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Siebenbürgen. November Beitritt zum Dreimächtepakt wie auch Bulgarien, Rumänien und die Slowakei. Dezember: Abschluß eines „ewigen Freundschaftvertrages“ mit Jugoslawien. April 1941: Ministerpräsident Päl Teleki stirbt durch eigene Hand, nachdem von deutscher Seite eine Beteiligung Ungarns beim Überfall auf Jugoslawien gefordert wird. Sein Nachfolger Läszlö Bärdossy schließt sich dem Feldzug Hitlers an und läßt die ungarische 3. Armee in Jugoslawien einmarschieren. Ungarn erhält als Lohn u.a. Teile der Vojvodina und die Baranya. In Novi Sad richten die ungarischen Besatzungstruppen unter General Feketehalmy-Czeydner ein Massaker an Tausenden Serben und Juden an. Juni 1941: Eintritt Ungarns in den Krieg gegen die Sowjetunion. Im Dezember erkärt Ungarn den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg. Jänner 1943: Die ungarische 2. Armee wird bei den Schlachten am Don völlig aufgerieben, 40.000 Soldaten verlieren ihr Leben, 60.0000 geraten in Kriegsgefangenschaft. Horthy versucht über die tschechoslowakische und die polnische Exilregierung Kontakte zu den Westalliierten aufzunehmen. März 1944: Treffen Hitler - Horthy auf Schloß Kleßheim; deutsches Ultimatum an den Reichsverweser: Sollte keine das Deutsche Reich voll unterstützende Regierung in Ungarn ernannt werden, stünde eine Besetzung Ungarns bevor. Nach der Einsetzung einer Kollaborationsregierung unter Döme Sztöjai (ehemaliger ungarischer Gesandter in Berlin) besetzen am 19. März deutsche Verbände Ungarn. Neue ungarische Divisionen werden an die Ostfront geschickt. Als von Deutschland Bevollmächtigte für die „Lösung der Judenfrage“ treten der deutsche Gesandte, SS-Brigadeführer Edmund Veesenmayer, und Adolf Eichmann in Budapest auf. Bis 9. Juli dauern die Deportierungen der jüdischen Bevölkerung aus der Provinz in die Vernichtungslager an. Juli 1944: Massive Luftangriffe der Alliierten auf Budapest. Die sowjetischen Streitkräfte befreien Minsk, die Hauptstadt Weißrußlands, wo vor dem deutschen Überfall 80.000 Juden gelebt hatten, und finden zehn Überlebende. BBC meldet, daß 400.000 Juden aus Ungarn in die deutschen Vernichtungslager deportiert worden seien. Internationaler Druck auf Horthy, vor allem durch den schwedischen König, die Schweiz, den Vatikan und das Internationale Rote Kreuz. Raoul Wallenberg trifft als Sonderbeauftragter Schwedens in Budapest ein. August 1944: Die sowjetische Armee überschreitet die tschechoslowakische Grenze; slowakischer Aufstand im Industriegebiet um Banskä Bystrica. Nach dem militärischen Ausscheiden Rumäniens (Kriegserklärung an Deutschland) dringt die sowjetische Armee über Siebenbürgen nach Ungarn ein. Fluchtbewegung der Siebenbürger Sachsen über Ungarn. Eichmann und sein Stab verlassen Budapest. 28. August: Der Horthy loyale Generaloberst Géza Lacatos bildet eine neue Regierung. Bemühungen, aus dem Krieg auszuscheiden und einen Waffenstillstand mit der UdSSR zu erreichen. Eine dementsprechende Verlautbarung erfolgt am 15. Oktober über den Rundfunk. Unter der Leitung von SS-Hauptsturmführer Otto Skorzeny wird Miklös Horthy jun. entführt und werden wichtige Regierungsstellen gestürmt. Horthy gibt seinen Rücktritt bekannt und wird in deutsche Schutzhaft genommen. Einsetzung der nationalfaschistischen Pfeilkreuzler-Regierung unter Ferenc Szälasi. Rückkehr Eichmanns nach Budapest. Die deutschen SS-Vertreter Edmund Veesenmayer und Otto Winkelmann fordern vom neuen ungarischen Innenminister Gäbor Vajna die Überstellung von „Leihjuden‘“ an das Deutsche Reich. November 1944: Mit Hilfe der Pfeilkreuzler wird die von den Deutschen geplante Deportation der ungarischen Juden aus Budapest begonnen. Tausende Juden werden durch die Pfeilkreuzler am Ufer der Donau erschossen. Jüdische Frauen und Männer werden an die österreichische Grenze nach Hegyeshalom-Nickelsdorf getrieben und der SS übergeben. Die Zahl der bis zum 1. Dezember 1944 ausgelieferten „LeihJuden“ insgesamt 76.209. Der größte Teil kommt entweder auf Todesmärschen quer durch Ostésterreich, in Konzentrationslagern oder beim Bau des sogenannten Südostwalls ums Leben. Im Dezember werden die verbliebenen Budapester Juden in der Pester Innenstadt in einem Ghetto zerniert. Ab Weihnachten werden die ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter auf Lager in der Steiermark, Burgenland, Niederösterreich aufgeteilt; unterstellt sind sie der Gauleitung bzw. Kreisleitungen; die Bewachung setzt sich aus SS, Gendamerie, Volkssturm, Hitlerjugend zusammen. 17. Jänner 1945: Befreiung des Stadtteils Pest durch die Rote Armee, im Ghetto haben 70.000 Menschen überlebt. In Debrecen wird unter dem Befehlshaber der ungarischen 1. Armee, Bela Miklös von Dälnoki, eine Militärregierung gebildet, die am 20. Jänner 1945 in Moskau einen Waffenstillstand mit den Alliierten unterzeichnet und auf alle Gebietsgewinne der letzten Jahren verzichtet. Allerdings dauern die Kriegshandlungen im westungarischen Teil bis April an. 13. Februar: Ende der Schlacht um Budapest; 38.000 zivile Opfer. Der steirische Gauleiter ordnet die Liquidierung von erschöpften und kranken ZwangsarbeiterInnen an. Im März werden 20.000 jüdische Arbeitsdienstler der ungarischen Armee teils zu Fuß oder per Bahn (aus Köszeg, Bratislava und Sopron) nach Österreich verbracht; in Todesmärschen entlang des Neusiedlersees, durch das Donautal oder Ennstal, über den Pyhrnpaß nach Mauthausen, dann Gunskirchen getrieben. Von den 40.000 ungarischen Juden, die sich vor Kriegsende auf österreichischen Boden befanden, überleben weniger als die Hälfte. Miklös Horthy wird nicht als Kriegsverbrecher angeklagt und auf Druck der USA nach 1945 aus der Haft entlassen. Er stirbt 1957 in Estoril, im portugiesischen Exil. Miklös Horthy jun. wird am 4. Mai 1945 in Niederdorf (Villabassa) von amerikanischen Truppen befreit — er war mit 130 prominenten „Sonderhäftlingen“ (darunter Kurt Schuschnigg mit Familie) vom KZ Dachau nach Südtirol transportiert worden. Ferenc Szälasi wird der Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt und am 12. März 1946 in Budapest hingerichtet. Zusammengestellt von Siglinde Bolbecher 73