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Herbert Exenberger, Heinz Riedel: Militärschießplatz Kagran. Mit einem Vorwort von Walter Manoschek und einem Beitrag von Maria Fritsche. Wien: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) 2003. 112 S. (Schriftenreihe des DÖW zur Geschichte der NS-Gewaltverbrechen - 6). Karl Flanner: Freiheitskampf. Widerstand im Gebiet Wiener Neustadt 1938 — 1945. Mit einem Nachwort von Erich Hackl. Wiener Neustadt: Verein Alltag Verlag 2003. 375 S. Überarbeitete Neuauflage des 1973 erschienenen, längst vergriffenen Buches „Widerstand im Gebiet Wiener Neustadt 1938 1945“. Erich Fried: Mit den Holthamer op dat sööte Geheemnis. Gedichte in plattdüütsch und hochdeutsch. Hg. und ins Plattdeutsche übertragen von Marlies Jensen. Kiel: agimos verlag 2001. 146 S. Ca. Euro 15,-/SFr 27,— Claus Gatterer: Schöne Welt, böse Leut. Kindheit in Südtirol. Wien, Bozen: Folio Verlag 2003. 421 S. Euro 22,50/SFr 38,30 Natasza Goerke: Rasante Erstarrung. Aus dem Polnischen übersetzt von Marlis Lami. Innsbruck: skarabaeus (Studienverlag) 2003. 89 S. Eugen Hoeflich (Mosche Ya’akov BenGavriél): Feuer im Osten/Der rote Mond. Hg. und mit einem Nachwort von Armin A. Wallas unter Mitwirkung von Andrea Lauritsch. Wuppertal: Arco 2003. 171 S. Hans Hecker, Walter Engel (Hg.): Symbiose und Traditionsbruch. Deutsch-jiidische Wechselbeziehungen in Ostmittel- und Südosteuropa (19. und 20. Jahrhundert). Essen: Klartext Verlag 2003. 316 S. Euro 22,90 Gerd Kaminski (Hg.): Ich kannte sie alle. Das Tagebuch des chinesischen Generals Jakob Rosenfeld. Aufgefunden und ausgewählt von Ann Margaret Frija-Rosenfeld. Wien: Löcker Verlag 2002. 230 S. Euro 22,- (Berichte des Ludwig-Boltzmann-Instituts für China und Südostasienforschung. Nr. 42). Heinz Kienzl, Susanne Kirchner (Hg.): Ein neuer Frühling wird in der Heimat blühen. Erinnerungen und Spurensuche. Wien: Deuticke 2002. 184 S. Georg Kreisler: Lola und das Blaue vom Himmel. Eine Erinnerung. Hg. von Thomas B. Schumann. Köln, Wien: Edition Memoria 2002. 135 S. Georg Kreisler: Mein Heldentod. Prosa und Gedichte. Wuppertal: Arco Verlag 2003. 138 S. Euro 19,Ella Lingens: Gefangene der Angst. Ein Leben im Zeichen des Widerstandes. Hg. und mit einem Vorwort von Peter Michael Lingens. Wien: Deuticke 2003. 335 S. Euro 24,90 Michael Omasta, Brigitte Mayr, Christian Cargnelli (Hg.): CARL MAYER; SCENAR[TIIST. Ein Script von ihm war schon ein Film. Wien: SYNEMA-Publikationen 2003. 343 S. Euro 35,— Willi Pechtl: Max Schreiber. Photoamateur/ fotoamatore. (Deutsch/Italienisch.) Innsbruck: loewenzahn (Studienverlag) 2002. 93 S. Irene Prugger: Nackte Helden. Und andere Geschichten von Frauen. Innsbruck: skarabaeus (Studienverlag) 2003. 166 S. Charlotte Rombach: Gelebte Solidarität. Schutzbundkinder in der Sowjetunion. Hg. von der Alfred Klahr Gesellschaft. Wien 2003. 151 S. und ca. 180 Abbbildungen. Euro 14,— Susanne Scholl: Elsas Großväter. Roman. Wien: Picus 2003. 258 S. Mit der Wirdmung: „Für meine von den Nazis ermordeten Großeltern Agnes und Emil Scholl und Emilie und Rudolf Werner“. Vladimir Vertlib: Letzter Wunsch. Roman. Wien: Deuticke 2003. 389 S. Euro 22,90 Klaus Voigt: Villa Emma. Jüdische Kinder auf der Flucht 1940-1945. Berlin: Metropol 2002. 384 S. Euro 19,- (Solidarität und Hilfe. Rettungsversuche für Juden vor der Verfolgung und Vernichtung unter nationalsozialistischer Herrschaft. Hg. im Auftrag des Zentrums für Antisemitismusforschung von Wolfgang Benz. Bd. 6). Richard Wagner gepfändet. Ein Leipziger Denkmal in Dokumenten 1931 — 1955. Ausgewählt und begleitet von Grit Hartmann. Leipzig: Forum Verlag 2003. 264 S. Euro 14,80 Riickspiegel Hans Friedmann Meine Freundschaft mit Hilde Gedanken und Ergänzungen zu dem schönen Nachruf — „‚Siehe ein Mensch, der lebt.’ Dr. Hilde Angelini-Kothny (1909 - 2002)“ —, den Peter Lachnit in ZW Nr. 3/2002, S. 1 1f. veröffentlicht hat. Hilde Angelini-Kothny hat seit 1933 irgendwie zu meinem Leben gehört - als „guter Freund“, jedoch weiblichen Geschlechts. Im Wintersemester 1933/34 in der Vorlesung von Prof. Hermann Mark im 1. Chemischen Institut der Universität Wien fiel meinem Freund Ernst Hoch, der mich kurz vorher zum Eintritt in die illegale KPÖ veranlaßt hatte, eine Studentin auf, die immer den Projektionsapparat bediente. Mit ihrem zurück gekämmten Haar und dem scharfen Profil hielten wir sie für eine Nazi. Der junge und sportliche Professor pflegte damals, wenn es geschneit hatte, seine Hörer für den Samstag zum Skifahren im Wienerwald einzuladen. Nach so einem Ausflug, an dem Ernst teilgenommen hatte, meinte er, mit dieser Kollegin ließe es sich ganz vernünftig reden. Einige Zeit danach, als er zu einer Sitzung der KP ging, machte ihm eben diese Kollegin die Wohnungstür auf. So nahm unsere Bekanntschaft und Freundschaft ihren Anfang. Hilde arbeitete damals politisch nicht im Roten Studentenverband mit wie ich, galt aber als eine erfahrene Kommunistin, und einige Zeit lang war ich in einer „Zelle“ der Partei, in der sie die selbstverständliche Leiterin war. Dabei war sie gar nicht so erfahren — wie sie mir vor ein paar Jahren erklärte, war sie erst kurz vor mir zur Partei gekommen -, aber durch ihre organisatorische Rührigkeit und ihre zielbewußten Art wirkte sie wie eine alte Revolutionärin. Ich habe Hilde in meiner Studentenzeit bis zu ihrer Relegierung und erzwungenen Übersiedlung in die CSR auch außerhalb der Studentenorganisation und der KPÖ so oft es möglich war getroffen, wobei sie als Frau immer unnahbar war. Viel später hörte ich von ihr, daß Andre Drucker damals ihr Freund war. Immerhin war meine damalige Freundin Betty Menachemoff auf sie eifersüchtig, weil sie nicht verstand, daß wir uns so oft „politisch“ treffen mußten. Es ist erstaunlich, daß sie und ich nach der Unterbrechung infolge ihrer Relegierung und meiner Emigration nach Kolumbien bei unserem Wiedersehen 1949 sofort wieder unseren alten Kontakt fanden. Sie war ja bemerkenswerterweise nach Deutschland emigriert und konnte stundenlang über die Kriegszeit erzählen, und in der von ihr mitbegründeten Loba Chemie waren wir natürlich Kollegen. Auch nachdem sie ihren italienischen Mann 1955 geheiratet hatte und nach Italien gezogen war, blieb unsere Verbindung aufrecht. Sie kam regelmäßig nach Österreich auf Urlaub (selbstverständlich von Taranto mit dem Auto, das nur sie chauffierte). Ich war immer wieder in Taranto auf Urlaub, und wir machten eine längere Urlaubsreise in Süditalien. Und dann gab es durch viele Jahre hindurch die langen gemeinsamen Urlaube in Saalfelden bei Frieda Embacher. Ihre Freundschaft galt nicht nur mir, sondern umfaßte auch meine Familie, also meine Kinder, mein Enkelkind, und vor allem meine erste Frau Christl und meine jetzige Frau Miriam. Hilde hatte immer eine zweite Wohnung in Wien, die zwar winzig war, die sie aber dank ihrer Erfindungsgabe so einrichtete, daß notfalls Lucio, der Ziehsohn Angelo und dessen Bruder darin Platz fanden. Ein wiederholtes Treffen in Wien gehörte zur Routine. Unvergeßlich ist mir ein längerer Urlaub in Taranto, wo Hilde mir und Christl auf unermüdlichen Autofahrten kreuz und quer durch Apulien alles, was sehenswert und historisch interessant war, zeigte und erklärte. Ihr Wissen auf die85