OCR
verwandelt. Es gab kaum Straßenbeleuchtung und Geschäfte für Ausländer, keine Unterkünfte. Dieser Ort wurde den Flüchtlingen zugewiesen. Die ersten Ankömmlinge hatten mit Geld vom Hilfskomitee in den Ruinen einfache Zimmer eingerichtet. Als 1939 die Massenemigration einsetzte, wurden die Auffanglager eingerichtet. Die Suche nach einer Unterkunft war so wichtig wie die nach einem Job. Zwei Komitees unterstützen die Flüchtlinge mit dem Nötigsten. Beide wurden vor Ort gegründet und erhielten die Hälfte ihrer Gelder vom AJJDC, obwohl sie mit diesem administrativ nicht verbunden waren. Sie haben viele Menschen Schutz geboten oder vor dem Hungertod bewahrt. Aber sie waren abhängig von Geldgebern vor Ort, doch es gab keine richtungsweisende Initiative, weder erfahrene Mitarbeiter noch das Interesse zu tun, was geFelix Grünberger (Mitte) Foto: JMW, Inv. Nr. 7235 tan hätte werden müssen: Die Flüchtlinge in den lokalen Wirtschaftsprozeß zu integrieren. (...) Anstatt ihnen entsprechende Arbeit zu geben, wurden sie in unterbezahlte Jobs gedrängt und ständig mit Hinauswurf bedroht. (...) Somit entstand die Situation, daß Leute mit Fulltimejobs dennoch unterstützt werden mußten. Hygienische Voraussetzungen Sie waren in jeder Hinsicht armselig, es gab weder Kanalisation noch eine Gesundheitsbehörde. Inmitten von Dreck und Unrat lebte die einheimische Bevölkerung auf tiefstem Niveau. Auch das Klima war ein Wechsel von Extremen, ein dampfend heißer Sommer und ein feuchter kalter Winter. Hinzu kamen die in 21