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Konsulat, Laibach an den Herrn Bundesminister fuer Auswärtige Angele¬
genheiten Egon BergerWaldenegg, Wien, Laibach, 27.9.1934.

19 AdR, NPA/7, Foll. 90, Österreichische Gesandtschaft Belgrad, an
das Bundeskanzleramt, Auswärtige Angelegenheiten, Wien, Belgrad,
6.10.1934.

20 AdR, NPA/715, Foll. 278, Österreichisches Konsulat, Laibach, an die
Österreichische Gesandschaft in Belgrad, Laibach, 27.10.1934.

21 AdR, NPA/715, Foll. 357, Österreichisches Konsulat Laibach an das
Bundeskanzleramt, Auswärtige Angelegenh., Wien, Laibach, 21.11.1934.
22 AdR, NPA/715, Foll. 415.

23 AdR, NPA/715, Foll. 527, Österreichisches Konsulat Laibach, an das
Bundeskanzleramt, Auswärtige Angelegenheiten, Wien, 16.3.1935.

24 AdR, NPA/715, Foll. 567, Österreichisches Konsulat Zagreb an die
Österreichische Gesandtschaft Belgrad, Zagreb, 12.4.1935.

25 AdR, NPA/715, Foll. 571, Abschrift eines Berichtes der Bundespoli¬
zeiexpositur auf dem Bahnhofe in Spielfeld, Z. 20/89 -1935, 23.4.1935,
an den H. Hofrat und Polizeidirektor in Graz.

Heimo Halbrainer

26 AdR, NPA/715, Foll. 599, Bundes-Polizeiexpositur auf dem Bahnhof
in Spielfeld, pro actis, Z.20/151 — 1935, 15.6.1935.

27 PAAA, Abteilung II, 5 Österreich, 502/6, Brief Rodenbüchers an das
Berliner Außenministerium, Berlin 29.3.1935.

28 Ibid., Bericht des deutschen Konsulats Zagreb an das Außenministe¬
rium Berlin, Zagreb, 2.4.1935.

29 Ibid., Bericht des deutschen Konsulats Zagreb an die deutsche Ge¬
sandtschaft nach Beograd, Zagreb, 3.4.1935; Telegramm des deutschen
Konsulats Zagreb an das Berliner Außenministerium, Zagreb, 27.4.1935.
30 AdR, BKA, 22/gen., 303.568/1935, Verhältnisse in Jugoslawien,
Grenzgebiete, „Der Sicherheitsdirektor des Bundes für das Land Steier¬
mark an BKA“, Graz, 24.7.1935.

Vergleiche zu den Ausführungen über nationalsozialistische Flüchtlinge in
Jugoslawien den Aufsatz von Rene Geoffroy über „Braune Spuren“ in Un¬
garn, der einige interessante Querverbindungen und Ergänzungen zu dem
von Dusan Necak Ausgeführten bietet. Zu finden im ZW-Schwerpunktheft
„Exil in Ungarn“, S. 50-60, erschienen im März 2007.

Im Lagebericht 1938 über die illegale kommunistische und marxisti¬
sche Bewegung Deutschland der Geheimen Staatspolizei heißt es im
Zusammenhang mit der Taktik und Tätigkeit der illegalen KPÖ seit
dem Anschluß der Ostmark u.a., dass „im August 1938 in Marburg
(Jugoslawien) eine Grenzstelle für die Bearbeitung der Steiermark
und evtl. Kärntens“ geschaffen wurde.! Informationen über diese
Stelle in Marburg/Maribor erhielt die Gestapostelle Graz und da¬
mit in der Folge das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin durch ei¬
nen V-Mann der Gestapo, der als führender Funktionär der KPÖ
Steiermark 1938 beim Neuaufbau der illegalen KPÖ mitgewirkt
hatte.?

Doch so neu, wie angegeben, war diese Auslandsstelle in Mar¬
burg nicht; sie wurde lediglich im Sommer 1938 neu ausgerichtet
und von bislang politisch nicht in Erscheinung getretenen Kadern
angelaufen. Im Folgenden soll nach einem kurzen Rückblick in
die Zeit zwischen 1934 und 1938, als Marburg bereits ein Ort
war, von wo aus illegale Aktivitäten gegen den austrofaschisti¬
schen Ständestaat organisiert worden waren, auf Marburg und
Zagreb als jene Orte eingegangen werden, an welchen ab 1938
Auslandsorganisationen von österreichischen Widerstandsgruppen
der Kommunisten, Revolutionären Sozialisten und Monarchisten
existierten. Dabei werden die Tätigkeiten dieser Auslandsorgani¬
sationen sowie ihr Wirken im Inland thematisiert. Abschließend
wird auf die Folgen für die in Marburg und Zagreb Wirkenden
eingegangen.

Nachfebruarzeit 1934 in Marburg

Bereits während der Kämpfe im Februar 1934 tauchte Jugosla¬
wien als mögliches Fluchtziel in den Köpfen jener auf, die sich,
die Niederlage vor Augen, von ihren Kampfgebieten zurückzu¬
ziehen begannen. Zahlreiche Mitkämpfer von Koloman Wallisch,
die mit ihm am 13. Februar in die Berge südlich von Bruck an der

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Mur, ins Hochalpengebiet, flohen, versuchten nach Jugoslawien
zu gelangen, was auch in der Presse verlautbart wurde, u.a. um
den Kampfwillen in jenen Orten zu brechen, wo noch Kämp¬
fe stattfanden. So berichtet etwa das Grazer Volksblatt in seinem
6-Uhr-Blatt am 14. Februar:

... euer vergötterter Koloman Wallisch ist unter Deckung von 00
Mann am Morgen des 13. Februar aus Bruck entflohen; er beabsich¬
tigt, sich nach Jugoslawien in Sicherheit zu bringen.

Wallisch ist letztlich nicht nach Jugoslawien geflohen, sondern
in den Norden, wo er am 18. Februar verhaftet und trotz politi¬
scher Immunität — er war Abgeordneter des Nationalrats - am
19. Februar zum Tode verurteilt wurde.“ Andere gelangten — wie
beispielsweise der Bürgermeister von Voitsberg und Führer des
Republikanischen Schutzbundes Hans Steiner, auf den, wie ein
Radiobericht verkündete, eine Kopfsumme von 1.000 S ausge¬
setzt wurde — illegal über den Radlpass nach Marburg. Dabei
wurden sie — wie ein Bericht der Gendarmerie von Bleiburg am
23. Februar zeigt — von der Bevölkerung von Prevalje/Prävali po¬
sitiv aufgenommen und „reichlich bewirtet“, ehe sie weiter nach
Marburg gingen.” Während im Konsumvereinsgebäude in Preval¬
je eine Auslandsnachrichtenstelle der Sozialdemokratischen Partei
geschaffen wurde, die alle relevanten Informationen sammelte und
nach Brünn/Brno zur Exilleitung der Partei weitergab,° wurde in
Marburg ein Emigrantenverein gebildet, der vom ehemaligen ju¬
goslawischen Minister Kokovi& gefördert wurde.

Eine andere Möglichkeit nach Jugoslawien zu fliehen als über
den Radlpass war der Weg über Klagenfurt, den beispielsweise
Willi Scholz gewählt hatte. Scholz war ein führender Vertreter der
Jungfront, der linken Opposition innerhalb der Sozialdemokra¬
tischen Partei, der auch Ernst und Otto Fischer, Ditto Pölzl u.a.
angehört hatten, und Mitglied des Grazer Parteivorstandes der
Sozialdemokratischen Partei.’

Ich durfte natürlich nicht legal ausreisen. Jetzt habe ich folgendes
gemacht. Es gab damals diesen plombierten Zug von Klagenfurt nach