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von gefüllten Auberginen und eine Liebesgeschichte, eine Lebensgemeinschaft der Allmählichkeit auf einer den historischen Schauplätzen entfernten Ostseeinsel. Erst spät wagt es Dora an den Ort ihrer Kindheit zurückzukehren und sich der Erinnerung an ihren Vater zu stellen. Ein Buch, das sein Geheimnis ein wenig für sich behält. — K.K. Hans Sahl: Die hellen Nächte. Gedichte aus Frankreich. Mit Beiträgen von Burkhard Baltzer, Momme Brodersen, Stephane Hessel und Ralph Schock. Karl Steinhardt: Lebenserinnerungen eines Wiener Arbeiters. Hg. und eingeleitet von Manfred Mugrauer. Wien: Alfred Klahr Gesellschaft 2013. 320 S. Euro 15,Anton Unterkircher: Ich hab gar nichts erreicht. Carl Dallago (1869 — 1949). Innsbruck, Wien, Bozen: StudienVerlag 2013. 420 S. (Edition Briefe Am 23. Oktober 2013 wurde Karl Auschs Buch »Als die Banken fielen. Zur Soziologie der politischen Korruption“ im Kassensaal der Oesterreichischen Nationalbibliothek vorgestellt. Schade, daß ich diese Veranstaltung nicht beiwohnen kann - ich halte mich nämlich im Moment in meiner Heimat Irland auf. Aber ich nehme die Gelegenheit wahr, der Theodor Kramer Gesellschaft zu ihren faszinierenden Veranstaltungen zu gratulieren. Das, was Herr Ausch über die Verquickung von Politik und Bankwesen in Österreich sagt, paßt leider auch zu Irland... Prof-emer. Dr. Eoin Bourke, Galway (Irland) Beim aufmerksamen Lesen von ZW Nr. 2/2013 hat mich bei der Lebensbeschreibung von Alfred Grünewald die Überschrift „Exil in Nizza“ besonders aufmerksam gemacht. Auch meine Eltern lebten zur gleichen Zeit da. Nachdem meine Mama meinen Vater aus dem KZ Buchenwald herausbekommen hatte, reisten sie Brenner-Forum. Hg. von Johann Holzner und Wolfgang Wiesmiiller. Bd. 9). Euro 39,90 Varujan Vosganian: Buch des Fliisterns. Roman. Aus dem Rumänischen von Ernest Wichner. Wien: Paul Zsolnay 2013. 508 S. Euro 26,Richard Wall: Ausgewählte Gedichte. Mit einem Vorwort von Christian Teissl. Wien: PODIUM 2013. 64 S. (Podium Porträt 37). Euro 6,Richard Wall: Kleines Gepäck. Unterwegs in einem anderen Europa. Prosa. Klagenfurt/Wien: Kitab-Verlag 2013. 278 S. Euro 19,Erhard Roy Wiehn: Die Edition Schoäh & Judaica. Entstehung und Entwicklung sowie Autorinnen und Autoren 1983-2013. Vorwort von Renate Gorre. Konstanz: Hartung Gorre 2013. 96S. ganz legal — trotz J-Pass — nach Italien; letztlich nach Ventimiglia an der französiachen Grenze. Im faschistischen Italien wurde ihnen vielerlei Hilfe zuteil, so auch der nächtliche illegale Schiffstransfer einige Tage vor Kriegsausbruch nach Nizza. Auch mein Vater wurde dann als feindlicher Auslander in einer als Lager verwendeten Sportanlage interniert. Als er sich dann freiwillig zur französischen. Armee meldete, wollten ihn zwei Polizisten von dort in Handschellen zur Kaserne bringen. Meine Mama wurde kurze Zeit später ins Lager Gurs gebracht. Mein Vater, nunmehr in französischer Uniform, konnte sie von dort befreien und wieder in ihre Wohnung in Nizza bringen. Nach dem militärischen Zusammenbruch Frankreichs wurde mein Vater in eine Kompanie Travailleur Etranger gesteckt, von der die ehemaligen prestataires zu verschiedenen Bauern zur Arbeit geschickt wurden. Immerhin konnte er so an Wochenenden meistens nach Hause. Von ihm kenne ich auch die Geschichte des Zuges der Zeitschriften Exil. Forschung. Ekenntnisse. Ergebnisse. Hg. von Edita Koch und Henrike Walter. 31. Jg. (2011), Nr. 2. 103 S. U.a. mit Beitrigen von Jennifer Tharr tiber „Anna Maria Jokls autobiografische Poetik der ‚wirklichen Begegnung“, Kader Konuk über Erich Auerbach in Istanbul (Exil in der Türkei), Behrang Samsami über Essad Beys (L.A. Nussimbaum) Biographie Nikolaus‘ II. Exil. Forschung. Ekenntnisse. Ergebnisse. Hg. von Edita Koch und Henrike Walter. 32. Jg. (2012), Nr. 1.75 S. U.a. mit Beiträgen von Leön E. Bieber über die Migration nach Bolivien 1938-40, Marita Keilson-Lauritz über die Zeitschrift Centaur‘, Reinhard Müller über das „Institut zum Studium des Faschismus“ in Paris, Frithjof Trapp über Alexander Granachs „Da geht ein Mensch“. Boches. So kam dann der 26. August 1942, an dem meine Mutter frühmorgens von der Polizei abgeholt wurde. In ihrem letzten Lebenszeichen schrieb sie, sie würde ins berüchtigte Lager Rivesaltes kommen. Aber unsere Nachforschungen dort brachten kein Ergebnis, sodass wir auch an Les Milles dachten. Nach meinen Unterlagen fuhr der Transport Nr.29 am 7.9.1942 um 8h55 als Transportzug 901/24 von le Bourget-Drancy mit Transportführer Feldwebel Krüger mit angeblich mitgegebener Verpflegung für 14 Tage für alle ab. Dies nach Meldungsformular der SS 19814, geschickt an den SS-Obersturmbannführer Eichmann im Reichsicherheitshauptamt Ref.IV, B4, Berlin, mit Datum IV J SA. 225 Paris 7.9.1942. Mein Vater hat, damals abwesend von zu Hause, überlebt. Er wurde von spanischen Republikanern illegal nach Barcelona gebracht und war bis Kriegs in Franco-Spanien. Erich Billig, Corseaux (Schweiz), 20.10.2013 Noch während der Drucklegung der letzten »Zwischenwelt* (Nr. 2/2013, S.28ff), in der meine Kurzbiographie tiber Alfred Griinewald erschien, erhielt ich von der Familie ein Dokument seiner Schwester Jenny Wolf (handschriftliche Notiz Jenny Wolfs, etwa Marz 1945. Privatbesitz der Familie Wolf, Philadelphia), in der seine Verhaftung wahrend des Novemberpogroms 1938 geschildert wird. Bislang kannte man nur die Darstellung Oskar Jan Tauschinskis, dass Griinewald auf Grund der Denunziation einer Nachbarin verhaftet wurde. (Oskar Jan Tauschinski: Alfred Grünewald. In: Wort in der Zeit, Österreichische Literaturzeitschrift, Bd. 10 <1964>, Heft 3, S.16). Diese Mitteilung ist wahrscheinlich falsch, denn Jenny Wolf schreibt über dieses Ereignis: „Da kam der 10. November, der Triumph der Barbarei! Gleich so vielen anderen wurde Grünewald von der entfesselten Horde aus einer Wohnung, wo er ganz zufällig zu Besuche weilte, und dessen Besitzer man suchte, ganz einfach ‚mitgenommen‘.“ Leider teilt sie uns nicht mit, bei welchem Bekannten sich Grünewald aufhielt, aber da auch sein Bruder Arthur an diesem Tag verhaftet wurde, könnte es sich um ihn handeln. Erst Wochen später erhielt die Familie eine Karte aus Dachau, so dass sie wusste, was geschehen war. Volker Bühn Dezember 2013 87