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kommen zu erhalten.“ Der im Vorwort erwähnte Plan der Gründung eines jüdischen Museums und Archivs in Brünn konnte nicht mehr realisiert werden. Das Buch Die Juden und die Judengemeinde Bratislava in Vergangenheit und Gegenwart (1932) wurde von der Stadtgemeinde Bratislava, jüdischen Institutionen und einem Komitee von 15 Einzelpersonen, darunter auch dem damaligen Bürgermeister, gefördert. Über die Geschichte der traditionsreichen jüdischen Gemeinde der Stadt schrieben u.a. die Wiener Historiker Samuel Krauss, Bernhard Wachstein und Leo Goldhammer. 1934 folgte der Band Die Juden und Judengemeinden Béhmens in Vergangenheit und Gegenwart; an der Spitze des Förderkomitees stand Tomas G. Masaryk, der damalige Präsident der tschechoslowakischen Republik. Im Vorwort zog Gold Bilanz über negative und positive Erfahrungen bei der Arbeit an der Herausgabe: „Mit besonderer Genugtuung muß ich feststellen, daß sich die Herren Rabbiner mit ganz wenigen, bedeutungslosen Ausnahmen zur Mitarbeit in der selbstlosesten Weise einstellten und zum Teil wahrhafte Förderer meiner Bestrebungen wurden ... Unzählige Zusagen, auf die ich mich verlassen zu können vermeinte, sind in der letzten Minute grundlos rückgängig gemacht worden. Gegen solchen Wortbruch war auch mein stärkster Wille machtlos.“ Außerdem erwähnte er weitere Behinderungen, ohne die Gründe oder Vorwände dafür anzugeben: „Neben diesen objektiven Hindernissen stellte sich in meiner schweren Arbeit bedauerlicherweise die schmerzvollste Schwierigkeit: der Kampf von jüdischer Seite gegen mein Werk.“ Am Ende schrieb er: „Gerade im gegenwärtigen Moment, wo ein Sturmwind über das jüdische Volk braust, der es in seinen Grundfesten zu erschüttern droht, scheint mir die Einkehr zu unserer jüdischen Geschichte besonders bedeutungsvoll, damit die Nichtjuden erkennen, welch hoher Wert der jüdischen Bevölkerung in ihrer Entwicklung zukommt, und daß das jüdische Volk neue Liebe, neue Kraft und neuen Glauben aus dieser ruhmreichen Vergangenheit schöpfe.“ 1940 wanderte Gold illegal in Palästina ein. Erich Gottgetreu schrieb von „einer Reihe schwerer Einordnungsjahre“ in dieser ersten Zeit und Hermann Sternberg erwähnte verschiedene Berufe, die Gold damals ausübte.° Einer Anzeige in einer der beiden damaligen deutschsprachigen Tageszeitungen ist zu entnehmen, daß Gold den traditionellen jüdischen Beruf eines „Schadchen“ ausübte, indem er ein „Eheanbahnungsinstitut“ führte. Er warb damit, daß er bereits tausende Vormerkungen habe und hielt Sprechstunden in einem Hotel in Haifa ab.’ In den 1950er Jahren gründete Gold in Tel Aviv den Olamenu Verlag, den er bewußt als in der Kontinuität und Fortsetzung seiner Arbeit in Brünn und Prag verstand. Auch auf dem Briefpapier stand: „Vormals: Jüdischer Buch- und Kunstverlag Max Hickl, Brünn. Gegründet 1900.“ Das erste Buch des Verlags war der von der Hitachduth Olej Sadagora 1954 herausgegebene Band von Ben-Saar (Pinchas Rubinstein). Auf dem Titelblatt steht: ‚Lose Blätter’ aus dem Tagebuche von Ben-Saar. Der jüdische Vatikan in Sadagora. 1. Ba 1850- 1914." Als erste größere Publikationen des Verlags erschienen 1958 und 1962 die beiden umfangreichen Bände Geschichte der Juden in der Bukowina. Ein Sammelwerk. 1958 plante Gold in den USA die Gründung eines Unterstützungskomitee für seine Arbeiten, wozu es jedoch nicht 52 kam, obwohl er, wie bereits erwähnt, mit Oskar K. Rabinowicz, der in den USA lebte, befreundet war.'' Rabinowicz war als Bankier, revisionistischer zionistischer Führer, Publizist und Historiker sowohl in der Tschechoslowakei, in Großbritannien als auch in den USA, wo er ab 1956 lebte, überaus einfluBreich und aktiv.” Im Vorwort zum zweiten Band schrieb er etwas bitter, daß keine „Institution, keine Vereinigung“ es für notwendig finde, das Werk zu fördern, und: „Wir haben nicht alles gesammelte Material unterbringen können und behalten uns vor, dies zu gegebener Zeit entweder in Form einer Zeitschrift oder eines Ergänzungsbandes zu tun.“ Die beiden Bände wurden gefördert von einem Komitee aus 48 bzw. (im zweiten Band) 47 Privatpersonen, darunter als einzige Institution die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG) und deren damaliger Präsident Emil Maurer, der selbst aus der Bukowina stammte. Die IKG subventionierte den ersten Band mit einer Summe von 50 israelischen Pfund." Beim ersten Band stand Gold ein Redaktionskomitee mit 12 Mitgliedern, darunter Nathan Michael Gelber, Shlomo Wininger, Verfasser der Großen Jüdischen Nationalbiographie, und Dagobert Runes, Direktor der Philosophical Library in New York, zur Seite. Der zweite Band wurde redigiert von Gold, N.M. Gelber und Hermann Sternberg. In den 1960er Jahren begann Gold mit der Herausgabe einer Trilogie über die Geschichte des österreichischen Judentums. Als erstes erschien Die Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch (1966). Das Buch war jedoch durch eine sehr komplexe Entstehungsgeschichte belastet. Die von Gold ursprünglich geplanten vier Förderkomitees in Wien, Israel, London und New York sowie die Mitarbeit des ebenfalls in Tel Aviv als Beamter der United Restitution Organisation (URO) lebenden Historikers Yomtow Ludwig Bato, mit dem sich Gold nicht einigen konnte, kamen nicht zustande.' Bato, der in Wien und später bis zu seinem Tod 1974 in Palästina/Israel als Beamter, Publizist und Historiker wirkte — 1928 veröffentlichte er das Buch Die Juden im alten Wien — plante selbst ein weiteres Buch über die Geschichte der Wiener jüdischen Gemeinde, wofür er bereits ein umfangreiches Expose verfaßt hatte und mit der IKG korrespondierte. Er war allerdings, wie aus den Korrespondenzen hervorgeht, im persönlichen Umgang sehr schwierig, was wohl auch zum Scheitern seiner Pläne beigetragen haben mag." Auch die Mitarbeit von Siegfried Plaschkes, Oskar Karbach, Herbert Rosenkranz und Harry Zohn, die Gold in seiner Korrespondenz bereits als solche erwähnt, kam aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen nicht zustande.’ Gold fragte weiters den Amtsdirektor der IKG Wien Wilhelm Krell, ob er ihm in Wien einen geeigneten Mitarbeiter für das Werk nennen könnte, aber dieser antwortete: „Ich sehe in Wien beim besten Willen keinen geeigneten Mitarbeiter für Sie. Ich muß mich selbst ausschließen, da ich erstens außerordentlich überlastet und zweitens bestimmt kein Historiker bin.“ Außerdem erkundigte sich Gold, ob der Kunsthistoriker Hans Tietze, der Autor des Buches Die Juden Wiens. Geschichte — Wirtschaft — Kultur (1933) noch lebe, aber Krell war nicht bekannt, daß Tietze bereits 1954 in New York verstorben war.'’ Obwohl Gold an Krell schrieb, daß er im Prinzip damit einverstanden sei, daß „‚die Wiener Gemeinde an der Bearbeitung der Epoche 1938-1945 und am Neuaufbau kritisch mitarbeiten