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ORPHEUS IN DER ZWISCHENWELT TRUST halten: die in T.23 einsetzende Piccoloflöte führt in ätherischer Höhe sehr leise eine kleine Phantasie über die Töne as-fes-es durch; diese Töne bilden den Schluß von Sing- und Hauptstimme der Schönberg-Kantate.) Anders als Schönberg führt das Autorenkollektiv eine appellativ-erzieherische Komponente in das Stück ein, wodurch es den Charakter eines Lehrstücks in Brechts Tradition bekommt. „Schuldig wird der Unschuldige, wenn er nicht warnt vor dem Fall in die Schuld“, Anmerkungen 1 Zu Dessau siehe: Paul Dessau — 1894-1979. Dokumente zu Leben und Werk. Zusammengestellt und kommentiert von Daniela Reinhold. Stiftung Archiv der Akademie der Künste. Berlin: Henschel 1995, 18 ff. Zu Eisler siehe: Jürgen Schebera: Hanns Eisler. Eine Biographie in Texten, Bildern und Dokumenten. Mainz u.a.: Schott 1998, 10. Vgl. auch die Einträge in der berüchtigten NSSchrift „Lexikon der Juden in der Musik“. Mit einem Titelverzeichnisch jüdischer Werke. Zusammengestellt im Auftrag der Reichsleitung der NSDAP auf Grund behördlicher, parteiamtlich geprüfter Unterlagen, bearbeitet von Theo Stengel und Herbert Gerigk. Berlin 1940. 2 Hanns Eisler. Gespräche mit Hans Bunge. Fragen Sie mehr über Brecht. Übertr. u. erläut. v. Hans Bunge. Leipzig: Dt. Verl. f. Musik 1975, 69. 3 Fritz Hennenberg: Hanns Eisler in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek: Rowohlt 1987, 13. 4 Paul Dessau — 1894-1979. Berlin 1995, 18. 5 Gemeint ist wohl der Bruder Gustav von Dessaus Mutter, geb. Caroline Burchard. Gustav Burchard war Stadttheaterdirektor in Bremerhaven. Vgl. Paul Dessau — 1894-1979. Berlin 1995, 21. 6 Paul Dessau im Programmheft der Uraufführung der Hagadah in Jerusalem 1962, zitiert nach Paul Dessau — 1894-1979. Berlin 1995, 40. 7 Paul Dessau: Notizen zu Noten. Hg. v. Fritz Hennenberg. Leipzig: Reclam 1974, 89. 8 Paul Dessau — 1894-1979. Berlin 1995, 40. Diese Information findet sich nur an dieser entlegenen Stelle, nicht jedoch in irgendeinem in der DDR veröffentlichten Schriftstück. 9 Paul Dessau, ebd. 10 Fritz Hennenberg: Paul Dessau. Für Sie porträtiert. Leipzig 1974, 9. 11 F. Hennenberg: Hanns Eisler in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek 1987, 15f. 12 F. Hennenberg, ebd. 13 Der ganze Vorfall bei H. Eisler: Gespräche mit Hans Bunge. Leipzig 1975, 76-78. 14 Einzelheiten bei Peter Petersen: „Die mit Tränen sien...“ Paul Dessaus 126. Psalm — ein Exilwerk. In: Exilmusik. Komposition während der NS-Zeit. Hg. von Friedrich Geiger und Thomas Schäfer. Hamburg: von Bockel 1999 (Musik im „Dritten Reich“ und im Exil Bd. 3), 100-140. 15 Das Manuskript befindet sich zusammen mit allen anderen hebräischen Vokalkompositionen Dessaus im Paul Dessau Archiv der Akademie der Künste in Berlin. 16 Nähere Einzelheiten zu den Stücken bei P. Petersen: „Die mit Tränen säen...“ In: Exilmusik. Hamburg 1999, 108 ff. 17 Siehe zur Entstehung von Hagadah: Paul Dessau — 1894-1979. Berlin 1995, 40 f. Vgl. auch Klaus Angermann: Und im nächsten Jahr frei. [Über die Hagadah von Paul Dessau.] In: Programmheft Paul Dessau. Im Auftrag der Philharmonie Hamburg hg. v. Klaus Angermann und Bettina Fellinger. Hamburg 1994, 19-23. 18 Eine Analyse des Hagadah-Librettos sowie die Auswertung des Briefwechsels zwischen Dessau und Brod ist der Inhalt einer an der 48 heißt es in Prolog und Epilog. Und die letzten — geflüsterten — Worte sind: „Seid wachsam!“” Peter Petersen ist Professor für Musikwissenschaft an der Universität Hamburg. Er hat zahlreiche Publikationen zur Musik des 20. Jahrhunderts, insbesondere auch zur Musik im Exil verfaßt. Universität Hamburg 1997 angenommenen Magisterarbeit von Valeska Schorling. 19 Vgl. K. Angermann: Und im nächsten Jahr frei. In: Programmheft Paul Dessau. Hamburg 1994, 22 f. 20 Im Besitz der Tochter Dessaus, Dr. Eva Dessau Bernhardt, USA. 21 Freundliche Auskunft von Eva Dessau Bernhardt. 22 Siehe zu diesem Werk meine ausführliche Studie (samt Edition des Notentextes) in: Exilkomposition. Hamburg 1999. 23 http://www.rrz.uni-hamburg.de/musik/exil 24 Verwahrt im Paul Dessau Archiv der Akademie der Künste in Berlin. 25 Erstveröffentlicht in: Neue Zeitschrift für Musik, Band 33, Nr. 19, am 3. September 1850, 101-107 (1. Teil), und Nr. 30, am 6. September 1850, 108-112 (2. Teil). Siehe zum Antisemitismus Richard Wagners u. a. Gerhard Scheit: Wagners „Judenkarikaturen“ - oder Wie entsorgt man die Enttäuschung über eine gescheiterte Revolution? In: Festschrift zum 90. Geburtstag v. Georg Knepler. Bd. 2. Hamburg: Bockel 1997, 133-171. 26 Mein Judentum. Hg. von Hans-Jiirgen Schultz. [Stuttgart 1978] Miinchen: dtv 1986. 27 Vgl. den entsprechenden Abschnitt in meinem Aufsatz: Juden im Musikleben Hamburgs. Beiträge zur Geschichte der Juden in Hamburg (1590-1990). Hg. Arno Herzig. Hamburg: Dölling 1991, 299-309. 28 P. Petersen, ebd., 305. 29 György Ligeti: Podiumsgespräch mit M. Kagel und J. AllendeBlin über das Thema „Mein Verhältnis zum Jude-Sein“ im WDR am 3.9.1990. (Sendemitschnitt). 30 G. Ligeti, ebd. 31 G. Ligeti, ebd. 32 G. Ligeti, ebd. 33 Mein Judentum. Miinchen 1986, 206. 34 Paul Dessau: Deutsches Miserere. Leipzig: Peters 1979, 62 ff. 35 Giinther Anders: Die Antiquiertheit des Menschen. Uber die Seele im Zeitalter der zweiten industriellen Revolution. Miinchen: Beck 1956. 36 Leider war die Jerusalemer Auffiihrung stark gekiirzt. Auch die zweite Auffiihrung, die erst 1994 in Hamburg unter Gerd Albrecht stattfand und von der es eine CD (Cappriccio 10 590/91) gibt, ist stark gekürzt und beruht zudem auf einer neuerlichen Rückübersetzung des Textes ins Deutsche. Die Uraufführung der ungekürzten Originalfassung steht somit noch aus. 37 Vgl. die „Filmographie“ in Paul Dessau — 1894-1979. Berlin 1995, 236-240. 38 Siehe dazu die Studie von Hanns-Werner Heister: Aktuelle Vergangenheit. Zur Kollektivkomposition Jüdische Chronik. In: Paul Dessau: Von Geschichte gezeichnet. Symposion Paul Dessau Hamburg 1994. Hg. von Klaus Angermann. Hofheim: Wolke 1995, 171-190. 39 Partitur und Klavierauszug von Jiidische Chronik sind bei Bote & Bock verlegt. Bei wergo 60023 erschien eine 1966 in Berlin-DDR produzierte Schallplattenaufnahme unter der musikalischen Leitung von Herbert Kegel.