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dokumentiert. Beigegeben sind Kurzinformationen zu den teilnehmenden Familien und die bei dem Treffen gehaltenen Ansprachen. Offensichtlich verlief das Treffen in heiterer und gelöster Atmosphäre. Dem Museum, das, so Johannes Imama, seit der Eröffnung 1991 „eine Aura des Unantastbaren, des Ortlosen und Zeitfremden, des Utopischen“ umgibt, „als handle es sich gleichsam um ein Konsulat für die Bewohner eines utopischen Staates der Erinnerung“, hat das lebendige Auftreten der Nachkommen derer, die aus Hohenems vertrieben wurden, geholfen, den heutigen Bewohnern des Ortes zu zeigen, daß es mit dem Museum nicht nur um scheinbar Vergangenes geht. Die Aktivitäten und Ausstellungen des Museums von ferne verfolgend, finde ich allerdings, daß das Museum in seiner Tätigkeit allzu regionalistisch ausgerichtet, nicht „utopisch“ genug ist und keinen Zusammenhang zwischen Hohenems mit seiner bedeutenden jüdischen Gemeinde mit Salomon Sulzer als ihrem berühmtesten Sohn und der großen Kultur des Exils und des antifaschistischen Widerstands herstellt. K.K. Doris Ingrisch, Brigitte Lichtenberger-Fenz: Hinter den Fassaden des Wissens. Frauen, Feminismus und Wissenschaft - eine aktuelle Debatte. Wien: Milena Verlag 1999. 374 S. (Frauenforschung Bd. 37). Jüdisches Emigrantenlos 1938/39 und die Schweiz. Eine Fallstudie. Herausgegeben von Marthi Pritzker-Ehrlich. Bern: Peter Lang 1998. 324 S. ÖS 567,- (Exildokumente, Bd. 1). Andrej Kokot: Das Kind, das ich war. Erinnerungen an die Vertreibung der Slowenen aus Kärnten. Mit einem Geleitwort von Heinz Fischer und einem Nachwort von Klaus Ottomeyer. Klagenfurt/Celovec: Drava Verlag/ Zalo_ba Drava 1999. 183 S. OS 248,-/DM 34,-/SFr 31,50 Ute Lemke: Lili Körber: Von Moskau nach Wien. Eine österreichische Autorin in den Wirren der Zeit (1915-1938). Siegen: Böschen Verlag 1999. 295 S. (Kasseler Studien — Literatur, Kultur, Medien. Bd. 2). OS 530,-/DM 76,-/Sfr 70,— Hartmut Merkt: Poesie in der Isolation. Deutschsprachige jiidische Dichter in Enklave und Exil am Beispiel von Bukowiner Autoren seit dem 19. Jahrhundert. Zu Gedichten von Rose Ausländer, Paul Celan und Immanuel Weißglas. Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 1999. 278 S. DM 98,- (Studien der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund. Hg. von Johannes Hoffmann. Band 26). Adriana Nunes: Ilse Losa. Schriftstellerin zwischen zwei Welten. Berlin: Verlag Walter Frey 1999. Edition tranvia. 131 S. DM 28,— Marcus G. Patka: Zu Nahe der Sonne. Deutsche Schriftsteller im Exil in Mexiko. Berlin: Aufbau Taschenbuch Verlag 1999. 250 S. OS 145,-/DM 19,90/SFr 19,50 Piero Rismondo: ,,... Der Zeit am Wort den Puls zu fühlen ...“ Feuilletons, Kritiken und Artikel 1928 bis 1938 und 1954 bis 1988 mit einem Werkstattgespräch. Ausgewählt und hg. von Wolff. A. Greinert. Wien: Osterreichischer Kunst- und Kulturverlag 1999. 334 S., 155 Abbildungen. OS 590,-/DM und SFr 83,Bruno Schwebel: Die andere Michaela. Erzählungen. Mit einer Einführung von Robert Schwarz. Aus dem Spanischen vom Autor und Karin Vogt. (Mit Fotos von B. Schwebel und Fausto Tenorio.) Zürich: teamart Verlag 1999. 126 S. OS 240,-/DM 32,-/SFr 28,— Der von Schwebel geplante Kurzgeschichtenband „Mexiko persönlich“ ist nun unter diesem Titel erschienen. Die deutschen Fassungen der Geschichten wurden in Zusammenarbeit mit Karin Vogt revidiert und damit ganz erheblich verbessert. (Eine der Geschichten, „Der Herr Vorleser“ wurde in MdZ Nr. 1/1998, der Mexiko-Schwerpunktnummer, veröffentlicht.) Schwebel, 1928 in Wien geboren und seit 1942 als Flüchtling in Ciudad de Mexico ansässig, ist mit diesem Buch ein bedeutender Beitrag zu einer immer noch lebendigen Exilliteratur gelungen. Schwebel „verleiht“, wie Robert Schwarz sagt, „den in heißen, staubigen, größtenteils rückständigen mexikanischen Provinznestern gewonnenen Impressionen prägenden Ausdruck. Dabei wird seine Liebe zu den einfachen Bauern und zum Kleinstadtproletariat offenbar, eine Liebe, die irgendwie an Joseph Roths Liebesverhdiltnis zu den unpolierten Bewohnern der ... Dörfer Osteuropas erinnert.“ Schriftsteller im Exil. Kalender 2000. Redaktion, Gestaltung und Fotografie: Katrin Balzer. Berlin: Aufbau-Verlag 1999. ÖS 375,-/ DM 49,95/SFr 50,— Mit Texten und Fotoporträts von Nelly Sachs, Bertolt Brecht, Klaus Mann, Walter Mehring, Gina Kaus, Erich Fried, Lion Feuchtwanger (im Rezensionsexemplar gleich zweimal), Franz Werfel, Kurt Tucholsky, Carl Zuckmayer, Anna Seghers, Mascha Kaleko. —- Es ist ganz hübsch, daß dieser Kalender das Erinnern an Exil und Verfolgung trotzig vor den Anfang eines neuen Jahrtausends stellt. Was Auswahl und Gestaltung angeht, spürt man dennoch Unsicherheit, Schwanken zwischen verschiedenen sich bietenden Motiven, möglichen Aussagen. So entsteht eine Art Montage, die nicht so sehr durch den jähen Zusammenstoß des sonst voneinander (scheinbar) Entfernten frappiert, als durch behutsames Arrangement geschmackvoll anmutet. — Da in diesem Heft Nr. 2/1999 von MdZ von Österreich als Exilland die Rede ist, sei nur erwähnt, daß in den Kurzbiographien Mehrings und Zuckmayers ihr Exil in Österreich unerwähnt bleibt. Marlene Streeruwitz: Nachwelt. Roman. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag 1999. 398 S. OS 291,-/DM 39,80/SFr 37,Nach Norbert Gstreins „Englischen Jahren“ ein weiterer Versuch, übers Exil zu schreiben, diesenfalls nicht die Erinnerung an Elias Canetti und sein englisches Exil evozierend, sondern die an Anna Mahler in ihren späteren Jahren in Los Angeles. Wir werden darauf zurückzukommen die Gelegenheit suchen. Gabriele Stammberger, Michael Peschke: Gut angekommen — Moskau. Das Exil der Gabriele Stammberger 1932-54. Erinnerungen und Dokumente. Berlin: BasiDruck 1999. 472 S. Alex Szarazgat: De la conquista a la revoluciön. 1° Tomo — Hacia la independencia 1492-1895. (1. Band einer auf die Wiedergabe von Originaldokumenten gestützten Geschichte Kubas bis zur Unabhängigkeit). Buenos Aires: Ediciones Boabab 1999. 416 S. Zahreiche Abbildungen. Georg Terramare: Uns ward ein Kind geboren. Wiener Weihnachtslegenden. Hg. von Miguel Herz Kestranek. Mit einem Nachwort von Fritz Kalmar. Wien: Ibera Verlag 1998. 136 S. OS 248,-/DM u. SFr 34,— Frithjof Trapp/Werner Mittenzwei/Henning Rischbieter/Hansjérg Schneider (Hg.): Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933-1945. 2 Bände in 3 Teilbänden. München: K. G. Saur Verlag 1998. Band 1: Verfolgung und Exil deutschsprachiger Theaterkünstler. Bearbeitet von Ingrid Maaß und Michael Philipp. X, 525 S. OS 1.810,-/DM 248,-/SFr 221,Band 2 (2 Teilbände): Biographisches Lexikon der Theaterkünstler. Bearbeitet von F. Trapp, Bärbel Schrader, Dieter Wenk und I. Maaß. Ca. XXXVI, 1.096 S. ÖS 3.621,-/ DM 496,-/SFr 441,Umkämpfte Erinnerung. Die Wehrmachtausstellung in Salzburg. Hg. von Helga Embacher, Albert Lichtblau, Günther Sandner. Salzburg, Wien: Residenz Verlag 1999. 256 S. Klaus Zeyringer: „Überblicke, Einschnitte, Wegmarken“. Österreichische Literatur seit 1945. Innsbruck: Haymon Verlag 1999. Zeitschriften Hans A. Neunzig/Ingrid Schramm (Hg.): Hilde Spiel. Weltbürgerin der Literatur. Profile. Magazin des Österreichischen Literaturarchivs. Band 3. Wien: Paul Zsolnay Verlag 1999. 143 S. OS 175,-/DM 24,79