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Courage, die alle ihre Kinder im Krieg verloren hat, steht am Ende des Stücks heruntergekommen und gealtert da. Ihre Gedanken sind bei ihrem Geschäft. Mit dem Satz: „Ich muß wieder in’n Handel kommen“ tritt sie ab. Nur, die Schweiz war niemals out of business. 13 Der von der Schweizer Delegation ausgehandelte Betrag von 250 Mio. Schweizerfranken machte lediglich einen Sechstel der gesamten Goldtransaktionen und nur einen Fünftel der Goldkäufe der Schweizerischen Nationalbank aus (vgl. Schlussbericht, 457). 14 Jacques Picard: Forschung zwischen politischem und wissenschaftlichem Anspruch. Methodische Grundlagen der Expertenkommission Bergier. In: Neue Zürcher Zeitung, 28.10. 1997. 15 Vgl. Jörg Fisch: Der Historiker als Weltenrichter. Fragwürdige Aspekte des gegenwärtigen Booms an historischen Aufarbeitungen. In: Neue Zürcher Zeitung, 4.12. 1999. 16 So lautet auch die von Pilatus an Jesus gestellte rhetorische Frage in Joh. 18,38. Vgl. Peter Janich: Was ist Wahrheit. Eine philosophische Einführung, München ?2000. 17 Vgl. Jörg Fisch: Von der Arbeit der Geschichte. In: Neue Zürcher Zeitung, 6.5. 2002. 18 Vgl. Simone Chiquet (Hg.): „Es war halt Krieg“. Erinnerungen an den Alltag in der Schweiz 1939-1945, Zürich 1992. 19 Vgl. Arbeitskreis Gelebte Geschichte (Hg.): Erpresste Schweiz. Zur Auseinandersetzung um die Haltung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg und die Berichte der Bergier-Kommission. Eindrücke und Wertungen von Zeitzeugen, Stäfa 2002; vgl. aber auch: Harry Zweifel: Uns trifft keine Schuld! Report der amerikanischen — jüdischen Attacken und Lügen gegen die Schweiz, Freiburg 1997. 20 Die Belegstellen für die Worte „Spielraum“, „Handlungs-“, „Entscheidungs-“, „Ermessens-“ und „Interpretationsspielraum“ sind äusserst zahlreich: 25, 26, 63, 73, 99, 113, 132, 134, 139, 143, 145, 149, 167, 181, 186, 187, 198, 222, 296, 300, 305, 306, 317, 333, 335, 336, 340, 344, 355, 391, 417, 434, 472, 473, 519, 525, 530, 535, 544, [565]. 21 Adelrich Wachter: Tugenden, in: Neue Zürcher Zeitung, 5.4. 2002 [Leserbrief]. „An der Zeiten Ränder“ in Israel Aufgrund einer Einladung des Österreichischen Kulturforums an der Österreichischen Botschaft Tel Aviv stellt der Mitherausgeber Helmut Kusdat, gemeinsam mit Dr. Sergij Osatschuk vom Bukowina-Zentrum der Universität Czernowitz, das im Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft erschienene Buch An der Zeiten Ränder im November in Israel vor: Sonntag, 17.11., 17 Uhr, Anita Müller Cohen Elternheim, Raziel St. 28, Ramat Gan: Diavortrag „Jüdisches Czernowitz einst und heute“. Montag, 18.11., 17 Uhr, Tel Aviv, Basel Hotel, Hayarkon 156, gemeinsam mit dem Weltverband der Bukowiner: Buchpräsentation „An der Zeiten Ränder“. Mittwoch, 20.11., 17 Uhr 30 Haifa, Pisgath Ahusa-Seniorenheim, Sinai Av. 6, Israelisch-Österreichische Gesellschaft: Diavortrag (s. 0) mit Buchpräsentation. Als ein „Standardwerk“ wird das von Cecile Cordon und Helmut Kusdat herausgegebene Bukowina-Buch An der Zeiten Ränder. Czernowitz und die Bukowina. Geschichte, Literatur, Verfolgung, Exil (396 Seiten, Euro 30,-) in zahlreichen Besprechungen gewürdigt. Dazu trägt auch das umfangreiche, meist erstveröffentlichte Bildmaterial in dem Buch bei. Waltraud Holzer Gedichte DIE FÜHRERIN heute sagt wir werden nach Birkenau fahren danach nach der Besichtigung dieses Lagers werden wir nach Birkenau fahren nach Auschwitz Birkenau dort ist die berühmte Rampe die Führerin die Reise Führerin heute sagt ERHÄNGTE SONNE im Apfelbaum Sterngelb über der Brust deine Strahlen zerfetzt knorrige Äste tränen in dich hinein drüben schluchzt dir der Reif und die Spinnengewebe des Morgens erbeben vor Scham solches Tun Braunfaulig stehn deine Henker vor dir sie lachen aufgequollene Sonne sie lassen dich lange noch hängen deine Zunge wird schwarz sie scherzen sie erzählen sich Witze sie gehn und kichern schöne Männer sind das geradegewachsen und groß was ihnen gelungen ist gelang noch keinem zuvor Später zyanenfarbig eingedunkelt härener Sack Sie schneiden dich ab aufgebläht ab Dein Fall erschüttert die Festen der Erde Waltraud Holzer, geboren 1960 in Bruck an der Glocknerstraße, Volks- und Hauptschule daselbst, danach Büroarbeit, 1980 Geburt einer Tochter. 16 Jahre als Betreuerin im Bereich der Geriatrie. Seit vier Jahren in Ausbildung zur Krankenhaus-Seelsorgerin und als Pflegerin am Krankenhaus Schwarzach-St. Veit. - Die beiden Gedichte sind Teil eines nach einem Auschwitz-Besuch entstandenen Zyklus.