischen Nachlaß ausgewählt, hg. und mit einem Vorwort versehen von Judith Pör Kalbeck. Mit einem Nachwort von Roman Rocek. Wien: Edition Atelier 1998. 143 S. ÖS 280,-/DM 38,50/SFr 36,50 Buchzugänge Klaus Amann, Karl Wagner (Hg.): Autobiographien in der österreichischen Literatur. Von Grillparzer bis Thomas Bernhard. Innsbruck, Wien: Studien-Verlag 1998. 271 S. (Schriftenreihe Literatur des Instituts fiir Osterreichkunde; Bd. 3). OS 348/DM 47,80/SFr 44,50 Hans Augustin: Grosnyi und andere Erzählungen. Innsbruck: Skarabaeus 1998. 109 S. ÖS 198,-/DM 27,-/SFr 25,In klarer, zwischen behutsamer Anteilnahme und nüchterner Notation schwingender Sprache erzählt Hans Augustin Liebesgeschichten aus einer schrecklichen Zeit, die die unsere ist. Durch die gecheiterten Liebesversuche hindurch macht sich die reale Zerklüftung des Lebens bemerkbar. Leider bleibt bei Augustin ganz außerhalb der Erzählung, wie der Erzähler zur Kenntnis dieser Dinge gelangt ist, an welchen Bewegungen, Kämpfen er vielleicht selbst teilgenommen hat, die ihn zum Verständnis solcher Dinge geführt haben. So präsentiert er uns seine Befunde wie aufeiner geschliffenen Metallplatte. „Mutterland Wort“. Rose Ausländer 1901 1988. Schriftenreihe der Köln: Rose AusländerStiftung (Eigelstein 131, D-50668 Köln) 1999. 252 S. ÖS 230,- (Schriftenreihe der Rose Ausländer-Stiftung, hg. von Helmut Braun. Bd. 7). Als Begleitbuch zur Ausstellung ‚Mutterland Wort“, die von der Rose Ausländer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Goethe Institut gestaltet wurde und die bis zum 17. Februar auch in dem (nunmehr kataloglosen, da der Katalog für gutes Geld als Kunstwerk vermietet wurde) Foyer der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen war, ist auch ein Buch erschienen. Es enthält die vielen berührenden Photographien, die genaue Lebenschronik der Dichterin, die Erinnerungen Hans Benders und einige genaue wissenschaftliche Analysen ihres Werkes, die zentrale Themen ihrer Lyrik, darunter Heimat und Shoah, untersuchen. Klaus Beckschulte: „ich hasse die sprache, die ich liebe“. Das Leben und Werk von Robert Ludwig Kahn. München: tuduv Verlag — Gesellschaft 1996. 330 S. Betrifft: „Aktion 3°“. Deutsche verwerten jüdische Nachbarn. Dokumente zur Arisierung ausgewählt und kommentiert von Wolfgang Dreßen. Berlin: Aufbau-Verlag 1998. 253 S. ÖS 291,-/DM 39,90/SFr 38,40 Katalog der Ausstellung im Stadtmuseum Düsseldorf, 29.10. 1998 — 10.1. 1999, veranstaltet vom Stadtmuseum Diisseldorf, der Arbeitsstelle Neonazismus an der Fachhochschule Diisseldorf und vom Verein ,, Wider das Vergessen“. (Die Ausstellung soll auch noch an anderen Orten gezeigt werden.) Ludwig Birö: Die erste Hälfte meines Lebens. Erinnerungen eines Grazer jüdischen Rechtsanwalts von 1900 — 1940. Hg., mit einem Nachwort und Anmerkungen versehen von Christian Fleck. Graz, Wien: Literaturverlag Droschl 1998. 367 S. ÖS 300,-/DM 44,-/SFr 40,Kurt Blaukopf: Unterwegs zur Musiksoziologie. Auf der Suche nach Heimat und Standort. Kommentiert von Reinhard Müller. Graz, Wien: Nausner & Nausner 1998. 383 S. OS 540,- (Bibliothek sozialwissenschaftlicher Emigranten. Nr. 4). Martha Blend: Ich kam als Kind. Erinnerungen. Aus dem Englischen von Karin Hanta. Wien: Picus Verlag 1998. 236 S. OS 291,-/DM 39,80/SFr 38,80 Stephan Braese, Holger Gehle, Doron Kiesel, Hanno Loewy (Hg.): Deutsche Nachkriegsliteratur und der Holocaust. Frankfurt, New York: Campus Verlag 1998. 417 S. (Wissenschaftliche Reihe des Fritz Bauer Instituts, Band 6). OS 350,-/DM 48,-/SFr 46,Raphael Delpard: Überleben im Versteck. Jüdische Kinder 1940 — 1944. Bonn: Dietz 1994. 263 S. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW): Die Sammlung Bruno Frei (1897 — 1988). Zusammenstellung Eva Holpfer unter Mitarbeit von Ferdinand Hackl. Wien: DOW 1996. 116 S. (Kataloge des DOW. Neue Reihe Bd.2) OS 95,-/DM 14,-/SFr 12,Bernhard Fetz/Klaus Kastberger (Hg.): Der literarische Einfall. Uber das Entstehen von Texten. Wien: Paul Zsolnay Verlag 1998. 208 S. (Profile. Magazin des Österreichischen Literaturarchivs Nr.1/19989. Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung, die ab 13.4. 1999 auch Adalbert-Stifter-Institut in Linz gezeigt werden wird. Mit Beiträgen von B. Fetz, Martin Loew-Cadonna, K. Kastberger, Walter Obermaier, Wendelin Schmidt-Dengler, Franziska Kolp, Volker Kaukoreit, Ulrike Längle, Daniela Strigl u.a. Studien u.a. über Albert Drach (,, Untersuchung an Médeln“), Odén von Horvath (Glaube Liebe Hoffnung“), Erich Fried (‚Die Anfrage“), Theodor Kramer (‚Der Wurf am Kai“). Freude, aus komplexen und vielschichtigen Überlieferungen die Entstehung von Texten zu rekonstruieren. Das gelingt auf beschränktem Raum natürlich eher im Vergleich der verschiedenen Versionen eines einzelnen Gedichts als bei erzählerischen Werken größeren Umfangs. In gewohnt akademisch-betulicher Ausführlichkeit stellen Franz Josef Czernin und Ferdinand Schmatz die Entstehung ihres „‚Grubenhund"-Gedichtbandes ‚Die Reise“ dar, welchen sie 1987 dem Salzburger Residenzverlag schmackhaft zu machen wußten. Die beiden alten Knaben erzählen von ihrem Jugendstreich, „methodisch“ schlechte Gedichte zu schreiben, mit dem Ernst literarwissenschaftlicher Experimentatoren. So ganz wissenschaftlich ging es aber doch nicht zu: ,,Zunächst galt es, einen Dichter zu schaffen, dem unsere Einfälle zumutbar waren. Wir einigten uns auf eine Dichterin... In einer oberösterreichischen Kleinstadt geboren, auf dem zweiten Bildungsweg maturiert ... öffentlichkeitsscheu .. Die Projektionsfrau, der die beiden ihre bewußt ‚„‚schlechten“ Gedichte zunächst zuschrieben, wurde am Schluß weggelassen. Detail am Rande... Rene Fülöp-Miller: Katzenmusik. Hg. und mit einem biographischen Nachwort von Rudolf Bulang. Bonn: Weidle Verlag 1998. 1968. ÖS 277,-/DM 38,-/SFr 35,90 Michael Guttenbrunner: Im Machtgehege III. (Prosa.) Aachen: Rimbaud 1997.77 S. Vom Autor mit der Widmung versehen: ,,Lieber Kaiser, ein aufmerksamer Leser der ‘Ziehharmonika’, und bewegt von manchem Griindlichen und Triftigen aus Ihrer Feder, oder der von Scheit, schickt Ihnen das, und als Zeichen. Michael Guttenbrunner, 1998.“ Esther Haber (Hg.): Displaced Persons. Jüdische Flüchtlinge nach 1945 in Hohenems und Bregenz. (Katalog der gleichnamigen Ausstellung.) Innsbruck: Studien Verlag 1998. 112 S. ÖS 148,-/DM 20,-/SFr 19,- (Schriften des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck und des Jüdischen Museums Hohenems. Bd. 3). Erich Hackl: Entwurf einer Liebe auf den ersten Blick. (Erzählung.) Zürich: Diogenes 1999. 76 S. OS 167,-/DM u. SFr 22,90 Dergleichen Geschichten wären als Flugschrift zu verbreiten (wenn das Genre überhaupt noch existierte), zu aller Welt Kenntnis, denn unbedingt muß man von ihnen erfahren haben, sofern man Bewohnern dieses Erdteils. Haimo Halbrainer (Hg.): Herbert Eichholzer 1903 — 1943. Architektur und Widerstand. Katalog zur Ausstellung. Graz: Clio — Ver49