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4 Hier seien angeführt: Gabriele Rosenthal: Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen. Frankfurt/M. 1995. Sowie: Reinhard Sieder: Erzählungen analysieren? Analysen erzählen. In: Karl R. Wernhart, Werner Zips (Hg.): Ethnohistorie. Rekonstruktion und Kulturkritik. Eine Einführung. Wien 1998, 145-172. 5 Iraude Bollauf: Dienstmädchen-Emigration. Die Flucht jüdischer Frauen aus Österreich und Deutschland nach England 1938/39. Wien, Berlin ?2011. (Wiener Studien zur Zeitgeschichte. Bd.3. Hg. von Gerhard Botz, Thomas Lindenberger u.a.) 6 AJR Journal, Monatszeitschrift der Association of Jewish Refugees, erscheint seit Jänner 1946. 7 Ronald Stent: Jewish Refugee Organisations. In: Werner E. Mosse (Hg.): Second Chance. Two Centuries of German-speaking Jews in the United Kingdom. Tübingen 1991. (Schriftenreihe wissenschaftlicher Abhandlungen des Leo Baeck Instituts. 48). 579-598, hier 596. 8 Vgl. Reinhard Sieder: Gesellschaft und Person: Geschichte und Biographie. Nachschrift. In: Ders. (Hg.), Brüchiges Leben. Biographien in sozialen Systemen. Wien 1999, 234-264. 9 Interview mit Johanna (Hansi) Tausig, aufgenommen am 23. Februar und 6. März 2006 in Wien, mit Dokumenten und Briefen. S. 4f. (Transkript und Kassetten im Besitz der Autorin Traude Bollauf, Neulerchenfelderstraße 5-7/5/2, 1160 Wien). S. 4f. 10 Interview mit Ilse Gokal, aufgenommen am 26. April 2006 in London. (Transkript und Kassetten im Besitz der Autorin). S. 13. 11 Barbara Esser: Sag beim Abschied leise Servus. Eine Liebe im Exil. Wien 2002, 166. 12 Interview mit Ilse Tysh, aufgenommen am 30. April 2006 in London. (Transkript und Kassetten im Besitz der Autorin). S. 32. 13 Stella Klein-Löw: Erinnerungen. Erlebtes und Erdachtes. Wien, München 1980, 128. 14 Interview mit Ilse Gokal. S. 17f. 15 B. Esser, wie Anm. 11, 200. 16 Interview Ilse Gokal $. 16f; Interview Cilly Haar, aufgenommen am 21. April 2006 in London mit Briefen und Typoskript My Journey to England — 28/08/1939, unveröffentlichte Memoiren, S. 15-18; Interview Hedwig Hollitscher, aufgenommen am 28. Oktober und 11. November 2003 in Wien, S. 26; Interview Charlotte (Lottie) Abraham-Levy, aufgenommen am 24. April 2006 in London, S. 16f; Interview Bertha Reichenthal, aufgenommen am 28. Juni 2005 in Tel Aviv, S. 6; Interview Katie Rich, aufgenommen am 26. April 2006 in London, S. 16f; Interview Johanna (Hansi) Tausig, S. 17f; Interview Thea Scholl, aufgenommen am 28. Juni 2006 in Corinna Oesch Wien, S. 9, 20; Interview Alice Teichowa, aufgenommen am 23. September 2004 in Wien, S. 29, 41; Interview Ilse Tysh S. 37f. (Alle Tonbander und Transkripte im Besitz der Autorin). Siehe auch z.B. St. Klein-Löw, wie Anm. 13, 143-146; B. Esser, wie Anm. 11, 177-189. 17 Interview Cilly Haar S. 10f; Interview Katie Rich S. 14. 18 Interview Charlotte (Lottie) Abraham-Levy, S. 23-26. 19 Interview Katie Rich, S. 4. 20 Interview Katie Rich, S.12f. 21 Interview Katie Rich, S. 7-11. 22 Interview Alice Teichova, S. 17. 23 Interview Alice Teichova, S. 38f. 24 Alice Teichova, Mikuläs Teich: Zwischen der kleinen und der großen Welt: ein gemeinsamer Lebensausschnitt. In: Franz X. Eder (Red.), Institut für Wirtschaftund Sozialgeschichte, Universität Wien (Hg.): Wiener Wege der Sozialgeschichte. Themen - Perspektiven — Vermittlungen. Wien, Köln, Weimar 1994. (Kulturstudien. Bibliothek der Kulturgeschichte. Bd.30). 461-472. - Siehe dazu auch: Alice Teichova, Mikuläs Teich: Zwischen der kleinen und der großen Welt. Ein gemeinsames Leben im 20. Jahrhundert. Bearb. Gert Dressel, Michaela Reischitz. Wien, Köln, Weimar 2005. (Damit es nicht verlorengeht... 55). 25 Interview Johanna (Hansi) Tausig S. 6; siehe auch Brief an Cousin Emil Medak vom 16. Februar 1939, der in der Schweiz ein Visum für die USA abwartete. (Briefe im Besitz Johanna Tausigs, Kopien im Besitz d. Autorin). 26 Interview Johanna (Hansi) Tausig S. 13f. 27 Interview Johanna (Hansi) Tausig S. 15 ? 17; siehe auch Briefe an Cousin E.M. vom 16. Februar, 23. März und 26. Dezember 1939. 28 Interview Johanna (Hansi) Tausig S. 20f. 29 Interview mit „Gerda“, aufgenommen am 23. April 2006 in einem Vorort Londons, mit Dokumenten und Briefen. Das Interview wurde auf Wunsch der Interviewten anonymisiert. 30 Rot-Kreuz-Brief vom 23. März 1942, Kopie im Besitz der Autorin. 31 Interview „Gerda“ S. 31f. 32 Interview ,, Gerda“ S. 38f. 33 Interview ,,Gerda“ S. 36. 34 Interview „Gerda“ S. 51. 35 R. Sieder, wie Anm. 8, 258. 36 Interview „Gerda“ S. 15, 24. 37 Interview „Gerda“ S. 35f. Die Gründung der IFFF geht zurück auf einen Frauenfriedenskongress 1915 in Den Haag. Zum Kongress aufgerufen hatten insbesondere Teile der in der internationalen Frauenwahlrechtsbewegung vernetzten Frauen, und zwar jene unter ihnen, die am Pazifismus und an ihren bislang gepflegten internationalen Beziehungen auch nach Kriegsbeginn festhielten. Bereits die 1915 in Den Haag zusammengekommenen Frauen hatten die Idee einer „Vereinigung der Nationen“ propagiert." An dem bewusst zeitgleich zu den Pariser Vororteverhandlungen der Siegermächte 1919 abgehaltenen zweiten und namensgebenden Kongress in Zürich protestierte die Internationale Frauenliga nicht nur unmittelbar nach ihrem Bekanntwerden gegen die in den Verträgen formulierten Friedensbedingungen?, sondern auch gegen die dort verhandelte Verfasstheit des Völkerbundes, die in den Augen der Frauenliga stärker dem Prinzip gegenseitiger Konkurrenz unter den Nationen diente als dem Prinzip internationaler Kooperation.? Nichtsdestotrotz errichteten die Frauenliga-Aktivistinnen ihre Zentrale, die Maison Internationale, in Genf, wo sie in regem Austausch mit anderen internationalen Regierungs- oder Nichtregierungsorganisationen stehen konnten und versuchten, ihren Anliegen beim Völkerbund Gehör zu verschaffen. Jene Frauen, die sich in der Internationalen Frauenliga engagierten, waren bereits seit vielen Jahren in der bürgerlichen 50 ZWISCHENWELT Frauenbildungs-, Frauenwahlrechts- und Sozialreformbewegung — auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene - tätig, und sie waren fortschrittlichen, vielfach auch sozialistischen Ideen gegenüber aufgeschlossen. Wie viele andere internationale Organisationen war die Frauenliga in nationale Sektionen gegliedert, im Gegensatz zu den meisten anderen wurde jedoch der internationalen Ebene der Organisation, d.h. dem internationalen Exekutivkomitee und den internationalen Kongressen, höhere Entscheidungsmacht zuerkannt als der nationalen Ebene. Um sich gezielt jenen Themen widmen zu können, die als entscheidend für die Abwehr von Kriegen, zur Friedenssicherung und für die Gleichstellung von Menschen betrachtet wurden, bildeten Frauenliga-Aktivistinnen Kommissionen. In der Zwischenkriegszeit gab es — um nur einige zu nennen - eine Ökonomische Kommission, eine Kommission zu Minderheiten, eine zu Antisemitismus, eine zu Friedensmissionen oder eine zu progressiver Erziehung. Spätestens ab 1929 hatte sich eine Kommission zur Nationalität von verheirateten Frauen und Staatenlosen gebildet. Aufgrund eines Falles in den eigenen Reihen wurde die Internationale Frauenliga bereits 1920 mit der Flüchtlings- und Staatenlosenproblematik konfrontiert. Er betraf die Frauenwahlrechts- und Friedensaktivistin Rosika Schwimmer (1877 — 1948). Als sich das Horthy-Regime in Ungarn weigerte, der ehemaligen