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ORPHEUS IN DER ZWISCHENWELT

(2)

2) Die"schioksaklhaften" Veränerungen im Hauptthema und
eventuell auch im Seitenthena.

3) Die Ve rungen in der Sataweise oder Instrumentation
trots un erten Charakter und Ausdruck.

4) Kleine Varianten und Variabionen in Nebensächlichen.

}
Die Coda.

1) Kürzere Sonigaektgp bestehen aus:
a)/ kärser@kadenzartigen Ulnheiten /nehreren
>) aus/rasbh rickehremenModulationen, /mehreren

die Motivfragmente verarbeiten,
s) ere yee Reduktion solcher Einheiten
führt zurück zur Tonika. .

2) Ansgedehntere und selbntiinäigere Kodasftze bestehen aus
mehseen GolchenGruppen diedann auch harmonisch kontrastieren,
Das eigentliche Ende ist dann Ähnlich ausgeführt wie die
uhter 1) beschriebenen kürzeren Kodas,

Eine gewisse Ähnlichäkeit nit einer Durchführang ist
oft nashweisber,

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19. DIB. TEGHHIK DER VARIATION

GR, Illuétriert durch Beethovens ¢ Moll um Ulabelli Variationen
und Brahas Variationen über ein Thema von Haydn.
(Diesex. Analysen wersen -enisatens 3 bis 4 Klassen
erfordern,?}
ana Anwendung der Variationentechnix in aleren .erken,
133)D10 Technik der entwickelnden Variation.

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ANALYSEN EINEBREIBE MEINER EIGENEN WERKE AUF
DER. GNURDIGE DER VORHERXK DARGESTTLLTEN
THEORETISCHEN BASIS,

EB kommen in betracht Kamnermusik und Orchesterwerke
meiner wichtigsten STilporioden.

)9-0 9-0-9694 9-0~ 24
erläutern und in direkten Zusammenhang mit seinem Kom¬
ponieren zu stellen.

Auf diesem durchaus konkreten Stand waren die Verhandlun¬
gen mit Baden-Baden, als Schönberg die Einladung Wolfgang
Steineckes erhielt, zu den Darmstädter Ferienkursen zu kom¬
men.” Offensichtlich war es im Kontext des vor allem von Rufer
und Winfried Zillig mit Unterstützung der amerikanischen
Militärregierung in Berlin verfolgten Planes, Schönberg zu¬
mindest für eine Vortragsreise nach Europa zu holen, auch zu
Gesprächen mit Steinecke gekommen, der dabei sehr wahr¬
scheinlich auch von Rosbauds Plänen Schönbergs Übersiedlung
betreffend gehört haben wird. Obwohl Steinecke in seinem Brief
vor allem über einen temporären Aufenthalt zu den Ferienkursen
1949 schreibt, schließt er mit der Bemerkung:

Eine besondere Auszeichnung wäre es natürlich für uns al¬
le, wenn Sie bei dem Gedanken an eine Übersiedlung nach
Deutschland gerade Darmstadt oder seine nähere Umgebung
in Erwägung ziehen würden.”

Ob Heinrich Strobel tatsächlich, wie Schönberg vermutet hat¬
te, gegen Rosbauds Pläne zu seiner Übersiedlung nach Baden¬
Baden arbeitete, ist auf dem bisherigen Kenntnisstand nicht zu
klären, sicher aber ist, daß Rosbaud nun einen anderen Konkur¬
renten um Schönberg hatte: Steinecke und das musikkulturel¬
le Flaggschiff der amerikanischen Zone, die Darmstädter Ferien¬
kurse, die 1948 bereits den Beginn der ersten Kammersinfonie
als Emblem gewählt und damit Schönberg programmatisch zu
ihrem Gewährsmann erklärt hatten.“ Dieses Programm woll¬
te Steinecke ausbauen — und das wußte Rosbaud sicher genauso,
konnte es aber dennoch offenbar trotz intensiver Bemühungen
nicht zu einem konkreten Angebot an Schönberg bringen. Er
hat sich offenbar lange nicht bei Schönberg gemeldet, denn die¬
ser fragte deshalb wiederholt bei Rufer nach.

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Augenscheinlich bemerkte auch dieser, daß es nicht so ein¬
fach war, Schönberg nach Europa zu holen. Im April schreibt
er an Schönberg:

Dies ist ein Zwischenbericht über die Situation. Das Gelingen
von Projekt A (1) fiir Ihre Reise, das Mr. Evarts in Händen hat,
scheint von so viel Dingen abzuhdngen und auch zeitlich so un¬
sicher (ob es bis Juni realisierbar ist), daß ich nun alles von
Projekt B erhoffe. Dazu habe ich geschrieben 1. (allerdings noch
in dem früheren Baden Badener Stadium) an Menuhin, den ich
vor 2 Jahren hier kennenlernte. Unter Betonung meiner persön¬
lichen Initiative bat ich ihn um Rat und Tat bei meinem Versuch,
Ihre Übersiedlung (eventuelle) nach Baden Baden zu erwirken.
Er antwortete mit einem sehr noblen und herzlichen Brief, daß
er den Ertrag eines seiner nächsten Konzerte in Deutschland
— ich hatte ihn mit keinem Wort um finanz. Unterstützung ge¬
beten — fiir Ihre Reise nach B.B. zur Verfügung stelle.”

Zum zweiten hatte Rufer Kontakt mit der BBC aufgenom¬
men und tiberlegt, ob Schénberg, wenn eine Einladung durch
die amerikanische Militärregierung sich nicht erreichen ließe,
dann von England oder der Schweiz aus einreisen könnte, was
leichter zu organisieren wäre. Schönberg aber will sich den
Strapazen einer solchen Reise über England nicht aussetzen und
lehnt auch die Idee ab, er könne dort nicht nur sprechen, son¬
dern auch dirigieren.

Im Juli, nachdem klar ist, daß es in diesem Sommer nicht
zu einer Europareise Schönbergs kommen würde — die Darm¬
städter Ferienkurse waren fast zuende und hatten ohne ihn statt¬
gefunden -, berichtet Rosbaud ausführlich, ja fast beschwörend
über den Stand der Dinge und deutet auch sein Verhältnis zu
Darmstadt an:

Das schlechte Gewissen, das ich habe, weil ich so lange mit
einer Antwort auf Ihren Brief warten lassen mußte, hat von Wo¬
che zu Woche stärker geschlagen. Von Woche zu Woche habe
ich gehofft, Ihnen Definitives über meinen Vorschlag mitteilen
zu können. Leider sind alle Zusagen, die man mir von den ma߬
gebenden Stellen gemacht hat, nur zum Teil gehalten worden.
Da außerdem durch die augenblickliche Unklarheit in der
Leitung des Südwestfunks auch in diesem Institut Entscheidun¬
gen nicht zu erreichen waren, kann ich Ihnen heute leider nicht
mit dieser Präzision eine Antwort zukommen lassen, wie ich es
gewünscht hätte.

Bei einem so wichtigen Unternehmen, wie es mein Vorschlag
darstellt, mußte ich die Verpflichtungen und bindenden Ver¬
sprechungen aller maßgebenden Stellen haben. Ich war daher
zu allererst nach Rücksprache mit hiesigen französischen Stellen
in Paris und habe die Angelegenheit am Ministerium zur Sprache
gebracht. Ich besitze dort die Unterstützung einer in allen kul¬
turellen Dingen sehr aufschußreichen Persönlichkeit. Überall
habe ich größtes Interesse an dem Plan vorgefunden, man er¬
klärte mir jedoch, daß es sich bei der Ausführung um die Zusam¬
menarbeit der verschiedensten Instanzen handeln müsse.

Ich habe daher auch die anderen wesentlichen Instanzen in
meine Verhandlungen einbezogen: Es sind dies die städtischen
Behörden von Baden-Baden und der Südwestfunk selbst.

Beide Instanzen befinden sich in den letzten Monaten in ei¬
nem Übergangszustand, der erst in einigen Wochen, spätestens
wohl zum Herbst dieses Jahres, entschieden sein wird. In die¬
sem Übergangsstadium sind aber bindende Zusagen von bei¬
den Stellen nicht möglich. Die städt. Behörden werden bis zum
Herbst wieder Herr des größten Teils ihrer Räumlichkeiten und