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years we came together again as citizens ofa free country, while having survived those very difficult years. When the rest of the world closed its doors, including the United States, Shanghai, an open port at the time opened its doors and welcomed Jews fleeing from Nazi oppression. During that period, Shanghai was considered by most Europeans the backwater of the world, however, as everyone now will agree, it was a place that saved approximately twenty thousand lives. Yours truly would like to conclude by mentioning that in judging by the appreciation expressed by those that have attended this and past reunions for China to open its door, there will always exist a bond between Shanghailanders and the Chinese people. Ralph Harpuder, Los Angeles Zur Diskussion gestellt: Alexander Bahar, Wilfried Kugel Mommsens Nonsens Reichstagsbrand - umstrittene Einzeltäterthese Kaum eine andere Frage ist unter bundesdeutschen Historikern und Medien so umstritten wie die nach den wahren Urhebern des Reichstagsbrandes in der Nacht des 27. Februar 1933. Da ihn die Nazis als Vorwand für die bereits am folgenden Tag erlassene Verordnung des Reichspräsidenten „zum Schutz von Volk und Staat“ („zur Abwehr kommunistischer staatsgefährdender Gewaltakte“) und in der Folge zur totalen Machtergreifung nutzten, sahen viele Zeitgenossen in ihnen die Hintermänner. 1959 jedoch veröffentlichte der „Spiegel“ eine Serie von Fritz Tobias, in welcher der von den Nazis als Brandstifter hingerichtete Marinus van der Lubbe als Alleintäter präsentiert wurde. Den akademischen Sanktus für diese These erteilte 1964 Prof. Hans Mommsen. Kürzlich entbrannte der Streit erneut, den Anlaß bot die Publikation von Alexander Bahar (Historiker) und Wilfried Kugel (Psychologe und Physiker): Der Reichstagsbrand. Wie Geschichte gemacht wird. (Berlin: Edition 02001. 863 S.) In ihrer Ausgabe 4/2001 (pp.352-357) veröffentlichte auch die „Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (ZfG, Berlin) eine Besprechung dieses Buches von Hans Mommsen unter dem Titel „Nichts Neues in der Reichstagsbrandkontroverse. Anmerkungen zu einer Donquichotterie“. Der Herausgeber und Chefredakteur der ZfG, Friedrich Veitl, lehnte es aber ab, die von Bahar und Kugel verJfaßte Erwiderung darauf zu veröffentlichen. Auch die „Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte“ (VjfZ, München) wollten die Erwiderung nicht bringen. Während sich andere renommierte historische Fachzeitschriften noch zu keinem Urteil in Form einer Rezension durchringen konnten, wurde das Buch von kleineren Tageszeitungen und Zeitschriften wie auch vom „Focus“ als stichhaltig begrüßt. Verrissen wurde es von „Spiegel“ und FAZ. Da beide Redaktionen die Entgegnung von Bahar und Kugel nicht abdruckten, soll den beiden Autoren hier die Möglichkeit gegeben werden, ihre Erwiderung auf Hans Mommsens Rezension wenigsten auszugsweise gedruckt zu sehen. — Der vollständige Text ist im Internet im KulturboxArchiv der Zentral- und Landesbibliothek Berlin unter www.zlb.de/kulturbox-archiv/ brand/mommsens_nonsens.htm abrufbar. — M.G. Patka [...] Für den Historiker Mommsen hängt [...] einiges vom Wahrheitsgehalt seiner Darstellung des Reichstagsbrandes ab. Sollte sein diesbeziigliches Gutachten' von 1964, in dem Mommsen die NS-Fiihrung vom Verdacht der Brandstiftung freispricht, endgiiltig als tendenziös und sachlich falsch bestätigt werden, könnte auch sein Karrieresprung von 1968 (Ernennung zum Professor für Neuere Geschichte an der Universität Bochum) in die Diskussion geraten. Und so wehrt er sich heute [...] gegen alles, was seine „Reputation“ in Zweifel zieht. [...] Wir sind in unserem Buch bereits ausführlich auf die Verfehlungen von [...] Mommsen eingegangen (,„,Ein klein bißchen nachgebogen...‘: Der Fall Mommsen“, S. 796 ff.) In seiner Besprechung unseres Buchs hat er sich dazu [...] mit keinem Wort geäußert. Doch inzwischen kam von anderer Seite Bewegung in den „Fall Mommsen“: Im Juliheft 2001 der VjfZ? erschien eine Notiz, mit der das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) gegenüber dem Mitherausgeber der VjfZ des IfZ und früheren Mitarbeiter des Instituts Hans Mommsen auf Distanz geht. [...] Mommsen war nämlich Anfang der 1960er Jahre daran beteiligt, den Historiker, Reichstagsbrandforscher und damaligen freien Mitarbeiter des IfZ, Oberstudienrat Hans Schneider, kaltzustellen. Der Beitrag schließt: Die Institutsleitung hatte seinerzeit dem Oberstudienrat Dr. Hans Schneider aus Freudenstadt den Auftrag erteilt, einen Artikel über den Reichstagsbrand für die VjfZ zu verfassen, der sich mit der kurz zuvor aufgestellten These von Fritz Tobias, daß Marinus van der Lubbe als Alleintäter den Reichstag angezündet habe, auseinandersetzen sollte. Erst im Herbst 1962 lag ein umfangreiches ‚Rohmanuskript‘ vor, das die damalige Institutsleitung nicht als publikationsreif betrachtete [und in der Schneider die Phantastereien von Tobias als unhaltbar entlarvte — die Autoren]. In dieser Situation, in der sich die Frage nach der weiteren Behandlung der Angelegenheit stellte, führte der damalige Mitarbeiter des Instituts, Dr. Hans Mommsen, im November 1962 ein Gespräch mit Rechtsanwalt Dr. Delp ‚betr. die Rechtslage in der Angelegenheit Schneider‘, über die Mommsen eine Aktennotiz verfaßte. Hierin hat Hans Mommsen u.a. festgehalten, daß ‚aus allgemeinpolitischen Gründen‘ eine Publikation des Manuskriptes von Hans Schneider ‚unerwünscht zu sein scheint‘, und darüber hinaus zu bedenken gegeben, ob eine anderweitige Publikation des Manuskripts durch Hans Schneider nicht ‚durch Druck auf Schneider vermittels des Stuttgarter Ministeriums‘ [Oberstudienrat Schneiders vorgesetzter Behörde! — die Autoren] verhindert werden könne. Hierzu nimmt die Institutsleitung wie folgt Stellung: 1. Diese auch von Hersch Fischler zitierten Äußerungen von Hans Mommsen sind unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten völlig inakzeptabel. 2. Das „Rohmanuskript“ Hans Schneiders, das im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte eingesehen werden kann, war und ist nicht publikationsreif. Allerdings wurde inzwischen eine Kurzfassung von Schneiders Schrift (aus dem Archiv von Prof. Walther Hofer) unter dem Titel „Schein und Wirklichkeit in Fritz Tobias‘ Buch ‚Der Reichstagsbrand‘,, im Internet publiziert. [...] Hans Schneider machte im Frühjahr 1962 als erster in der BRD einen kompletten Satz der Stenographischen Protokolle des Reichstagsbrandprozesses für die Forschung verfügbar. Er verglich die Protokolle mit den Auslassungen des Verfassungsschutzbeamten Fritz Tobias, der 1959/60 im ,,Spiegel“ und 1962 in Buchform’ die später so genannte „Alleintäterthese“ verbreitet hatte. Laut Tobias habe der Holländer van der Lubbe den Reichstag ganz allein in Brand gesetzt; die der Brandstiftung verdächtigten Nationalsozialisten treffe hingegen keine Schuld, diese seien selbst vom Reichstagsbrand überrascht worden. Dabei knüpfte Tobias an Vorarbeiten ehemaliger Gestapo-Beamter an. Schneider kam zu dem Schluss: „Das Buch des Laienforschers Fritz Tobias erreicht die den Laienleser [...] faszinierende Geschlossenheit der Beweisführung nur durch eine völlig willkürliche Auswahl - insbesondere Unterdrückung entgegenstehender Aussagen —, Verstiimmelung und Retuschierung (besonders bei fremdsprachlichen Texten) sowie durch eine oft grotesk verkehrte Interpretation der verwandten Belege, dazu die Einfügung weiterer, nirgends belegter und nur in der Vorstellung des Autors existenter (Schein-)Beweise. [...] Die so entstandene objektive Verfälschung des Tatbestandes nimmt dabei Ausmaße an, die weder der Laie noch der Fachmann (ob Jurist oder Historiker) für möglich halten würde.‘ Schneider konnte jedenfalls weder seinerzeit noch später einen Beitrag über seine Forschungen veröffentlichen. Statt dessen präsentierte Mommsen im Juli 1964 plötzlich in den [...] VjfZ der Öffentlichkeit eine Art Gutachten zu den Hypothesen von Tobias.’ Auf 62 Seiten stellte sich Mommsen in diametralen Gegensatz zu einem Gutachten des 83