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ORPHEUS IN DER ZWISCHENWELT Manager des Orchesters war der berühmte Berliner und Prager Musikpädagoge Leo Kestenberg. 1999 veröffentlichte von der Lühe eine zweite Untersuchung über die gesamte Emigration deutschsprachiger Musikschaffender in das britische Mandatsgebiet Palästina. Das Musikleben der Region wurde durch diese Einwanderung innerhalb weniger Jahre auf das Niveau europäischer Musikmetropolen gehoben. 1938 entstand in Palästina außerdem ein kurzzeitiges Weltzentrum für Jüdische Musik, das von der Lühe kurz erwähnt und über das bereits eine eigene Studie von Philip V. Bohlman von existiert. Ein besonderes Kapitel bilden die heroischen und dramatischen Bemühungen des Violinisten Emil Hauser, des aus Budapest stammenden Leiters des Jerusalemer Konservatoriums, um 200 Zertifikate für junge Musikstudenten aus Mitteleuropa. Hauser selbst reiste im Sommer 1939 nach Wien, Berlin, Brünn und Prag, um Musikstudenten zu prüfen und sie für die Auswanderung auszuwählen. Auch dieses Buch enthält wie das erste viele wichtige Biographien; trotz des beachtlichen Umfangs und Detailreichtums hätte man sich jedoch in einigen wenigen Fällen noch mehr biographische Informationen gewünscht. Zum Beispiel wird der Name des Vaters von Eli Freud, Arthur Freud, der ein bekannter zionistischer Publizist und Funktionär, nicht erwähnt. Daß nach Palästina aber nicht alle Gebiete ‚klassischer Musik' in gleicher Weise transferiert werden konnten, zeigt der Fall der aus Bromberg stammenden Sopranistin Hilde Zadek, die heute in Wien lebt. Sie verließ Palästina, weil sie als Opernsängerin dort keine Karrierechancen für sich sah. Beide Bücher basieren auf umfangreichen Quellenstudien in weltweit verstreuten Archiven, die durch Interviews und die Auswertung der Sekundärliteratur ergänzt werden. Die Autorin hat damit auf einem sehr speziellen Gebiet eine wesentliche Pionierarbeit vorgelegt. Im Gegensatz zum Buch bei Mohr Siebeck enthält der genauso wichtige Band im Peter Lang Verlag leider keinen Index. E.A. Barbara von der Lühe: Die Musik war unsere Rettung. Die deutschsprachigen Gründungsmitglieder des Palestine Orchestra. Tübingen: Mohr Siebeck 1998. 356 S. DM 128,Barbara von der Lühe: Die Emigration deutschsprachiger Musikschaffender in das britische Mandatsgebiet Palästina. Frankfurt/ M.: Peter Lang 1999. 354 S. DM 69,Orpheus Trust Veranstaltungen April bis Juni 2002 Samstag 6. April 2002, 19.30 Uhr, Haus der Musik, Seilerstätte 30, 1010 Wien: 3. Abend der Orpheus-Konzertreihe „Mit leichtem Gepäck. Gerhard Bronner präsentiert junge Stars mit vergessener Musik“: Prag zwischen den Zeilen. Leichteres und Ernsteres aus Musik und Literatur. Programm: Jaromir Weinberger— Une Cantilene Jalouse; Böhmische Lieder und Tänze Nr. I, IT und V Lidia Baich, Violine; Christoph Berner, Klavier Hans Kräsa — Thema mit Variationen Erwin Schulhoff - aus den Fünf Stücken für Streichquartett Hugo Wolf Quartett Max Brod — La Mediterranée Erwin Schulhoff— Cing études de Jazz Christoph Berner, Klavier Alexander Zemlinsky — /rmelin Rose Hans Kräsa — „Annas Lied“ aus Mladi ve hre Birgit Kurtz, Sopran; Rami Langer, Klavier Gerhard Bronner spielt und liest Hermann Leopoldi, Rudolf Friml, Friedrich Torberg und was ihm sonst noch einfällt. 26. April, Minoritenkirche, Krems-Stein: Uraufführung des Liedzyklus „Vertriebene Lieder“ für Sopran und Klavier von UlfDieter Soyka durch Elisabeth Linhart (Sopran) und Volker Nemmer (Klavier) anläßlich der Theodor Kramer-Preisverleihung an Fritz Kalmar und Alfredo Bauer. — Eine Veranstaltung der Theodor Kramer Gesellschaft, NÖ Donaufestival und Unabhängiges Literaturhaus NÖ, mit Unterstützung der Grazer Autorenversammlung und des Orpheus Trust. 14. Mai — 15. Juni: Klanginstallation ‚Orpheus. Klangwege’ mit Rahmenprogramm 14. Mai 2002, 19.00 Uhr, Hof des Museumsquartiers, 1070 Wien Eröffnungskonzert Orchester der Wiener Volksoper, Dirigent Julius Rudel Werke von Elkan Bauer, Erich Wolfgang Korngold, Emil Korolanyi, Arthur Willner 1./2. Juni, Antiquariat Buch & Wein: Georg Kreisler liest aus seinen neuesten Werken. (In Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Schäffergasse.) 8. Juni 2002 Orpheus. Klangwege. Nacht Live-musik in den Lokalen des 7. Bezirkes Im Rahmen der Langen Nacht der Musik 15. Juni 2002, Kunsthalle, Museumsquartier, Halle 2 Komponistenporträt Hans Holewa Klangforum Wien, Dirigent Sylvain Cambreling 14. Mai — 15. Juni 2002 Virtuelle Ausstellung im Netz HYPERLINK http://www.orpheustrust.klangwege.at http://www.orpheustrust.klangwege.at Orpheus Trust Generalversammlung 2002 Wahl des neuen Vorstands: Vorsitzender: Dr. E. Randol Schoenberg Vorsitzender-Stellvertreter: Dr. Peter Dusek Schriftführer: Dr. Heinz Lunzer Schriftführerin-Stellvertreterin: Jakubovits Kassier: Dr. Felix Mayrhofer-Gruenbühl Erika Künstlerisch-wissenschaftlicher Beirat Dr. Thomas Dombrowski Mag. Olga Neuwirth Dr. Gerhard Scheit Auf Antrag des Vorstandes wurden von der Generalversammlung Moshe H. Jahoda, Inge Lunger, Walter Grün und Alexandra Varsoviano de Grün und Ursula Franz auf Grund besonderer Verdienste um den Verein Orpheus Trust zu Ehrenmitgliedern ernannt. Moshe H. Jahoda wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Orpheus Trust — Verein zur Erforschung und Veröffentlichung vertriebener und vergessener Kunst A-1070 Wien, Sigmundsgasse 11/13. Tel. u. Fax +53 +1 526 80 92. E-mail: office@orpheustrust.at. Homepage: http://www.orpheustrust.at Orpheus in der Zwischenwelt ist eine von Orpheus Trust herausgegebene, von Gerhard Scheit redigierte Beilage zu ZW. ORPHEUS TRUST VEREIN ZUR ERFORSCHUNG UND VERÖFFENTLICHUNG VERTRIEBENER UND VERGESSENER KUNST 23