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nehm sein könnten. Hinzu kam, daß der „Kampfbund für deutsche Kultur für den Buchhandel“ Jacobs Werke „Blut und Zelluloid“ und „Die Magd von Aachen“ als unerwünschte, „ausgesprochene Asphaltliteratur“ ansah. 4 Heinrich Eduard Jacob: „Blut und Zelluloid“; Roman. Rowohlt Verlag, Berlin 1929 (mit Jahreszahl 1930). Neuausgabe mit einem Nachwort von Hans J. Schütz in der Oberon Bibliothek vergessener Bücher, Bad Homburg 1986. 5 Vgl. dazu: Hans Jörgen Gerlach: „Heinrich Eduard Jacob: Between Two Worlds/Zwischen zwei Welten; Shaker Verlag, Aachen 1997, S. 31 f. Nicht auszuschließen ist jedoch, daß Jacob zur Zeit des Reichstagsbrandes (in der Nacht vom 27. zum 28. Februar 1933) noch zu einem der Rapporte bei Theodor Wolff in der Berliner Redaktion verweilte und von dort aus auf Umwegen nach Wien floh. Denn im Rahmen seines späteren Wiedergutmachungsverfahrens schrieb Jacob in einem Brief vom 20. Februar 1957 an Wilhelm Weinberg, daß er Deutschland nach dem Reichstagsbrand habe verlassen müssen (Deutsches Literaturarchiv Marbach/N.). 6 Heinrich Eduard Jacob an Stefan Zweig; Brief vom 21. Juni 1933, 2 Seiten, dazu als Anlage eine Abschrift der Resolution (State University of New York/College at Fredonia/Reed Library — unveröffentlicht). 7 Heinrich Eduard Jacob an Stefan Zweig; Brief vom 05. Juli 1933, 1 Seite (State University of New York/College at Fredonia/Reed Library — unveröffentlicht). 8 Vel. dazu: Hilde Spiel: Die Österreichische Literatur nach 1945. Eine Einführung“; in: „Kindlers Literaturgeschichte der Gegenwart. Die zeitgenössische Literatur Österreichs“, herausgegeben und mit einer Einführung versehen von Hilde Spiel, Zürich und München 1976, S. 13-130. Vgl. ebenso: Ursula Prutsch/Klaus Zeiringer: „Die Welten des Paul Frischauer. Ein ‚literarischer Abenteurer‘ im historischen Kontext Wien-London-Rio-New York-Wien“; Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 1997, S. 111-138. 9 Das Manuskript der gesamten Wassermann-Rede Jacobs sowie seine bislang unveröffentlichten Korrespondenz mit Jakob Wassermann und dessen Frau Julie befindet sich im „Heinrich-EduardJacob-Archiv“ der Handschriftenabteilung des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar. 10 Noch im gleichen Jahr erschien das Werk allerdings im Exilverlag Julius Kittls Nachfolger, Mährisch-Ostrau, der sich mit Rowohlt zusammen tat, damit so unerwünschte deutsche Bücher erscheinen konnten. 11 Murray G. Hall: „Der Paul Zsolnay Verlag. Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil [Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 45, hrsg. von Wolfgang Frühwald, Georg Jäger, Dieter Langewiesche, Alberto Martino, Rainer Wohlfeil]; Niemeyer Verlag, Tübingen 1994, S. 359. 12 Ebda. S. 356-362. 13 Heinrich Eduard Jacob: Der Grinzinger Taugenichts“, Roman; Amsterdam 1935. Neuausgabe 1953 im Schwingen Verlag, Rosenheim. Vgl. dazu auch Gunther Martin: „Damals in Döbling...“, Edition Wien 1994; speziell das Kapitel „Das Jahr des Malers Quidenus“, S. 31-36. 14 Heinrich Eduard Jacob an Rudolf Olden; Brief vom 2. Januar 1938, S. 1 (Deutsche Bibliothek, Frankfurt/M., Deutsches Exilarchiv 1933-1945, Bestand Deutscher PEN-Club im Exil, EB 75/175 —414-). 15 Sämtliche Presseausschnitte, aber auch Prozeßschriftsätze und bewegende Briefwechsel Jacobs während dieser Zeit befinden sich im Deutschen Literaturarchiv in Marbach/N. 16 Klaus Mann: „Tagebücher“; hrsg. von Joachim Heimannsberg, Peter Laemmle und Wilfried F. Schoeller, Bd. 3 [1936-1937], München 1990, S. 9 (1. Januar 1936). 17 Vgl. dazu: „Wien 1938“ (Ausstellungskatalog des Historischen Museums der Stadt Wien. 110. Sonderausstellung); Wien 1988, S. 231 f.; vgl. weiterhin: Geheime Staatspolizei, Staatspolizeileitstelle Wien II: 1. Österreichertransport nach Dachau (Prominente) am 1. April 1938, 0.D. (KZ-Gedenkstätte Dachau, Museum-ArchivBibliothek). 18 Fritz Bock: „Vierzig Jahre danach“; Typoskript der KZ-Gedenk- stätte Dachau, Museum-Archiv-Bibliothek, 0.D. [Marz/ April 1978], S. 4/5. 19 Heinrich Eduard Jacob an Martha Jacob; Brief vom 17. Juli 1938, S. 2/3 (Deutsches Literaturarchiv, Marbach/N.). 20 Hermann Jiilich: ,,Eidesstattliche Versicherung“ [fiir das Entscha56 digungsamt Berlin], Diisseldorf, 0.D. [August 1955], S. 1 (Deutsches Literaturarchiv, Marbach/N.). 21 Martha Jacob an Rudolf Olden; Brief vom 26. März 1938, S. 2 (Deutsche Bibliothek, Frankfurt/M., Deutsches Exilarchiv 19331945, Bestand Deutscher PEN-Club im Exil, EB 75/175 — 454 -). 22 Rudolf Olden an Jella von Braun-Fernwald; Brief vom 20. April 1938, S. 1 (Deutsche Bibliothek, Frankfurt/M., Deutsches Exilarchiv 1933-1945, Bestand Deutscher PEN-Club im Exil, EB 75/175 — 495 -). 23 Alice Lampl an Rudolf Olden; Brief vom 30. Juni 1938, S. 1 (Deutsche Bibliothek, Frankfurt/M., Deutsches Exilarchiv 19331945, Bestand Deutscher PEN-Club im Exil, EB 75/175 — 609 -). 24 Rudolf Olden an Wieland Herzfelde; Brief vom 10. Juli 1938, S. 3 (Deutsche Bibliothek, Frankfurt/M., Deutsches Exilarchiv 19331945, Bestand Deutscher PEN-Club im Exil, EB 75/175 - 620 -). 25 Alice Lampl an Rudolf Olden; Brief vom 30. Juni 1938, S. 2 (Deutsche Bibliothek, Frankfurt/M., Deutsches Exilarchiv 19331945, Bestand Deutscher PEN-Club im Exil, EB 75/175 — 609 -). 26 Bruno Heilig: „Men Crucified“, Eyre & Spottiswood, London 1941, S. 210. 27 Heinrich Eduard Jacob: „Ist die ‚Spannung‘ nicht salonfähig?“; in: „Das Schönste“, Heft 9, München, Oktober 1959, S. 8. 28 Heinrich Eduard Jacob: „Den ermordeten Dichtern! Worte des Gedenkens“, Typoskript eines Vortrags für „Das unvergängliche Wort. Ein Gedenkabend für die im Exil verstorbenen deutschen Schriftsteller“, New York, 10. April 1946, S. 11 (Deutsches Literaturarchiv, Marbach/N.). 29 Entlassungsschein des Konzentrationslagers Buchenwald vom 10. Februar 1939. 30 Dora Jacob: „Eidesstattliche Versicherung“ [für das Entschädigungsamt Berlin], Zürich, 15. September 1956, S. 1 (Deutsches Literaturarchiv, Marbach/N.). 31 Martha Jacob an Heinrich Eduard Jacob; Brief vom 9. März 1939, S. 2 (Deutsches Literaturarchiv Marbach/N.). 32 Heinrich Eduard Jacob an Michael J. Barnes; Brief vom 2. Mai 1939, S. 1-2 (Deutsches Literaturarchiv Marbach/N.). 33 Internationaler Suchdienst des Roten Kreuzes in Bad Arolsen an Hans Jörgen Gerlach; Brief vom 4. Mai 1998 — Zeichen: T/D — 1 448 910. 34 Raoul Auernheimer: ,,Das Wirtshaus zur verlorenen Zeit. Erlebnisse und Bekenntnisse“; Wien 1948. 35 Heinrich Eduard Jacob: „6000 Jahre Brot“; Rowohlt Verlag, Hamburg 1954, S. 465; die amerikanische Originalfassung erschien bereits 1944 in New York. 36 So hält Thomas Mann (1875-1955) in seinem Werk „Die Entstehung des Doktor Faustus“ fest, daß er anläßlich einer von der „Tribüne“ veranstalteten Feier zu seinem 75. Geburtstages Anfang Juni 1950 in New York mit Paul Tillich (1886-1965) und Heinrich Eduard Jacob „beim Wein zusammen [saß] und dieser erzählte aus offenbar unauslöschlichen Erinnerungen von seinen Erfahrungen im Konzentrationslager, wobei er Äußerungen über das Archaische auf dem Grunde der Volksseele tat, die überraschend mit gewissen Bemerkungen darüber in den Anfängen des ‚Faustus‘ übereinstimmten.“ Vgl. dazu: Thomas Mann: „Gesammelte Werke“ in 13 Bänden, hier: Bd. 11, S. 227; Fischer TB Verlag, Frankfurt/M. 1990. 37 Die Korrespondenz zwischen Heinrich Eduard Jacob mit seiner Mutter und seiner Verlobten Dora sowie mit seinem Dachauer Leidensgenossen Raoul Auernheimer aus und über diese Zeit hat Jeffrey B. Berlin in zwei Arbeiten kommentierend vorgelegt: „War unsere [KZ] Gefangenschaft ein Einzelfall, etwas MonströsZufälliges oder war sie die natürliche Folge natürlicher Gegebenheiten?‘ — The Unpublished Exile Correspondence between Heinrich Eduard Jacob and Raoul Auernheimer (1939-1943)‘, in: „Germanisch-Romanische Monatsschrift“, hrsg. von Conrad Wiedemann, Heft 2/1999, Jg. 49, S. 209-241 sowie „Durch mich geht’s ein zur Stadt der Schmerzerkorenen, durch mich geht’s ein zum ewiglichen Schmerz, [...] Laßt, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren!‘ — The Unpublished Correspondence of Heinrich Eduard Jacob in KZ Dachau and Buchenwald 1938-1939 (and unpublished letters with the German PEN-Club in London)“; in: „Germanisch-Romanische Monatsschrift“, hrsg. von Conrad Wiedemann, Heft 3/1999, Jg. 49 (in Druck).