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Aus den Tiefen... Aus den Tiefen hab ich dich gerufen bis zum Ende der Weltenräume In zeitlosen Sphären Dein gutes/schlechtes Antlitz hab ich versucht zu erreichen in Wirklichkeits Annäherungen nur um verschlungen zu werden im Chaos der Schöpfung Blume für ein deutsches Mädchen Ich gab ihr eine Blume. Zitternd gab ich ihr eine Rose. Ihre Augen (verwirrt!) wie sanken sie in mich; nicht iris-klar wie meiner Mutter Augen... Meinen Haß aufgebend schneiden die Tvillim meines Vaters noch immer in meine Hand. Ein Röschen gab ich ihr; sein Dorn verbleibt mit mir. Mein Körper - dünne Membran Gebet empfangen - ein Funkendurchschlag, ein schwingender Ton in Bewegung, Schwebung auf Glatteis rutscht aus, verzweifelt Splitter zu schmelzen im Glauben an Gott Mein Körper dünne Membran ohne den Wellenschlag von Gebeten 20 Aus dem Poem ‚„Verbrannte Kindheit“ Die brennenden Augen meiner Mutter Aschenhügel wandern auf ihrem Gesicht. Lang, dünn, ihre Finger verkrampft ihre Arme auf ihnen zwei Fackeln zwei Kinder weich und sanft. Feuer — die Augen meiner Mutter zwei immerwährende Lichter immerwährend in meine Seele leuchten. Brunnentief ihre Traurigkeit mein ganzes Sein damit verbunden. Der buntgestreifte Rock Von Höhlen wie von glühenden Augen wilder Bestien ihrem Brandgeruch fühl ich mich gepackt und gefangen Irgendwo trag ich (die Überlebende) Myriaden von Streifen eines Hemdes brennend wie durchdringender Schrei der mich erstickt und verstümmelt Am Morgen ausbreitend erdgebundene Flügel in einen sanften Himmel hinein nachdem der Mitternachts Sturm sich beruhigt hat Am Morgen wieder zu reisen mit dem so lange verstummten leisen kirchenen Glockenton zum ursprünglichen Gebote „Und Du sollst Lieben, Lieben, Lieben“