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einen ziemlich guten Zugriff auf den Text, aber da es ja um jede Silbe geht, weiß ich nicht, wie lange ich noch brauchen werde. Ich glaube nicht, daß ich die endgültige Fassung noch erleben werde. Aber ich denke, daß sich der Roman sehr gut für eine Verfilmung eignen würde, und je mehr das Material korrigiert und überarbeitet wird, um so besser für eine mögliche Film-Fassung. Also Sie spekulieren geradezu mit der Verfilmung, obwohl die Kritik auf so etwas in der Regel scharf reagiert, und es als Makel begreift, wenn ein Buch nach einer Verfilmung schreit. Empfinden Sie da keinen künstlerischen Widerspruch in Ihrer Arbeit? Warum nicht gleich ein Drehbuch? Ist auch ein Makel! Richtig, ich meine nur, wenn ich meinen Roman zu Lebzeiten nicht mehr zu Ende bearbeiten kann, und jemand später an eine Verfilmung denkt, so ist es besser, wenn ein so weit wie möglich sprachlich ausgefeilter Text vorliegt. Anmerkungen 1 Das Gespräch wurde im März 2003 in Wien mitgeschnitten und anschließend von Volker Kaukoreit transkribiert und um wenige, Knappe Erstinformation leistende Anmerkungen ergänzt; die vorliegende Fassung wurde im September 2003 von Francisco Tanzer autorisiert. 2 Paul Tanzer, 1895 — 1984. 3 1876 — 1962, bekannter deutscher Dirigent, zunächst im Exil in Österreich und Frankreich, ab 1939 in den USA. 4 Susanne Tanzer, geborene Hauser, 1893 — 1982 5 Leopold Hauser. 6 Die Stadt Liberec in Nordböhmen, unweit der deutschen Grenze. 7 1873-1955, hauptsächlich im Berlin der Zwischenkriegszeit tätiger Theaterkritiker und Publizist aus Wien, kehrte 1933 nach Österreich zurück und ging später über die Schweiz und Frankreich in die USA (ab 1949 wieder in Europa, zumeist in Zürich); vgl. Siglinde Bolbecher, Konstantin Kaiser: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien: Deuticke 2000, 516f. -— „Zwei Tage vor dem Einmarsch der deutschen Truppen in Paris floh das Ehepaar Polgar aus der Stadt. Im Fluchtwagen Pablo Tänzers ... fuhr man zuerst nach Montauban in ... dem unbesetzten Teil Frankreichs ...‘“ (Ulrich Weinzierl: Er war Zeige. Alfred Polgar. Ein Leben zwischen Publizistik und Literatur. Wien: Löcker 1978, 134). 8 Marie-Suzanne Tanzer. 9 Dort, am südöstlichen Rand des Wiener Praters, befindet sich die Galopprennbahn Freudenau. 10 Vgl. Francisco Tanzer: Stimmen. Tagebuch, Novellen, Gedichte. Köln: Hermansen 1979, 30 11 Der Lyriker Pierre de Ronsard (1524? — 1585) war Oberhaupt der wichtigsten Dichterschule der französischen Renaissance namens ,Pléiade“ (= Siebengestirn). 12 In Fort Ritchie an der Grenze Maryland/Pennsylvania. 13 In der Nähe von Koblenz. 14 Bei Kassel. 15 Nordöstlich von Frankfurt am Main. 16 Vgl. F. Tanzer: Stimmen (Anm. 10), 58. 17 Vgl. F. Tanzer: Stimmen (Anm. 10), 60. 18 1893 - 1967; vgl. z.B. Victor Golancz: Stimme aus dem Chaos. [Eine Auswahl (...). Hg. mit einer Einleitung von Julius Braunthal]. Frankfurt am Main: Nest Verlag ’1960. 19 Vgl. F. Tanzer: Stimmen (Anm. 10), 37. 20 1898 - 1978, österreichischer Schriftsteller in den USA (Pseudonym: Valentin Richter), vgl. Bolbecher/Kaiser (Anm 7), 514f. — Pick war u.a. Rezensent für die „Saturday Revue of Literature“ und 194860 Lektor für europäische Literatur beim Alfred A. Knopf Verlag in New York. 26 Was würde es Ihnen persönlich bedeuten, wenn dieser Roman veröffentlicht würde? Mich interessiert zur Zeit nur die Arbeit an dem Text. Was glauben Sie, wie er verstanden werden würde? Das hängt ganz davon ab, wie gut er geschrieben ist. Und an dem Stoff ist ja auch schon großes Interesse gezeigt worden. Aus ihm wurde bereits eine Oper, ein Libretto gemacht, das jemand anderer geschrieben hat. Die Vorgeschichte war, daß ich dem österreichischen Komponisten Herbert Lauermann schweren Herzens die ursprüngliche Fassung des Romans geschickt habe. Er war von dem Text begeistert, und hat gesagt, es erinnere ihn — was ich allerdings nicht nachvollziehen konnte - an Tristan und Isolde. Er hat sich gewundert, daß es nach dem 11. Kapitel, in dem sich die beiden Protagonisten kennenlernen, noch eine solche Steigerung geben kann. Ich habe ihm dann die beiden überarbeiteten Anfangskapitel geschickt. Und er hat mich angerufen und gedrängt, ich solle das ganze überarbeiten. In diesem Stadium befinde ich mich jetzt. 21 1896 — 1977, österreichisch-tschechischer Schriftsteller und Publizist, im amerikanischen Exil ab 1941; vgl. Bolbecher/Kaiser (Anm. 7), 649-652. 22 1903 — 1943, wegen seiner Kooperation mit dem Ständestaat umstrittener österreichischer Schriftsteller (vor allem Lyriker), der 1938 nach Frankreich, 1940 in die USA emigrierte; vgl. Bolbecher/Kaiser (Anm. 7), 709-711. — Zernatto hielt sich nach seiner Flucht aus Frankreich im Sommer 1940 in Lissabon auf. Im Oktober gelangte er in die USA. 23 Zu Peter Hammerschlag (1902 — 1942) vgl.: Kringel, Schlingel, Borgia. Materialien zu Peter Hammerschlag. Hg. von Monika KieglerGriensteidl und Volker Kaukoreit. Wien: Turia + Kant 1997 (dort zu dem „Prokop“-Spitznamen Torbergs S. 27). 24 1882 — 1961, deutscher Schriftsteller, der 1940 aus einem französischen Internierungslager und von da über Spanien und Portugal in die USA flüchtete. Rückkehr nach West-Deutschland 1950. 25 1903 — 1959 (eigentlich Egon Fritz), deutscher Schriftsteller und Kritiker. 26 Hermann Broch wurde von Vietta während dessen Amerika-Reise 1950/51 zweimal besucht; vgl. Hermann Broch: Kommentierte Werkausgabe. Hg. von Paul Michael Lützeler. Bd. 13/3 (= Briefe 3 [19451951]), Frankfurt am Main: Suhrkamp, 464. 27 1910 - 1978, österreichischer Literaturwissenschaftler und Schriftsteller, nach Exil in Palästina (ab 1938) ging er 1947 in die USA; vgl. Bolbecher/Kaiser (Anm. 7), 517f. 28 Unveröffentlichter Brief Politzers vom 7. August 1948 im Vorlaß Francisco Tanzers (Österreichisches Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien). 29 Unveröffentlichter Brief Brochs vom 16. August 1950 im Vorlaß Francisco Tanzers (Anm. 28). 30 Geboren 1924, österreichischer Verleger, Journalist und Schriftsteller, Sohn der Schriftstellerin und Verfasserin der österreichischen Bundeshymne Paula von Preradovi_. Fritz Molden war zusammen mit seinem Bruder Otto im Widerstand gegen das NS-Regime tätig; 195361 war er in Wien Eigentümer und Herausgeber der Tageszeitung „Die Presse“. 31 Vgl. Volker Kaukoreit: Rätsel und Zufälle. Zwei unbekannte Postkarten von Heimito von Doderer. In: Bunte Blätter. Wendelin SchmidtDengler zum 60. Geburtstag. Hg. vom Österreichischen Literaturarchiv. Wien: Zsolnay 2002 [ohne Seitenzählung]. 32 Zur musikalischen Rezeption vgl. auch das „Nachwort“ in: Francisco Tanzer: Blätter. Gedichte. Düsseldorf: Grupello 2001, 99-102. 33 Maria Consuelo, geboren 1960; vgl. Kaukoreit (Anm. 31).