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Herausgegeben von Alexander Emanuely und Brigitte Lehmann Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft In seinem Buch [...] beschäftigte sich Karl Ausch ausführlich mit dem Zusammenbruch der „Boden Credit Anstalt“, der den Beginn der Weltwirtschaftskrise markierte, und der Wirtschafts- und Finanzpolitik der christlichsozialen Regierung Seipel, und argumentierte schlüssig gegen die weitverbreitete Behauptung, dieser hätte mit seiner Deflationspolitik und den von ihm verhandelten Anleihen Österreich „gerettet“. Eintrag zu Karl Ausch auf dasrotewien.at Seit dem Ende der sechziger Jahre hat Österreich mehrere Wellen von Korruption im politischen Umfeld erlebt. Als Erbe der „politischen Wende“ unter der von Bundeskanzler Schüssel geführten Regierung von FPÖ/BZÖ und ÖVP haben diese Fälle sich derartig gehäuft, dass ein Vergleich mit dem Verfall der politischen Sitten im Österreich der zwanziger Jahre durchaus angemessen erscheint. Der Leser dieses Buches wird daher nicht umhin können, eine Reihe von Dejä-vu-Erlebnissen zu verzeichnen. Ferdinand Lacina im Vorwort Der Untertitel des damals Aufsehen erregenden Werkes lautete „Zur Soziologie der politischen Korruption“ — und bezog sich auf die rechtsextremen und reaktionären Kräfte, die zum Teil hinter den krachenden Banken standen. Hans Rauscher in Der Standard vom 4. Oktober 2006 Karl Ausch. Als die Banken fielen. Zur Soziologie der politischen Korruption. Neuausgabe herausgegeben von Alexander Emanuely und Brigitte Lehmann. Mit einem Vorwort von Ferdinand Lacina und einer ausführlichen Biographie und Materialien zu Karl Ausch. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft. ca. 400 Seiten. ISBN 9783-901602-51-1. Euro 30,00 Erscheint Anfang Juni 2013. Der aufstrebende Schriftsteller Ulrich Becher wird durch die Machteinsetzung Hitlers am 30. Jänner 1933 zu einem „Niemand“ — so heißt auch sein Stück, dessen Uraufführung in Berlin verboten wird. Er flieht aus Deutschland und durchstreift unstet das noch freie Europa. Das Exil macht ihn abhängig von den Zuwendungen des vermögenden Vaters. Erst nach und nach begreifen Eltern und Sohn die Situation: daß es nun ums nackte Überleben geht, nicht um eine literarische Karriere. Letztlich bleibt Becher und seiner Frau Dana, Tochter von Alexander Roda Roda, nur die Flucht nach Brasilien. 1944 gelingt die Weiteremigration nach New York. Hier schreibt er mit dem Wiener Schauspieler Peter Preses die tragische Posse „Der Bockerer“. 1948 kehrte Becher zur Uraufführung des „Bockerer“ nach Wien zurück. Er lebte in Österreich, Deutschland und der Schweiz, seit 1954 überwiegend in Basel. In Ulrich Bechers Briefen an die Eltern werden wir Zeugen des unruhigen Lebens, der Irrtümer und Erfahrungen eines Autors, der rastlos von Ort zu Ort zieht. Konstantin Kaiser Ulrich Becher: Ich lebe in der Apokalypse. Briefe an die Eltern 1917-1947. Herausgegeben von Martin Roda Becher, Dieter Häner und Marina Sommer. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft 2012. 304 S. ISBN 978-3-901602-39-9. Euro 30, www.theodorkramer.at