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einem geringen Teil dem PSD und großteils dem PTB angehörten. Abgeordnete der ARENA sind unter anderem der Faschist und Antisemit Plinio Salgado, Gründer der Integralistischen Aktion, schon unter Kubitschek Vorsitzender des Nationalen Instituts für Immigration und Kolonisierung, und Filinto Müller. 1967 Der Österreicher Franz Stangl, hoher Verwaltungsbeamter der NS-Tötungsanstalten Hartheim und Bernburg, Lagerkommandant der Vernichtungslager Sobibor und Treblinka wird verhaftet. Als Simon Wiesenthal ihn in Säo Paulo ausfindig macht, arbeitet er ebendort in einer Volkswagenfabrik. Er wird in Westdeutschland für den Massenmord an 900.000 Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt. 1969 Die Musiker und Aktivisten Caetano Veloso und Gilberto Axl Leskoschek Axl Leskoschek (3.9.1889 — 12.2.1976) wurde in Graz als Sohn des hohen Offiziers der K.u.K. Armee Joseph Edler von L. geboren und Albert genannt. Er studierte bis 1917 Jus, wurde im Ersten Weltkrieg als Jadgflieger schwer am Kopf verwundet. Nach dem Krieg studierte er in Graz und in Wien Kunst (bei Alfred Schrötter und Alfred Cossmann). Er beginnt Bücher zu illustrieren (Andersens Märchen, E.T.A. Hoffmann, Peter Rosegger, Johann Nestroy, Victor Hugo, Daniel Defoe u.a.m.) und wird Kulturredakteur der sozialdemokratischen Grazer Tageszeitung „Arbeiterwille“. Gleichzeitig arbeitet dort auch Ernst Fischer. 1919 Mitbegründer des Grazer Werkbunds „Freiland“. 1925 erhält er den Österreichischen Staatspreis für sein graphisches Werk. Er kämpft am 12. Februar 1934 in Graz auf Seiten des Schutzbundes und wird nach 1934 Kommunist. Er kommt mehrmals für mehrere Monate in Haft, auch ins Anhaltelager Wöllersdorf. Dazwischen versucht er, in der CSR und in Wien unter falschem Namen unterzutauchen. Franz Theodor Csokor und die britische Labourparty setzen sich erfolgreich fiir seine Amnestierung ein. Er griindet 1937 mit Herbert Eichholzer und Kurt Neumann in Graz die Avantgarde-Zeitschrift „Plan“. 1937 baut Herbert Eichholzer für Herma Albrecher, Axl Leskoscheks erste Ehefrau, eine Villa. Die Villa steht heute noch, sie wurde inzwischen jedoch stark umgebaut. Dort soll es ein Fresko des Künstlers geben, welches den Namen „Allegorie der Freunde“ trägt. Das Fresko ist übermalt. Axl Leskoschek flieht am 12.3.1938 mit Herbert Eichholzer aus Österreich. Erste Station ist die Schweiz, wo er seine zweite Frau Marusja Biske (1896 — 1987) kennenlernt und von wo er 1940 auf Lebenszeit ausgewiesen wird. Er flieht mit Marusja nach Brasilien, wo er von Jänner 1941 bis August 1948 lebt, arbeitet und als Lesko-Lesko ein allseits anerkannter Künstler wird. Er unterrichtet an der Akademie der Bildenden Künste in Rio de Janeiro und wird mit seinen Dostojewski-Illustrationen berühmt. In Brasilien wird Axl Leskoschek zu den bedeutendsten Holzgraphikern des Jahrhunderts gezählt. Er illustriert auch Ulrich Bechers Versbuch „Brasilianischer Romanzero“. Der Künstler dient Ulrich Becher übrigens als Vorbild für Albert Trebla, dem zentralen Protagonisten seines 1969 erschienenen Exil-Romans „Murmeljagd“. 1948 kehrt er nach Wien zurück. Er arbeitet am Odyssee- und am Kainzyklus. Er bereut bald seine Rückkehr, da er in Brasilien hoch geehrt war, in Graz und Wien jedoch als Kommunist im Gil werden verhaftet. Nach neun Monaten werden sie entlassen und gehen ins Exil nach London. 1978 _ Der österreichische Naziverbrecher und Massenmörder Gustav Wagner, stellvertretender Kommandant des Vernichtungslagers Sobibor, wird von Simon Wiesenthal aufgespürt. Er war Anfang der 50er-Jahre über eine „Rattenlinie“ nach Brasilien gekommen, wo ihm eine permanente Aufenthaltsbewilligung und kurze Zeit später die brasilianische Staatsbürgerschaft zuerkannt wurden. Er wird zwar verhaftet, die Auslieferungsgesuche Israels, Polens, Österreichs und Westdeutschlands werden aber von der Staatsanwaltschaft und vom obersten Gerichtshof abgewiesen. Er stirbt mit einem Messer in der Brust 1980 in Säo Paulo. 1985 Ende der brasilianischen Militärdiktatur. Abseits bleibt. 1968 erhält er dann doch den Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst. Und erst in den Jahren vor seinem Tod 1976 folgen in Österreich Einzelausstellungen. Eine geplante Ausstellung zu seinem 100. Geburtstag 1989 wird wegen Geldmangel abgesagt. Es ist den Bemühungen von Erich Fitzbauer und Günter Fisenhut zu verdanken, dass in den 1990er-Jahren dann doch noch Ausstellungen folgten. Eine kleine Werkschau fand im Februar 2010 im Wiener Künstlerhaus statt. — A.E. Literatur: Jose M. Neistein: Ein österreichischer Künstler im Exil: Die brasilianischen Jahre des Axl von Leskoschek 1940-1948. MdZ Nr.2/1996. (]g.13) 19-22. Günter Eisenhut (Hg.): Axl Leskoschek 1889-1976. Graz 2012. Axl Leskoschek, Odysseus, der listenreiche göttliche Dulder, aus Odysseus Mappe, 1946, Holzschnitt, 15 x 11,8cm, Neue Galerie Graz am Universalmuseum Joanneum Dezember 20138 41