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ORPHEUS IN DER ZWISCHENWELT 2 Eine leicht gekürzte deutsche Übersetzung der im Original 55seitigen Broschüre hat übrigens der Leipziger Reclam-Verlag 1979 im Rahmen einer Sammlung von Sollertinskys Schriften (Von Mozart bis Schostakowitsch.) veröffentlicht. Nach ihr wird hier zitiert. 3 Schoenberg Rehearsals, in: The Canon. Australian Journal of Music 3 (1949) Nr.2 (September 1949. Arnold Schoenberg Jubilee Issue) 92f.; dt.: Schönberg-Proben, in: Stimmen. Monatsblätter für Musik Nr. 16 (1949) 459£. 4 Bezieht sich auf den Klavierliederzyklus Fiinfzehn Gedichte aus „Das Buch der hängenden Gärten“ von Stefan George op.15. 5 Iwan I. Sollertinsky, Von Mozart bis Schostakowitsch. Essays, Kritiken, Aufzeichnungen, Leipzig 1979, S.211f. 6 das. S.190 7 September 1934, zit. n. Boris Schwarz, Arnold Schönberg im russischen Kulturkreis, in: Rudolf Stephan (Hrsg.), Bericht über den 1. Kongreß der Internationalen Schönberg-Gesellschaft (=Publikationen der Internationalen Schönberg-Gesellschaft 1), Wien 1978, S.190; sh. auch Jakob Bruk, Arnold Schönberg in Rußland, in: Katalog Arnold Schönberg und Wassily Kandinsky. Malerei und Musik im Dialog, Moskau, Pinakotheka 2001, S.60, sowie den später genannten Briefwechsel mit Eisler im Arnold Schönberg Center. 8 Schwarz, a.a.O. S.190 9 wo mir erste Anfragen negativ beschieden worden sind. 10 Zum Gesamtkomplex der Schönbergschen Pädagogik sh. Sointu Scharenberg, Überwinden der Prinzipien. Betrachtungen zu Arnold Schönbergs unkonventioneller Lehrtätigkeit zwischen 1898 und 1951, Saarbrücken 2002. 11 Arnold Schönberg Center T 39.14 12 in einem Brief an den Musikverleger Carl Engel 12.12.1938 (Sointu Scharenberg a.a.O., S.306f.) 13 in einem Brief an Frank Pelleg, Los Angeles 26.4.1951 (Briefe S.297f.) 14 Arnold Schönberg an Hanns Eisler, Chautauqua 16.7.1934; Arnold Schönberg an Hanns Eisler, 20.8.1934; Hanns Eisler an Arnold ORPHEUS TRUST Schönberg, London 4.9.1934 15 Rudolf Kolisch, Schüler Schönbergs und Sevéiks, hat an dieser Stelle das Lagenprinzip grundsätzlich in Zweifel gezogen. 16 (in Rufers Verzeichnis Das Werk Arnold Schönbergs C 174). Original: Arnold Schönberg Center T 38-08/09. Mr. Lawrence Schoenberg sei für die Erteilung der Abdruckrechte herzlich gedankt, Therese Muxeneder und Eike Rathgeber (Arnold Schönberg Center Wien resp. Projekt Kritische Ausgabe der Schriften Arnold Schönbergs) für wertvolle Hinweise und die Durchsicht der Transkription. Offensichtliche Schreibfehler sind stillschweigend korrigiert; die Textlegung entspricht, vom Zeilenumbruch und einigen Anpassungen im Layout abgesehen, den Vorlagen. Schönbergsche Klammern, auch eckige, werden stets als runde wiedergegeben, eckige bedeuten hier Zusätze des Herausgebers. 17 Datierung: „Anfangs August 1934“ 18 „oder Bahn“ eingefügt; am Rand: „Eisenbahn“ 19 Bezieht sich auf die folgende Seite. Die Paginierung ist zu einem späteren Zeitpunkt generell mittels Stempel erfolgt; Seite „1“ ist vorgeschaltet, wurde jedenfalls unabhängig von den ‚inhaltlichen’ Überlegungen mit abweichendem Schreibstoff notiert. 20 Im Original folgt: „imstande ist,“ 21 nicht ausgefüllt. 22 Vor dem „a)“ vorgeschaltet ein „A)“, dem kein B) entspricht. 23 bricht ab. 24 Nachgetragen: „und die Lehrer“ 25 Original: „sowie“ 26 am oberen Rand: „moderne Intervalle und Intervallfolgen / moderne Vokalisen / Textaussprache“ 27 am oberen Rand: „Tongedächtnisübung / optische / akustische Täuschungen“ 28 am oberen Rand: „Kompositionsschule 29 Faksimile in: Scharenberg a.a.O., S.294f. 30 handschriftlich: „a copy among doublets“ von 19“ Arnold Schönberg war eine der zentralen ästhetisch-moralischen Instanzen in den musik-kulturellen Debatten der frühen Nachkriegszeit. Fast als ein Gegenpol zu Hindemith wurde er zur entscheidenden Alternative zum vorherrschenden neoklassizistischen Rationalismus in der brennenden Frage „Wie sollen wir aufbauen?“ — die die Zeitschrift Melos bereits 1946 programmatisch stellte." Daß Schönberg nicht zurückgekehrt ist, hat seine Funktion als Projektionsfläche für verschiedenste Interessen — wohl ebenso wie bei Hindemith — noch verstärkt. Selten allerdings ist dabei die Frage des Exils explizit mitdiskutiert worden, vielmehr rückte man die Auseinandersetzung auf eine vermeintlich innerästhetische Ebene. Das Ausblenden einer solchen existentiellen Dimension war wohl deshalb möglich, weil sich die meisten intensiveren Bemühungen um eine Rückkehr exilierter Künstler zunächst weitgehend auf solche konzentrierten, die man ihrer intellektuellen oder künstlerischen Kapazitäten ebenso wie ihrer Prominenz und ihrer internationalen Kontakte wegen um Mithilfe beim Wiederaufbau der Gesellschaft bat — dabei ging es offensichtlich weniger um die Wiedergutmachung des zugefügten Unrechts, als um die Rekonstitution einer deutschen bzw. österreichischen Kultur. Wenn im folgenden Versuche thematisiert werden sollen, Schönberg zur Rückkehr zu bewegen, so geht es in erster Annäherung um die Frage, in welchen Kontexten solche Aktivitäten entstanden. Im Falle Arnold Schönbergs konnte man sich schon seines Alters wegen nicht zu lange Zeit lassen. Alle drei derzeit bekannten diesbezüglichen Pläne gehören ins Umfeld der kulturellen Standortbestimmungen der frühen Nachkriegszeit. Bereits im Frühjahr 1946 erreichten Schönberg Anfragen aus Wien (als Vermittler scheint vor allem der künstlerische Direktor der Universal Edition, Alfred Schlee, fungiert zu haben). In Deutschland bemühte man sich nicht ganz so früh um ihn, sondern erst 1949 77