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Artikel „Deutschland — Japan. Das letzte Kapitel“ Abschied. Allein diese Beiträge deuten den Entwicklungsprozess des „refugees“ Kalmer an. Beschäftigte er sich vor der Emigration überwiegend mit dem slawischen Raum, entwickelte er sich im Exil zum Asienexperten. Seinen Neigungen entsprechend berichtete er überwiegend über die Kriegsverwicklungen Russlands und Asiens. Des Weiteren befasste er sich mit den Entwicklungen in den Kolonien und dem Widerstand in Deutschland und Österreich bzw. den angrenzenden Staaten. Seine Beiträge für das Feuilleton, für das Die Zeitung immerhin eine bzw. in der späteren Wochenausgabe drei Seiten zur Verfügung stellte, blieben hingegen die Ausnahme.” Einzig fünf Übersetzungen, davon vier Prosaübertragungen aus dem Slawischen, und sechs kurze Erzählungen finden sich unter den annähernd 130 Artikeln aus seiner Feder. Das Verzeichnis der von Joseph Kalmer verfaßten Beiträge für „Die Zeitung“ finden Sie auf S. 87-88 dieses Heftes! Anmerkungen 1 Fast 30 Jahre dauerte es, ehe Joseph Kalmer eine erste wissenschaftliche Würdigung erhielt. Abgesehen von einigen Lexikoneinträgen und kurzen Erwähnungen sind bislang erschienen: Konstantin Kaiser: Nicht fremde Weite. Der Lyriker, Journalist und Übersetzer Joseph Kalmer. In: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst (Wien) 2 (1987), S. 52-59; Volker Kaukoreit: ,.... und bitte Sie Kalmer und Kramer von mir zu grüßen“. Otto Basils Kontakt zum englischen Exil nach 1945 am Beispiel von Joseph Kalmer und Erich Fried. In: Volker Kaukoreit, Wendelin Schmidt-Dengler (Hg.): Otto Basil und die Literatur um 1945. Tradition — Kontinuität — Neubeginn. Wien: Zsolnay 1998 (= Profile. Magazin des Österreichischen Literaturarchivs 2), S. 91-116 [überarbeitete Fassung in: Ders.: Grundlagenforschung und Interpretation. Schnittstellen zwischen Archiv und Literaturwissenschaft an Beispielen der deutschsprachigen Literatur seit 1945. Wien: Habil.-Schrift 2003, S. 28-61]; Tanja Gausterer: Der Literaturvermittler Joseph Kalmer. Versuch einer Annäherung. Dipl. Arb. Wien 2004. 2 Vgl. Joseph Kalmer an Rudolf Felmayer, 8.10. 1958; Nachlass Joseph Kalmer im Österreichischen Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (NL JK, ÖLA). 3 Vgl. Joseph Kalmer an Otto Basil, 2.8. 1946; Handschriften-, Autographen- und Nachlass-Sammlung der Österreichischen Nationalbibliothek (HAN), Sig.: 1208/8-1. 4 Vel. Joseph Kalmer an Heimito von Doderer, 22.12. 1951; HAN, Sig.: 529/14-1. 5 Vel. Kaukoreit:: ,,... und bitte Sie Kalmer und Kramer von mir zu grüßen“. (Anm. 1), S. 108 u. Gausterer: Der Literaturvermittler Joseph Kalmer (Anm. 1), S. 74f u. 94. 6 Mulk Raj Anand: Der Unberührbare. Aus dem indischen Englisch von Joseph Kalmer. Nachwort von Dieter Riemenschneider. Zürich: Unionsverlag 2003 [zuerst: Wien u.a.: Europa-Verlag 1954], Arturo Barea: Spanien-Trilogie. Hamburg: Europa-Verlag 2004 [zuerst: „Hammer oder Amboß sein“. Wien, Zürich: Europa-Verlag 1955]. 7 Josef Kalmer: Europäische Lyrik der Gegenwart 1900-1925. In Nachdichtungen von Josef Kalmer. Wien: Verlagsanstalt Dr. Zahn und Dr. Diamant 1927 (=Weltanthologie des 20. Jahrhunderts1). 8 Vgl. Mitgliedsausweis der Versicherungsanstalt der Presse; NL JK, ÖLA. 9 Vgl. Joseph Kalmer: War Ronsard ein Slawe?; Typoskript; NL JK, ÖLA. 10 Vgl. Joseph Kalmer: Agent Kalmer; Typoskript; NL JK, ÖLA. 11 Vgl. Ausweis der österreichischen Pressekammer; NL JK, ÖLA. 12 Joseph Kalmer an Otto Basil, 25.1. 1947; Archiv der Theodor Kramer Gesellschaft (A TKG). 13 Joseph Kalmer an Robert Neumann, 18.9. 1939 (zit. n. Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (Hg.): Österreicher im Exil. Großbritannien 1938-1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1992, S. 407). 14 Paul Roubiczek, Joseph Kalmer: Warrior of God. The Life and Death of John Hus. London: Nicholson and Watson 1947. 15 Vgl. Joseph Kalmer an Robert Neumann vom 18.9. 1939. In: Österreicher im Exil. Großbritannien 1938-1945. (Anm. 13), S. 407. 16 Vgl. Robert Neumann an den Herausgeber des „Daily Telegraph“, 12.8. 1940. In: Österreicher im Exil (Anm. 13), S. 382f. 17 European Correspondents [Joseph Kalmer]: Die czechoslowakische Presse in Großbritannien. Eine Waffe im Kampfe gegen Hitlers „Neue Ordnung“; Typoskript; NL JK, OLA. 18 Vgl. Home Office Aliens Department an Joseph Kalmer, 7.12. 1942; NL JK, ÖLA. 19 Vgl. dazu die Notiz im „Aufbau“ (New York), Nr. 21 vom 21.5. 1941, 8.8. 20 Vgl. Typoskript; NL JK, ÖLA. 21 Vgl. Willy Verkauf-Verlon: Die politische und kulturelle Tätigkeit der freien Österreicher im Nahen Osten in den Jahren 1933-1945. In: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands u. Dokumentationsstelle für neuere deutsche Literatur (Hg.): Österreicher im Exil 1934 bis 1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1977, S. 224-228. Hier S. 228. 22 Joseph Kalmer an Otto Basil, 24.10. 1946; A TKG. 23 Hugh R. Trevor-Roper: Hitlers letzte Tage. Zürich: Amstutz, Herdeg 1948. 24 Charles Patrick Fitzgerald: Revolution in China. Frankfurt/M.: Europäische Verlagsanstalt 1956. 25 Diese Artikel trugen meist „reißerische“ Titel wie „Kernsäure macht immun gegen Krebs - Selbstverteidigung des menschlichen Körpers“ oder „Europas Seen sind gefährdet. Teufelsflieder bedroht uns“; vgl. Typoskripte; NL JK, ÖLA. 26 Vgl. Verzeichnis der für den Wiederaufbau der österreichischen Presse geeigneten Journalisten, erstellt von Oscar Pollak (London) für Commander Dickinson (London), 12.8. 1944. In: Österreicher im Exil (Anm. 13), S. 394. 27 Joseph Kalmer an Hannelore Valencak, 13.2. 1958; NL JK, ÖLA. 28 Vel. Joseph Kalmer an Erica Kalmer, 20.6. 1956; NL JK, OLA. 29 Vel. Joseph Kalmer an Erica Kalmer, 12.7. 1956; NL JK, OLA. 30 [Anonym]: ,,Die Zeitung“; Die Zeitung, Nr.1 vom 12.3.1941, S.1. 31 Die bisher tradierte Meinung, wonach Sebastian Haffner im Internierungslager Hans Lothar die Idee zur „Zeitung“ mitteilte, ist falsch. (vgl. z.B. Werner Röder: Die deutschen sozialistischen Exilgruppen in Großbritannien. Hannover: Verlag für Literatur und Zeitgeschehen 1968, S. 132) Vielmehr trat der frühere Geschäftsführer der „Frankfurter Zeitung“ Hans Lothar mit seinem Ansinnen an Haffner heran. (vgl. dazu Sebastian Haffner: Als Engländer maskiert. Ein Gespräch mit Jutta Krug über das Exil. Stuttgart, München: Deutsche VerlagsAnstalt 2002, S. 42fu. Charmian Brinson, Marian Malet: Die Zeitung. In: William Abbey u.a. (Hg.): Between Two Languages. German-speaking Exiles in Great Britain 1933-45. Stuttgart: Verlag Hans-Dieter Heintz, Akademischer Verlag 1995, S. 215-243. Hier S. 216). 32 Memorandum, 9.9. 1940 (zit. n. Brinson, Malet: Die Zeitung [Anm. 31], S. 219). 33 [Anonym]: „Die Zeitung“; Die Zeitung, Nr.1 vom 12.3.1941, 8.1. 34 Vgl. Röder: Die deutschen sozialistischen Exilgruppen in Großbritannien (Anm. 31), S. 132. 35 Vgl. Brinson, Malet: Die Zeitung (Anm. 31), S. 220. 36 Zit. n. Brinson, Malet: Die Zeitung (Anm. 31), S. 220. 37 Vgl. Haffner: Als Engländer maskiert (Anm. 31), S. 50-52. 38 John Thwaites an Hans Vogel vom 3. August. 1944 (zit. n. Brinson, Malet: Die Zeitung. [Anm. 31], S. 241). 39 Zum Feuilleton in der „Zeitung“ vgl. Donal McLaughlin: „Whilst this London is being shaken by German Bombs“: Writing in German in British Exile [1939-1945]. In: Siglinde Bolbecher u.a. (Hg.): Literatur und Kultur des Exils in Großbritannien (= Zwischenwelt 4). Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1995, S. 102-113; ders.: Women only? The Feuilleton of Die Zeitung (1941-1945). In: Ian Wallace (Hg.): Aliens — Uneingebürgerte. German and Austrian Writers in Exile. Amsterdam, Atlanta: Rodopi 1994 (= Amsterdamer Beitrage zur neueren Germanistik, Bd. 37), S. 237-251. 33