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Judenstaat im neuen Jahre. blühen und den Frieden bringen möge für immer und ewig.“ Klaber erinnerte an das Wirken von Z.P. Chajes, „der stets den Zusammenhang des GaluthJudentums mit dem Lande der Väter betonte ... In den letzten Wochen, während des ‚Sechstagekrieges’ hat es sich bewiesen, daß die Juden der Welt und die Juden in Israel eines sind.‘“ 1971 besuchte Gold ein zweites Mal Wien. Ein von Oberstudienrat Professor Dr. Ernst Joseph Görlich organisiertes Ehrenkomitee veranstaltete im Palais Auersperg aus Anlaß der Fertigstellung der Trilogie über das österreichische Judentum, von Golds 50jährigem Berufsjubiläum und 75. Geburtstag, eine Feier. Reden wurden von Zeev Shek, dem damaligen israelischen Botschafter, E.J. Görlich, Oberrabbiner Akiba Eisenberg, Anton Pick, dem Präsidenten der IKG, Ivan Hacker, Picks Nachfolger in dieser Funktion und damals Präsident der Chajes Loge, Kurt Schubert, Erika Weinzierl, Fritz Fehringer, Heinz Nittel von der Österreichisch-israelischen Gesellschaft und dem in Israel lebenden deutschsprachigen Schriftsteller Ephraim Pistiner, der zufällig in Wien war, gehalten.” Görlich hatte zuvor 1965 im Olamenu Verlag das Buch Ruth. Geschichte eines Wiener jüdischen Mädchens veröffentlicht. Ephraim Ben Jitchak schrieb 1970 in seinem Nachruf auf Görlich in der von Gold herausgegebenen Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Österreich: „Die Themen, die er behandelte, ließen mich anfangs glauben, er sei Jude. Sein Buch RUTH ... hinterläßt denselben Eindruck. Mit so starkem Einfühlungsvermögen und in so farbensprühenden Bildern voller jüdischer Wehmut und Trauer hat er die düsteren Erlebnisse eines jüdischen Mädchens in der Verfolgungszeit geschildert.‘ Görlich, der auf seinem Briefpapier die Mitgliedschaft in nicht weiniger als achtzehn internationalen und nationalen Vereinen und Gremien auflistete, lehrte bis 1938 an der burgenländischen Lehrerinnenakademie, war in der NS-Zeit dienstenthoben und war nach 1945 wieder als Lehrer sowie Publizist, Autor von Schulbüchern und Herausgeber der Zeitschrift Das österreichische Wort tätig.’ Als Gold 1974 starb, stellte der Olamenu Verlag seine Tätigkeit ein und auch die Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Österreich erschien nicht mehr. Erich Gottgetreu formulierte in seinem Nachruf die bleibende Bedeutung von Golds Gedenkbüchern, indem er dessen „Doppelziel ein Erinnerungsmal der Fakten, aber auch einen Fundus für künftige Forschung“ zu schaffen, beschrieb.’ Golds Witwe Mirjam, geborene Pikkel, starb in den achtziger Jahren. Seine beiden Kinder leben in Israel, sein Nachlaß jedoch ist verloren.** Anmerkungen 1 Vgl. die Verf. über Josef Fraenkel in Ritchie Robertson, Edward Timms (ed), Austrian Exodus (Austrian Studies VI), Edinburgh University Press 1995, S.94-104. 2 Die Stimme, Dezember 1984 (Ephraim Pistiner). 3 Die Gemeinde, 5.2. 1975; Illustrierte Neue Welt, März 1988. 4 Die neue Welt, Mai 1967. Vgl. auch Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration 1933-1945, München 1980, Band 1, 8.229. 5 Das neue Israel, Juli 1975; Israel Nachrichten (Erich Gottgetreu), 21.11. 1974. 6 Die neue Welt, Mai 1967. 7 Die Gemeinde 8.9. 1971 (K.Tavti); Bibliographia Judaica, Bd. 9 (2001), S.46. Die Zeitschrift konnte leider nicht eingesehen werden. 8 Das neue Israel, Juli 1975; Die Gemeinde, 5.2. 1975 (H. Sternberg). 9 Yedioth Hajom, 15.8. 1950. 10 H.Gold an C.Bloch, 18.10. 1958, Nachlaß C. Bloch, Leo Baeck Institute (LBI) New York. 11 Mit Dank an Dieter Miihl, Tel Aviv. (Das Buch ist in keiner Wiener Bibliothek). 12 Uber O.K. Rabinowicz vgl. Judith K.Tapiero, Theodore K.Rabb: Oskar K. Rabinowicz. A Biographical Sketch. In: O.K.R.: Sir Salomon de Medina, published by the Jewish Historical Society of England, London 1974, S.121-142. (Leider war die Jewish Historical Society nicht imstande, mitzuteilen, wo sich der Nachlaß von O.K.R. befindet). 13 IKG an H.Gold. 28.5. 1956, Ordner Extern K 1956, Archiv der IKG (noch nicht inventarisiert). 14 H. Gold an Wilhelm Krell, 28.11. 1958; W.Krell an H.Gold, 9.12. 1958, Ordner Extern L-P 1958, Archiv der IKG (noch nicht inventarisiert). 15 Über Y.L. Bato vgl. die Verf. in: Exil in der Heimat. Innsbruck, Wien: Studien Verlag 2002. S. 57-64. 16 H. Gold an N.M. Gelber, 27.8. 1963, Nachlaß Gelber, P 83/A4, Central Archive for the History of the Jewish People, Jerusalem, (CAHJP). 17 W. Krell an H. Gold, 9.12. 1958, Ordner Extern L-P 1958, Archiv der IKG (noch nicht inventarisiert). 18 H. Gold an W. Krell, 26.6. 1959, Ordner Extern L-P 1959, Archiv der IKG (noch nicht inventarisiert). 19 FAZ, 23.4.1969. 20 W.Krell an H.Gold, 8.4. 1959, Ordner Extern L-P 1959, Archiv der IKG (noch nicht inventarisiert). 21 Über E. Feldsberg vgl. die Verf. in: Die vierte Gemeinde. Berlin, Wien 2000, S.241ff. — Im CAHJP (Au 161) befindet sich auch ein unveröffentlichtes Manuskript von Hugo Gold über die Geschichte der IKG in Wien vom Mai 1938 bis November 1942. (Erwähnt in Dieter J.Mühl: „Immer war Wahlkampf“. Robert Stricker (1879-1944), in: Aschkenas, Heft 1/2001, S.126. Laut D. Mühl enthält das Manuskript keine persönlichen Bemerkungen). 22 H. Gold an E. Feldsberg, 12.6. 1965, Box 18, XX VII, Archiv der IKG. 23 E. Feldsberg an H. Gold, 10.5. 1965, ebd. 24 E. Feldsberg an H. Gold, 1.7. 1966, ebd. 25 H. Gold an Chaim Bloch, 12.11. 1962, Nachlaß C. Bloch, Archiv des LBI, New York. 26 H. Gold an W. Krell, 9.10. 1962, Ordner 51, XXX A/b, Archiv der IKG. 27 W. Krell an H. Gold, 27.9. 1962, ebd. 28 F.L. Brasloff an W. Krell, 10.10. 1962, Ordner 56, XXX A/b, Archiv der IKG. 29 H. Gold an E. Feldsberg, 31.7. 1966, Box 18, XX VII, C/d, Archiv der IKG. 30 H. Gold an E. Feldsberg, 12.6. 1965, ebd. 31 O.K. Rabinowicz an H. Gold, Nachlaß N.M. Gelber, 5.5. 1961, 5 S., P 85/A4, CAHJP. 32 H. Gold an Desider Stern, 21.1. 1967, Archiv D. Stern in der Exilbibliothek im Wiener Literaturhaus. 33 IKG an die Edition Olamenu, 19.3. 1968, Ordner 141, XXX, B/b, Archiv der IKG. 34 Die neue Welt, Jänner 1963. 35 Zeev Barth an d. Verf., 20.1. 1993. 36 A. Pick an H. Gold, 20.8. 73; Karl Lazar an H. Gold, 6.11. 1973, Ordner 242, XXIX, C/a, Archiv der IKG. 37 Das neue Israel, November 1973; Die Gemeinde, 5.2. 1975. 38H. Gold an N.M. Gelber, 8.12. 1960, P 83/A4, Nachlaß N.M. Gelber, CAHJP. Über Gelber vgl. auch die Verf. in: Exil in der Heimat. Innsbruck, Wien 2002. S. 88-93. 57